Mann+Hummel Marklkofen

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Mann+Hummel ist ein Unternehmen mit Sitz in Ludwigsburg (Baden-Württemberg). Im niederbayerischen Marklkofen betreibt der Konzern das größte Filterwerk der Welt.

Geschichte

Alfred Mann und Dr. Erich Hummel arbeiteten ursprünglich für die Stuttgarter Bekleidungsfirma Bleyle. 1938 übernahmen sie nach der Verhaftung der Eigentümer die Leitung des Familienbetriebes. Während des Zweiten Weltkrieges, als die Produktion der Firma als „nicht kriegswichtig“ eingestuft war, kooperierten sie mit dem Kolbenhersteller Mahle, dessen Motorenfilter auch für Militärfahrzeuge benötigt wurden. Über einen Pachtvertrag ging im Januar 1941 die komplette Filterproduktion an die beiden Unternehmer über. Es folgte im selben Jahr die Gründung des Filterwerks Mann + Hummel GmbH am bisherigen Standort in Ludwigsburg.

Nach dem Krieg brachte nach zwischenzeitlicher Fertigung von Haushaltswaren die Markteinführung des VW Käfer den Absatz der Kernprodukte wieder auf Touren. 1953 installierte Adolf Mann auf dem von ihm erworbenen Schloss Warth im Vilstal eine Montagestätte für Filterelemente. Im nahen Marklkofen erwarb das Unternehmen 1962 eine ehemalige Nudelfabrik, die über die Jahre hinweg zum größten Filterwerk der Welt ausgebaut wurde. Die Fertigung auf Schloss Warth, das sich weiterhin im Besitz der Familie Mann befindet, wurde Anfang der 1990er Jahre eingestellt.

Das Werk in Marklkofen produziert vorwiegend Öl- und Luftfilter für die Autoindustrie, einen guten Teil davon als Ersatzteile. Seit 2012 ist Bernhard Wimmer Leiter des Werks. 2013 wurde auf dem Werksgelände ein Entwicklungs- und Messzentrum eröffnet, wo an der Qualität der bestehenden Produkte gefeilt wird. 2016 beschäftigte das Werk Marklkofen über 3.000 Mitarbeiter. Ein etwa 15 Mitglieder starkes Ingenieur-Team entwickelt hier Anlagen und Verfahren für neue Produkte des Gesamtkonzerns.

Literatur

  • Sebastian Fleischmann: Wie Mann + Hummel nach Niederbayern kam. In: Passauer Neue Presse vom 27. Februar 2016 (S. 5)