Lousnacht

Aus RegioWiki Niederbayern
Wechseln zu: Navigation, Suche
Hans Blöchinger mit Holzpuppe Mühlhiasl. (Foto: Rücker)
„Der Herr bin i“: Streit am Lagerfeuer, wer die Herrschaft über den Lusen bekommt. (Foto: Belfi)

Die Lousnacht, „die Nacht der Waldgeister“, findet jedes Jahr am 5. Januar in Neuschönau statt. Dabei fällt eine Vielzahl an „Waldgeistern“ in Neuschönau ein und veranstaltet ein gleichermaßen schauriges wie unterhaltsames Treiben in der ganzen Gemeinde. Sehenswert sind die in akribischer Handarbeit hergestellten Masken und Kostüme der Waldgeister. Anschließend wird in den Gaststätten gemütlich weitergefeiert.

Ursprung

Ihren Ursprung hat die Lousnacht in einem Auftritt der Forstwalder beim Neuschönauer Faschingszug. Als Lusengeister verkleidet erschraken sie die Zuschauer. Schon immer hatten die Großeltern oder Eltern den Kindern Schauergeschichten von den Lusengeistern erzählt – wenn sie nicht brav waren, wenn der Wind mit Schnee ums Haus pfiff oder der Krampus mit den Ketten schepperte – unterhalb des Lusens waren das der Woidhaus-Mich oder die Wecklin.

Ablauf

Inzwischen haben sich drei Gruppen manifestiert. Sie wechseln an den drei Feuerstellen durch, bemühen sich um eine Choreografie, verfolgen aber als Hauptziel, Angst und Furcht zu verbreiten. In der Rauhnacht treiben die schrecklichen Gestalten an mehreren Orten im Bayerwald ihr Unwesen. Bei der Lousnacht beliebte Figuren sind zudem S‘Lucai, der Mühlhiasl oder die Hobagoaß.

Förderverein

Im Mai 2009 wurde mit dem „Lousnacht e.V.“ ein eigener Verein gegründet, der künftig die Lousnacht organisiert. Die Bereitschaft zur Mitarbeit im Verein ist da. Vorsitzender wurde Hans Blöchinger, der als Dodaman die Lousnacht moderiert. 2. Bürgermeister Michael Segl versicherte, dass die Gemeinde weiterhin hinter der Lousnacht stehen werde. Die von der Gemeinde angeschafften Masken (immerhin bis zu 800 Euro pro Stück) sollen dem Verein übertragen werden.

Ausstellung

Die Ausstellung im Waldgeschichtlichen Museum.

Im Frühjahr 2014 gingen die Masken zum ersten Mal nicht in die Sommerpause, sondern stellten den Mittelpunkt einer Ausstellung im Waldgeschichtlichen Museum in St. Oswald. Unter dem Motto „Wer steckt dahinter?“ beinhaltete die Ausstellung die Masken und ihre Träger. In Portraits verewigte die Fotografin Daniela Blöchinger aus Altschönau jene Menschen, die hinter den Masken verschwinden.

Literatur