Leopold Wilhelm Graf von Königsegg

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Leopold Wilhelm Graf von Königsegg

Leopold Wilhelm Graf von Königsegg, eigentlich von Königsegg-Rothenfels (* 25. Mai 1630; † 5. Februar 1694 in Wien) war Vizepräsident des Reichshofrates und Reichsvizekanzler des Heiligen Römischen Reiches. Das Grabdenkmal seiner ersten Frau Maria Polyxena von Schärffenberg befindet sich, neben einem Gedenkrelief an ihn selbst, in der Kirche St. Michael in der Passauer Altstadt.

Geschichtlicher Hintergrund

Leopold Wilhelm Graf von Königsegg war als engster Mitarbeiter von Kaiser Leopold mit der Vorbereitung der Befreiung Wiens beauftragt. Am Abend des 17. Juli 1683 war Kaiser Leopold zu Schiff in Passau am donauseitigen Osttor angelangt. Am 14. Juli hatten die türkischen Heere, unter Kara Mustafa, Wien von allen Seiten umschlossen. Fürstbischof Sebastian Graf von Pötting konnte dem Kaiser in seiner Residenz und in Domherrnhöfen und Gasthäusern ein sicheres Quartier bieten, obwohl Passau durch die Stadtbrände in den Jahren 1662 und 1680 schwer geschädigt worden war.

Der Kaiser organisierte von Passau aus den Kampf gegen die Türken. Im Raum Krems-Tulln sammelten sich schließlich die christlichen Heere, die 65.000 Mann zählten, und, unter dem Oberbefehl des polnischen Königs Jan Sobieski, konnte Wien am 12. September 1683, nach einer einen ganzen Tag andauernden Schlacht völlig befreit werden. Der Kaiser hatte Passau schon Tage vor der Schlacht zu Schiff verlassen. Sein Staatsschiff befand sich bei seinen Truppen in der Wachau. Maria Polyxena hat die Siegesnachricht nicht mehr erhalten; sie starb wenige Tage vor der großen Schlacht.

Literatur

Weblinks