Ludowika Braun

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„Mutter und Tochter“, Skulptur aus Kunststein, Grabdenkmal von Ludowika Braun am Innstadtfriedhof (Passau).

Ludowika „Vicky“ Braun, geborene Schaudeck, (* 2. Juni 1912 in Hacklberg; † 16. November 1991 in Passau) war eine deutsche Bildhauerin, Restauratorin und Fassmalerin.

Leben und Wirken

Ihre kunsthandwerkliche Ausbildung erhielt Vicky Braun bei dem Passauer Bildhauer und Restaurator Alfred Friedl (1897–1945). Reisen, finanziert durch Deutschunterricht, führten sie im Anschluss an die Lehre nach Italien und Südfrankreich. Danach arbeitete sie sieben Jahre im Atelier ihres Lehrherrn Friedl. Zur Holzbildhauerei kam sie durch den Holzbildhauer Otto Zirnbauer. Ihr Atelier befand sich bis ca. 1950 (ab 1945 in Ateliergemeinschaft mit Otto Zirnbauer, später auch Josef Schaible) in der Bräugasse 11 in Passau. Zwei Jahre (vermutlich 1949 bis 1951) arbeitete sie in München in den Werkstätten des Landesdenkmalamtes. In dieser Zeit besuchte sie die Kunstakademie, wo sie auch ihren langjährigen Partner Josef Schaible (1912–1990) kennenlernte.

Am 17. August 1938 hatte sie Franz Braun geheiratet. Seit 17. Juli 1943 war sie Kriegerwitwe. Ihre Tochter Gabriela (vollständig: Gabriele Maria Angelika) Schaudeck (* 4. September 1951 in Passau; † 17. Dezember 1990) hat sie allein erzogen. „Ich kannte sie als warmherzige Frau.“ (Josefa Zirnbauer, 15.04.2020)

Seit 4. Juni 1949, also seit den Gründungstagen des Vereins, war sie Mitglied des Kunstvereins Passau.

Werk

Erhaltene (bekannte) Werke sind eine Madonna (vielmehr Mutter und Tochter) aus Terrakotta an der Fassade des Nachfolgebaus ihres Atelierhauses in Hacklberg (Fürstenweg) und die 1990 am Grab ihrer Tochter Gabriela aufgestellte Kunststein-Skulptur „Mutter und Tochter“. Sie hat als Fassmalerin für den Passauer Bildhauer Otto Zirnbauer gearbeitet. Ihre Fassung der Madonna mit Engelsgruppe in der Pfarrkirche St. Georg in Passau-Hals von Otto Zirnbauer (1949) wurde 2019 restauriert. 1954 hat sie den St. Georgs-Altar (um 1680) der Kapelle der Veste Oberhaus in Passau restauriert. 1970 hat Otto Zirnbauer eine Hand des barocken Hl. Bischofs Nikolaus (um 1700) in der Pfarr- und Universitätskirche St. Nikola zu Passau ergänzt, Braun hat sie verkupfert.

Als Künstlerin nannte sie sich Ludovika Braun-Schaudeck oder auch Vika Braun.

Quellen

  • Meldekarte im Stadtarchiv Passau
  • Blick ins Bildhauer-Atelier. Die Bildhauerin Ludovika Braun, Heimatglocken Nr. 6, 1954 (Autorkurzzeichen: rü)
  • Todesanzeige in der Passauer Neuen Presse vom 18. Februar 1991
  • Edith Rabenstein. 1000 Künstler/innen & Kulturschaffende. Biografisches Lexikon zur Passauer Stadtgeschichte. Regensburg 2019, S. 51
  • Am 16. November 2021 wurde in der Passauer Neuen Presse unter der Rubrik „Damals“ (ohne Angabe der Quelle) umfangreich aus diesem Regiowiki-Eintrag zitiert: Ausgabe ASTA, S. 18. Ein stilles Lob für Regiowiki!