Marienverein Landau

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Der Marienverein Landau mit dem Namen "Die weiße Rose" aus den 20er und 30er Jahren.

Fotoalbum

Toni Waas hatte unter Flohmarkt-Gut ein altes Fotoalbum entdeckt, das er Heimatforscher Söltl zukommen ließ. Das Album zeigt Aufnahmen der Mädchengruppe des Landauer Marienvereins „Die weiße Rose“ aus den 20er und 30er Jahren.

Das erste Bild in dem etwa 40 auf 20 Zentimeter großen Album mit abgewetztem braunen Ledereinband zeigt eine Gruppe kostümierter junger Frauen und ist mit „Fasching 1929“ beschriftet. Die letzten Bilder stammen laut Beschriftung aus dem Jahr 1935, also bereits aus der Zeit unter den Nationalsozialisten.

Sind auf den ersten Seiten des Albums viele Bilder von Ausflügen und Freizeitaktivitäten des Marienvereins zu sehen, gibt es weiter hinten fast nur noch Bilder von rein kirchlichen Aktivitäten wie Gottesdiensten. Denn Freizeitaktivitäten waren kirchlichen Gruppierungen nach der Gleichschaltung nicht mehr erlaubt. Einige Aufnahmen zeigen, dass Wallfahrten zu gemeinsamen Ausflügen genutzt wurden, etwa zum Hof von Verwandten von Pfarrer Huber in Kastl im Landkreis Altötting. Zudem zeigen Bilder die jungen Frauen auch ohne Uniform bei Treffen in privaten Räumen.

Die weiße Rose

Zu denken gibt Nik Söltl der Name des Landauer Marienvereins: „Die weiße Rose“. Söltl ist sich sicher, dass die Namensgleichheit mit der Münchner Widerstandsbewegung um Sophie und Hans Scholl zumindest Nachforschungen der Nazis zu einer möglichen Verbindung zum Widerstandskämpfer Pfarrer Huber oder auch den Englischen Fräulein nach sich gezogen hat. Ob tatsächlich eine Verbindung zur Landauer Gruppe bestanden hat, das wagt sich Söltl nicht zu vermuten. Denn vielfach werde auch spekuliert, dass das Buch „Die weiße Rose“ von B. Traven den Anstoß zum Namen gegeben habe.

Fakt ist jedenfalls, dass Hans Scholl in langen Vernehmungen stets behauptete, der Name sei willkürlich gewählt gewesen. Und Fakt ist ebenfalls, dass auf mehreren der Aufnahmen im Album die Blüte einer weißen Rose im Wappen des Landauer Marienvereins zu erkennen ist. „Sie ist ein Symbol für Unschuld, Treue, Leidenschaft und Neubeginn“, erklärt Söltl.

Fanny Ries

Das Mitglied Fanny Ries ist Nik Söltl bereits mehrfach bei seinen Nachforschungen zu den Ereignissen der Vorkriegs- und Kriegsjahre untergekommen. Er beschreibt sie als „glühende idealistische Christin“. So habe Ries etwa am Ende des Zweiten Weltkriegs die weiße Fahne auf dem Turm der Stadtpfarrkirche St. Maria gehisst, sich anschließend in eine Kirchenbank gesetzt und gebetet, nicht von den Nazis erwischt zu werden. Diese hätten die Fahne prompt auch schnell wieder eingeholt und gedroht, denjenigen zu erschießen, der sie aufgehängt habe. Doch Fanny Ries ist nicht erwischt worden.

Literatur