Güterbahnhof Passau

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Der Güterbahnhof Passau 2014. (Foto: Danninger)

Der Güterbahnhof Passau ist das ca. drei Kilometer lange westliche Vorfeld des Passauer Hauptbahnhofs.

Lage

An der Bahnstrecke Passau-Regensburg vom Hauptbahnhof Passau bis zur Franz-Josef-Strauß-Brücke.

Status

  • teilweise in Betrieb

Anlagen

Rangierbahnhöfe

Der größte Teil des Güterbahnhofs sind zwei lange Rangierbahnhöfe, zwischen denen der Ablaufberg und der ehemalige Haltepunkt Passau-Auerbach liegen. Der westliche kleinere Rangierbahnhof diente einst zum Auflösen, der östliche größere Rangierbahnhof der Zugbildung. Der Ablaufberg ist jedoch nur noch selten im Bedarfsbetrieb.

Der kleinere Rangierbahnhof konnte erbaut werden, als es gelang, das Gelände des Sägewerks Martin aufzukaufen. Er wurde zum Fahrplanwechsel im Mai 1962 in Betrieb genommen und dient heute nur noch zum Abstellen von Güterwagengruppen, der große als Abstellbahnhof der grenzüberschreitenden Güterzüge, die in Passau zum Personalwechsel Aufenthalt haben. Hier wurden jedoch schon großflächige Anlagen entlang der Regensburger Straße abgebaut. Hier war einst eine Tankstelle und ein Fast-Food-Restaurant vorgesehen, jedoch wurde das Areal noch vor Baubeginn zum FFH-Gebiet erklärt, da man dort seltene Tierarten wie die blauflüglige Ödlandsschrecke fand.

Frachtbahnhöfe

Ein weiterer wesentlicher Teil des Güterbahnhofs ist die Güterverladung. Einst wurde viel Stückgut an den inzwischen stillgelegten und teilweise rückgebauten Anlagen bei den Güterhallen am Hauptbahnhof Passau verladen. Die Hallen dienen heute bahnfremden Zwecken, z. B. der Bäckerei Mandl. Ebenfalls Vergangnenheit ist die Viehverladung am Viehbahnhof entlang der Haitzinger Straße östlich der Haitzinger Brücke. Heute wird nur noch Holz bei den Anlagen nahe des Parkhauses Bahnhofstraße verladen. Dies soll aber in naher Zukunft auch aus Passau verschwinden. Gelegentlich werden noch Kesselwagen bei Esso Maier & Korduletsch in der Haitzinger Straße (nahe Stelzhamer Straße) zugestellt.

Hafenbahnhöfe

Einst gab es auch zwei Hafenbahnhöfe, die als Güteranschluss am Güterbahnhof angebunden waren. Die Gleise an der Donaulände erstreckten sich bis zur Schlosserstiege wurden aber bereits Ende der 1960er Jahre aufgegeben und zugunsten der Neugestaltung (Fritz-Schäffer-Promenade, Schanzlbrücke) abgebaut. Die Anleger werden nurmehr von der Personenschifffahrt genutzt. Die Anlagen auf der Halbinsel Racklau wurden Ende der 1990er Jahre rückgebaut. Der Winterhafen dient nurmehr als Abstellplatz für überwinternde Schiffe und als Verladestelle für Sondertransporte (z.B: Schwertransporte), die ohnehin mit speziellen LKWs angeliefert bzw. abtransportiert werden müssen.

Betriebswerke

In Passau gab es einst zwei Bahnbetriebswerke zur Fahrzeugunterhaltung:

  • Das BW Passau 1 diente der Deutschen Bundesbahn und befindet sich an der Haitzinger Straße westlich der Haitzinger Brücke. Einst gab es einen Ringlokschuppen mit Segment-Drehscheibe. Diese wich allerdings bereits in den 1980er Jahren einer langen zweigleisigen Halle zur Wartung von Reisezugwagen. Des weiteren gibt es auf dem Betriebsgelände eine dreigleisige Triebwagenhalle, das Stellwerk sowie Werkstätten. An einem Gleisanschluss zur Fa. Kasberger gab es noch eine kleine eingleisige Halle für Turmtriebwagen (Arbeitsfahrzeug für Oberleitungsarbeiten), diese musste aber inzwischen der Vergrößerung des Werksgelände der Fa. Kasberger weichen. Den Gleisanschluss gibt es auch nicht mehr. Das Betriebswerk (außer das Stellwerk und ein Bürogebäude der Railion) wird heute von den Eisenbahnfreunden genutzt und wurde von diesen großteils wieder instand gesetzt.
  • Das BW Passau 2 diente der Österreichischen Bundesbahn und befand sich östlich des Hauptbahnhofs auf dem Areal, wo sich heute die Stadtgalerie Passau befindet. Auch hier gab es Fahrzeughallen und eine Drehscheibe zum Wenden von Dampflokomotiven. Im Laufe der 1980er Jahre wurde aber auch hier viel rückgebaut. Zuletzt dienten die restlichen Gleisanlagen zum Abstellen von Lokomotiven. 2004 mussten diese jedoch der Neuen Mitte weichen. Im Rahmen dessen wird dieses Gelände seither im Volksmund Lokschuppenareal genannt.

Galerie

Literatur


Haltestelle Nächste Bushaltestelle: Parkhaus Güterbahnhof
Haltestelle Nächste Bushaltestelle: Stelzhamer Straße