Luchsprojekt Bayern

Aus RegioWiki Niederbayern
Wechseln zu: Navigation, Suche
Datei:Pnp-12-02-2009-foto-luchsprojekt1.jpg
Ein im Vorderen Bayerischen Wald fotografierte Luchs. (Foto: Luchsprojekt Bayern)
Datei:Pnp-12-02-2009-foto-luchsprojekt2.jpg
Markus Schwaiger und Julian Sandrini beim Aufbau der Fotofalle. (Foto: Luchsprojekt Bayern)

Im Rahmen des Luchsprojekt Bayern arbeiten behördlicher Artenschutz sowie Jagd- und Naturschutzverbände (Bund Naturschutz in Bayern e.V., dem Landesbund für Vogelschutz in Bayern e.V., Wildland-Stiftung Bayern, WWF) zusammen, um dem Luchs eine Zukunft in Bayern zu geben. Es darf nicht mit dem abgeschlossenen Luchsprojekt des Nationalparks Bayerischer Wald verwechselt werden.

Beschreibung

Ziele des Luchsprojekts Bayern sind: den tatsächlichen Luchsbestand in Bayern möglichst genau erfassen und eventuelle Populationstrends ermitteln, die Menschen vor Ort sachlich und fachlich fundiert informieren, die Akzeptanz und Toleranz gegenüber dieser Tierart auf der Grundlage von Fakten fördern und mit allen beteiligten Interessensgruppen ein akzeptiertes und langfristiges Miteinander von Mensch und Luchs erreichen. Von 2010 bis 2012 war das Luchsprojekt Bayern beauftragt mit der Umsetzung des Luchs-Managemantplans. Diese Arbeiten umfassten unter anderem die Betreuung des Ausgleichsfonds Große Beutegreifer, der nachgewiesene Übergriffe von Luchs, Wolf und Bär auf Nutztiere kompensiert. Von 2013 bis 2015 wurden die Arbeiten grenzüberschreitend im Rahmen des Trans-Lynx-Projekts weitergeführt. Das Trans-Lynx-Projekt ist ein deutsch-tschechisches Kooperationsprojekt, das die Maßnahmen zum Schutz und zum Management des Luchses erstmals großräumig und populationsübergreifend anging. Zum Projektgebiet gehörten die Regierungsbezirke Niederbayern, Oberpfalz und Oberfranken sowie die Bezirke Budweis und Pilsen auf tschechischer Seite. Ab 2016 läuft das Luchsmonitoring im Auftrag des Bayerischen Landesamts für Umwelt weiter.

Fotofallen-Monitoring

Das Luchsprojekt Bayern setzt seit 2007 Fotofallen ein, um mehr über Verbreitung und Anzahl der heimischen Waldkatzen im Bayerischen Wald zu erfahren. Jeweils in den Wintermonaten stehen rund 80 automatische Kameras auf einer Fläche von 800 Quadratkilometern in den Landkreisen Regen, Cham, Straubing-Bogen und Deggendorf.

Beim Einsatz von Fotofallen macht man es sich zunutze, dass Luchse regelmäßig vom Menschen angelegte Wege nutzen, auf denen auch sie sich bequemer fortbewegen können. Anhand des individuell einzigartigen Fleckenmusters können die Forscher die Luchse identifizieren. Daher sind beidseitige Bilder wichtig, weil dies die Identifizierung wesentlich erleichtert, sollte derselbe Luchs auch an einem anderen Standort fotografiert werden. Die Fotofallen stehen daher immer doppelt an den ausgewählten Standorten entlang von Wanderwegen oder Forststraßen. Alle sieben bis 14 Tage werden alle Fotofallen aufgesucht und kontrolliert, alleine schon um Batterien und Filme zu wechseln. Unterstützt werden die Forscher dabei von der lokalen Jägerschaft.

Um herauszufinden, wie viele Luchse im ostbayerischen Raum insgesamt leben, wurde das Fotofallen-Monitoring 2010 auch auf das Gebiet des Oberpfälzer Waldes/Fichtelgebirge ausgeweitet.

Siehe auch

Literatur

Weblinks