Loizenkirchen

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Die Pfarrkirche St. Maria und Dionys

Loizenkirchen ist ein Ortsteil der Gemeinde Aham im niederbayerischen Landkreis Landshut. Bis 1971 bildete es eine selbstständige Gemeinde.

Lage

Loizenkirchen liegt nur einen Kilometer nordöstlich von Aham im Vilstal.

Geschichte

891 wurde Locinchirichun als Treffpunkt des Bischofs Embricho (auch Ambricho) von Regensburg mit dem Edlen Uitoldus erstmals urkundlich erwähnt. Das Patrozinium St. Maria und Dionys (Patron des fränkischen Heeraufgebotes) weist auf altes Königsgut der Frankenkönige oder bereits Herzogsgut der Agilolfinger hin. Loizenkirchen war Besitz des Hochstifts Bamberg, über den bis 1283 die Ahamer die Vogtei innehatten. Die alte Pfarrei erhielt um das Jahr 1000 eine romanische Kirche.

Ein stattlicher Vierseithof am Ortsausgang von Loizenkirchen steht an der Stelle, wo die Edlen von Luzenkirchen residierten. Ihr Besitz wurde vermutlich von den Grafen von Frontenhausen übernommen. Im 14. Jahrhundert waren außerdem die Haybecker von Bedeutung. Um 1490 ist das Hofmarksgericht im Ort nachweisbar. Bereits 1686 wird in Loizenkirchen eine Schule erwähnt. Die Güterkonskription von 1752 fasst die Hofmark Loizenkirchen mit den Hofmarken Aham und Radlkofen sowie dem Sitz Scheuring unter der freiherrlich Lerchenfeldischen Fideicommisshofmark Aham zusammen. Das Dorf Loizenkirchen bestand damals aus zwanzig Anwesen, außerdem gehörten Stegmühle und Sichartsreit zur Hofmark. Der Ort und die Güter blieben bis 1848 mit Aham verbunden.

Die landgerichtische Gemeinde Loizenkirchen ging aus dem Steuerdistrikt Aham hervor. Sie hatte 1818 17 Ortsteile, 1964 waren es 19. Die Gebietsreform brachte am 1. April 1971 die Zusammenlegung mit der Gemeinde Aham. Das ehemalige Mädchenschulhaus dient heute als Kindergarten, während das 1954 errichtete Knabenschulhaus mit dem Einzug in die neue Grundschule in Aham im Herbst 1996 als nicht mehr sanierungswürdig ausgedient hatte und abgebrochen wurde. Es erinnert lediglich noch die Straßenbezeichnung „Schulgaßl“ an die ehemalige Bildungseinrichtung. 1987 hatte Loizenkirchen 437 Einwohner.

Sehenswürdigkeiten

Die jetzige Pfarrkirche St. Maria und Dionys wurde zwischen 1450 und 1500 im gotischen Stil erbaut. In der Zeit des Barock bekam sie ihre Zwiebelhaube, der Hochaltar ist neugotisch. Von 1966 bis 1969 und erneut 2001 wurden Umbauten durchgeführt.

Vereine

Das Gründungsdatum der Freiwilligen Feuerwehr Loizenkirchen ist der 4. Juni 1895. Weitere örtliche Vereine sind der Gartenbauverein Loizenkirchen, der Theaterverein Loizenkirchen, die Singgemeinschaft Loizenkirchen, der Frauenbund Loizenkirchen und der Bauernverein Loizenkirchen.

Literatur

  • Georg Schwarz: Vilsbiburg: Die Entstehung und Entwicklung der Herrschaftsformen im niederbayerischen Raum zwischen Isar und Rott. (= Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern, Reihe I, Band XXXVII). Bayerische Akademie der Wissenschaften, Kommission für Bayerische Landesgeschichte (Hrsg.), München 1976, ISBN 3 7696 9898 3, (Digitalisat).

Weblinks