Münchshöfen (Oberschneiding)

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Die Filialkirche St. Sebastian in Münchshöfen

Münchshöfen ist ein Ortsteil der Gemeinde Oberschneiding im niederbayerischen Landkreis Straubing-Bogen.

Lage

Münchshöfen liegt etwa zwei Kilometer südöstlich von Oberschneiding im Übergangsbereich vom Donau-Isar-Hügelland zum Gäuboden.

Geschichte

Nach Münchshöfen ist die Münchshöfener Kultur benannt, eine jungneolithische Kultur mit dem Kerngebiet im Donauraum Bayerns, die etwa um 4500 v. Chr. begann und um 3900/3800 v. Chr. endete.

Der Ort wird im Gerichtsverzeichnis von 1599 als zur Hauptmannschaft Niederschneiding gehörend erwähnt. Später war er Teil der Obmannschaft Niederschneiding. 1808 wurde der Steuerdistrikt Münchshöfen im Landgericht Straubing geschaffen. Bei der Gemeindebildung wurde Münchshöfen 1821 der Gemeinde Niederschneiding zugeteilt.

1864 wurde in Münchshöfen ein eigenes Schulhaus erbaut. In der einklassigen Volksschule wurden die Kinder der Ortschaften Münchshöfen, Fierlbach, Großenpinning, Münchsdorf, Büchling und Neuhausen unterrichtet. In einer Lehmgrube bei Münchshöfen kam es in den Jahren 1874 bis 1876 zu den ersten Funden, aufgrund deren später die Münchshöfener Kultur benannt wurde.

Von 1926 bis 1949 war die als „Rübenbahn“ bekannte Kleinbahn Wallersdorf-Münchshöfen in Betrieb. Zu Beginn des Schuljahres 1966 erfolgte die schulische Zusammenlegung mit Oberschneiding zur Verbandsschule Oberschneiding–Münchshöfen, die ab 1969 nach der Erweiterung mit den zur Gemeinde Reißing gehörenden Ortschaften in „Volksschule Oberschneiding“ umbenannt wurde. Mit der Auflösung der Gemeinde Niederschneiding im Zuge der Gebietsreform kam Münchshöfen am 1. Januar 1972 zur Gemeinde Oberschneiding. Das alte Schulhaus wurde 1982, im Jahr der Fertigstellung des neue Schulhauses in Oberschneiding, verkauft und zu einem Wohnhaus umgebaut. Kirchlich gehört Münchshöfen zur Pfarrei Oberschneiding.

Sehenswürdigkeiten

  • Filialkirche St. Sebastian. Chor und Turmunterbau sind spätgotisch, das Langhaus stammt aus dem 18. Jahrhundert. Der frühbarocke Hochaltar entstand 1629. Im Chorbogen befindet sich eine Rosenkranzmadonna, links und rechts daneben die Soldatenheiligen Florian und Sebastian.

Einrichtungen

  • Antoniusheim. Im Juli 1930 erwarb Pfarrer Georg Stelzer das Rabelsche Kurhaus. In der Heil- und Pflegeanstalt betreuten Franziskusschwestern von Vierzehnheiligen psychisch kranke und geistig behinderte Frauen. 1941 wurden infolge der Euthanasiegesetze der Nationalsozialisten nahezu alle Bewohnerinnen und Bewohner abtransportiert und im Schloss Hartheim bei Linz/Oberösterreich ermordet. Anschließend diente das Haus als Erholungsort für Kinder aus Hamburg. 1946 ging das Anwesen an den Bischöflichen Stuhl in Regensburg über. Im Jahr 1997 gaben die Franziskusschwestern die Leitung in weltliche Hände. 2006 übernahmen die KJF Werkstätten die Trägerschaft.

Weblinks