Leopold Wolfanger

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Leopold Wolfanger (* 1830; † unbekannt) war ein Künstler aus Eglsee bei Ering, der an der Renovierung vieler Kirchen beteiligt war.

Leben und Wirken

Über die Ausbildung des jungen Künstlers gibt es keine Erkenntnisse. In seinen ersten Berufsjahren dürfte er überwiegend mit gewöhnlichen Arbeiten beschäftigt gewesen sein. Als Fassmaler gab er plastischen Kunstwerken sozusagen den letzten Schliff. Von Ering aus wurde die nähere und weitere Umgebung von der überaus fruchtbaren Tätigkeit dieses Meisters und seiner Werkstatt beherrscht. Bedeutende Arbeiten sind unter anderem das Gnadenbild in der Wallfahrtskirche St. Anna und das Bild des hl. Josef am Hochaltar in der Pfarrkirche von Ering. An Aufträgen und lohnendem Erwerb fehlte es Wolfanger nicht mehr, denn er hatte damals bereits einen ausgezeichneten Ruf als Maler und Vergolder. Zahllose Werke verließen sein Atelier. So war er bei der Renovierung folgender Kirchen tätig: Eggstetten, Hirschhorn, Julbach, Karpfham, Kirchdorf am Inn, Kirn, Lanhofen, Malching, Prienbach, Wittibreut, Würding und Safferstetten. Auch bei der Ausgestaltung der Pfarrkirche von Simbach am Inn, die in den Jahren 1859 bis 1863 erbaut wurde, war er maßgeblich beteiligt. Von seiner Tätigkeit in diesem Zeitraum ist einiges, aber sicher nicht alles bekannt.

1865 war er mit einem kleineren Auftrag für den Wallfahrtsort tätig. So malte er ein Ornament auf den Holzdeckel am Heiliggeistloch, was ihm mit einem Gulden 12 Kreuzer gelohnt wurde. Nach dieser Probe seines Könnens folgte 1866 ein Großauftrag für den Eringer Maler und Vergolder, nämlich die Renovierung von sieben Barockaltären in der Pfarrkirche Kößlarn. Die Figuren waren neu zu fassen, der übrige Zierrat an den Altären musste vergoldet werden.

Als Entgelt für die gesamte inklusive der Materialien wurden sage und schreibe 1.840 Gulden vereinbart. Von 1866 bis einschließlich 1869 wurde jährlich eine Ratenzahlung in Höhe von 460 Gulden an ihn geleistet.

In die letzten Jahre seine Schaffens fallen noch weitere Arbeiten, die Leopold Wolfanger als gefragten und vielbeschäftigten Maler ausweisen. Noch einmal nahm er im nahen Kößlarn eine größere Herausforderung an. 1870 wurde Wolfanger die Renovierung des Orgelgehäuses und der Empore auf dem Musikchor anvertraut. Dabei bewies er wieder seine Kunstfertigkeit. Am 10. Dezember 1870 bekam der Meister 220 Gulden. Das war seine letzte Arbeit für die Kirche Kößlarn, jedenfalls taucht sein Name in den folgenden Kirchenrechnungen nicht mehr auf. Vermutlich hat der Tod seinem Schaffen ein Ende bereitet.

Literatur