Literaturbrettln

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Literaturbrettln mit Gedichten von Anna Wheill beim Hopfengarten im Freilichtmuseum Massing (Foto: Martin Ortmeier)

Die ersten sechs Literaturbrettln wurden im April 2002 im Freilichtmuseum Massing am Rand der Museumswege aufgestellt, 2018 endete diese Tradition. Jedes Jahr wurden drei Paare von Holzbrettern neu mit Gedichten oder kurzen Prosatexten bedruckt und für eine Saison am Rand der Museumswege zur Lektüre en passant aufgestellt.

Form und Positionierung spielen auf ländliche Marterln oder die im Oberen Bayerischen Wald gebräuchlichen Totenbretter an. Der Begriff nimmt die Verwendung des Diminutivs Brettl für eine Theater- oder Musikbühne minderer Bedeutung auf und verweist so auf Literatur.

Idee und Programm

Die Literaturbrettln begleiteten die LiteraturFreitage im Museum, die das Freilichtmuseum Massing von 2001 bis 2018 veranstaltete. Der damalige Museumsleiter[1] hatte die Idee, er wählte die Texte aus und veranlasste die Gestaltung und Realisierung durch das Büro Theorie&Praxis – Dr. Winfried Helm. Mehrmals war ein Autor mit Texten präsent, der bei einer der Veranstaltungen zum Vortrag eingeladen war, z.B. im Jahr [[2010|| Friedrich Hirschl.
Bis 2008 hatten die Brettl-Paare den Kopftitel HEIMAT DICHTUNG LEBT.

2014 kam der Ponzauner Wigg zu ehren, der 1969 bei der Eröffnung des Niederbayerischen Bauernhofmuseums Massing mit den beiden Festgedichten „Der oide Hof“ und „Schuasteröd“ erstmals ein überregionales Publikum begeisterte. Herausragend war 2007 der eigens für die LiteraturFreitage geschriebene sechsteilige „Reigen im Vorübergehen“ von Maria Eliskases[2] (* 1946).

2005 waren Ausschnitte aus der im Passauer Bistumsblatt 2003[3] erstmals publizierten Erzählung „Ein Rosserer im Rottal“ von Martin Ortmeier abgedruckt.

Der Bildhauer Hans Wimmer hat 1982 Erinnerungen an seine „Niederbayerische Kindheit und Jugend“ veröffentlicht. Das Buch ist fast vergessen, 2004 hat Dr. Martin Ortmeier Ausschnitte daraus für die Literaturbrettln in Massing ausgewählt.

Literatur und Quellen

  • Martin Ortmeier: Wer schreibt, der bleibt. Heimatliteratur im Freilichtmuseum Massing. In: Lichtung – Ostbayerisches Magazin, 22. Jg., April 2009/2, S. 19–20
  • Hg. (=Martin Ortmeier): Reigen – Kurzprosa von Maria Eliskases, Illustrationen von Angelika von Krieglstein-Bender. In: Passauer Kunst Blätter 48 (2-2011), S. 20–21
  • Elisabeth Merklein, Wenn Literatur zu Geschichte wird. In: Passauer Kunst Blätter 62/2 (2018), S. 10–11[1]

Anmerkung

  1. Dr. Martin Ortmeier, im Amt 1984 bis 2019
  2. Maria Eliskases in Wikipedia [2]
  3. Passauer Bistumsblatt Nr. 17, 27. April 2003, S. 18–19