Main-Donau-Kanal

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Blick auf die Schleuse Kelheim

Der Main-Donau-Kanal (MDK), auch Rhein-Main-Donau-Kanal (RMD) ist eine rund 171 Kilometer lange Bundeswasserstraße, die den Main mit der Donau verbindet. Zwischen Kelheim und Riedenburg verläuft der Kanal auch durch Niederbayern.

Geschichte

Bereits im Jahre seiner Thronbesteigung 1825 griff König Ludwig I. ältere Pläne für den Bau einer solchen Schiffsverbindung auf. Schon 1843 konnte die Teilstrecke Bamberg-Nürnberg, am 25. August 1845 dann der gesamte Ludwig-Donau-Main-Kanal auf seiner Länge von 172,4 km zwischen Kelheim und Bamberg freigegeben werden. Während anfangs noch Überschüsse erwirtschaftet wurden, gab es ab 1863/1864 Defizite. Am 4. Januar 1950 beendete das Bayerische Innenministerium die Frachtschifffahrt auf dem Ludwigskanal.

Dessen ungeachtet entstanden Pläne für den Bau eines größeren Kanals für größere Schiffe, die der 1892 in Nürnberg gegründete Verein zur Hebung der Kanal- und Flußschiffahrt in Bayern vorlegte. Ab 1897 wurde der Main ausgebaut. Das Projekt wurde mehrmals unterbrochen, nicht zuletzt durch die beiden Weltkriege, doch 1962 war mit der feierlichen Eröffnung des Bamberger Hafens am 25. September 1962 die Mainkanalisierung fertiggestellt.

Mit dem Bau des Main-Donau-Kanals wurde im Juni 1960 begonnen. In mehreren Etappen wurde die Strecke freigegeben. Trotz eines Dammbruchs bei Katzwang (Mittelfranken) am 26. März 1979 gingen die Arbeiten zügig voran. Der niederbayerische Abschnitt zwischen Kelheim und Riedenburg wurde am 15. Mai 1989 eröffnet, der Abschnitt zwischen Riedenburg und Dietfurt (Oberpfalz) am 15. Juni 1991. Am 25. September 1992 schließlich eröffnete Ministerpräsident Max Streibl den letzten noch fehlenden Abschnitt zwischen Hilpoltstein (Mittelfranken) und Berching (Oberpfalz).

Besonders die Baumaßnahmen im Altmühltal stießen zunehmend auf Widerstand und Unverständnis. Während der Bund zeitweise auf Distanz zum Projekt ging, hielt der Freistaat Bayern am Weiterbau fest und bestand auf Einhaltung der Verträge seitens der Bundesrepublik. Gleich nach der Eröffnung des Kanals begannen deshalb die Planungen für den vorgesehenen 69 km langen Donauausbau zwischen Vilshofen und Straubing, wo sich Befürworter und Gegner des Ausbaus gegenüberstehen. Im Februar 2013 entschied die Bayerische Staatsregierung von Ministerpräsident Horst Seehofer (CSU), dass es auf diesem Teilstück keinen umfassenden Ausbau der Donau mit Staustufen geben werde, sondern dieser naturverträglich den Anforderungen des Schiffsverkehrs angepasst würde.

Schleusen in Niederbayern

Name Fertigstellung Kanalkilometer Haltungslänge (km) Höhe OW m+NN Fallhöhe (m)
Schleuse Riedenburg 1982 150,83 15,57 355,00 8,40
Schleuse Kelheim 1981 166,06 15,23 346,60 8,40

Brücken

Die 1986 errichtete Holzbrücke bei Essing ist eine Fuß- und Radwegbrücke im gleichnamigen Ort. Das 189,91 Meter lange Bauwerk, genannt Tatzelwurm, war bis 2006 die längste Holzbrücke Europas.

Literatur

Weblinks