Marianne Mumhofer

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Marianne Mumhofer zeigt die Krone, die sie als junge Faschingsprinzessin getragen hat. (Foto: Birgmann)

Marianne Mumhofer (* 1920) war die erste Faschingsprinzessin im Markt Simbach.

Leben und Wirken

Mit ihrem Vater Anton Soyrer fing alles an, dieser liebte nämlich den Fasching, prägte insbesondere den Simbacher Fasching und sollte später sogar Mariannes Krone selbst aus Messing anfertigen. Er war rühriger Mann, der „besessen war vom Fasching“, wie seine Tochter sich erinnert. An den närrischen Tagen war er kaum zu halten. Die Faschingszüge, die es seit 1877 in der Gemeinde gibt, organisierte er mit, baute Kulissen und Verzierungen für die Wagen, dachte sich Sketche aus. So kostete Anton Soyrers Faschingsfieber die Familie zwar Nerven, vor allem aber steckte er sie damit auch an. Als die Tradition aufkam, an den Faschingstagen einem Prinzenpaar das Regiment zu übergeben, sollte seine Marianne die Prinzessin sein. „In welchem Jahr das war weiß ich gar nicht mehr so genau. 16 war ich, oder 17.“

In den Jahren vor dem Krieg wurde der Fasching am ausgelassensten gefeiert. Der Mann, in den sie inzwischen verliebt war, tanzte mit. „Er hieß auch Anton.“ Eines Tages musste Anton Mumhofer, ein Simbacher, zum Militär. Mit einem anderen tanzen kam für Marianne Mumhofer nicht in Frage. „Da dacht’ ich mir: Stopf ich mir halt einen aus.“ Er stand auf Rollen, war aus Stroh, hatte einen aufgemalten Bart und trug einen Anzug ihres Vaters, der Ersatz-Mann, der Marianne Mumhofer in diesem Jahr zum Ball begleiten sollte. Einen „schneidigen Walzer“ hat sie mit ihm getanzt, und den 1. Preis beim Kostümwettbewerb gewonnen: „Einen Kranz Wurscht“.

Während des Krieges ging Mumhofer einige Jahre weg aus Simbach, machte in Riedenburg eine Ausbildung zur Verkäuferin. 1941 heiratete sie ihren Anton. Weit auseinander habe der Krieg die beiden immer wieder gebracht, am Ende kehrten sie zusammen zurück nach Simbach.

In der Familie Mumhofer wuchs derweil die nächste Faschingsgeneration heran: Marianne und Anton bekamen zwei Töchter und einen Sohn. „Die eine Tochter war Prinzessin, der Sohn war einmal der Prinz. Und die andere Tochter hat in der Garde getanzt.“ Die Kostüme hat Marianne Mumhofer aufgehoben.

Ein bisschen zurückgezogen „von der ganzen Gaudi“ habe sie sich, seit ihr Mann vor ein paar Jahren gestorben ist. Aber ganz ohne Fasching geht es dann doch nicht.

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