Markus Eberhardt

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Markus Eberhardt

Dr. Markus Eberhardt (* 29. Juni 1978 in Passau) ist ein Passauer Lehrer, Historiker und Musiker. Seit 2020 ist er Schulleiter der Gisela-Schulen Passau-Niedernburg. Eberhardt ist verheiratet und hat zwei Töchter.

Leben und Wirken

Studium und Beruf

Eberhardt wuchs in Heining auf. Nach dem Abitur am musischen Auersperg-Gymnasium Passau-Freudenhain studierte Eberhardt an der Universität Passau und der Universität Würzburg Germanistik und Geschichte für das Lehramt an Gymnasien sowie an der Musikhochschule Regensburg katholische Kirchenmusik, Cembalo und historische Aufführungspraxis. 2014 wurde er mit einer Arbeit über das Passauer Bürgertum 1871 bis 1914 bei Prof. Dr. Winfried Becker in Passau promoviert.

Nach dem Referendariat am Adalbert-Stifter-Gymnasium Passau wurde er Studienrat am Gymnasium Freyung, wo er vier Jahre wirkte. Von 2013 bis 2020 war er dann Studienrat und Fachbetreuer für Geschichte am Gymnasium Vilshofen. 2020 folgte er Rudolf Nerl als Schulleiter der Gisela-Schulen Passau-Niedernburg nach.

Musik und Ehrenamt

Eberhardt lernte schon im Kindesalter die Instrumente Blockflöte und Trompete, später dann Bratsche, Klavier, Orgel und Cembalo. Sein maßgeblicher Lehrer an der Musikhochschule Regensburg war später der Gustav-Leonhardt-Schüler Karl Friedrich Wagner. Neben dem Musikstudium absolvierte er mehrere Meisterkurse, unter anderem bei Lorenzo Ghielmi, Michael Radulescu und Christine Schornsheim.

Heute wirkt er nebenamtlich als Kirchenmusiker der katholischen Stadtpfarrkirche St. Severin in Passau, leitet das von ihm gegründete Ensemble für Alte Musik Consortium musicum Passau, ist Dirigent des Orchesters des Passauer Konzertvereins und damit auch künstlerischer Leiter der Reihe instrumental total. 2008/09 war er Vertretungsorganist am Ingolstädter Liebfrauenmünster und von 2009 bis 2015 Kirchenmusiker der Pfarrei Sankt Anton. Am 5. Dezember 2013 wurde Eberhardt – nach einstimmigem Beschluss des Kulturausschusses des Stadtrats – von Oberbürgermeister Jürgen Dupper für sein vielfältiges musikalisches Wirken mit der Ehrennadel der Stadt Passau für Verdienste im Ehrenamt ausgezeichnet.

2014 konzipierte und kuratierte er die Ausstellung Geistliche Barockmusik in Passau im Domschatz- und Diözesanmuseum Passau. 2016 war er künstlerischer Leiter der Passauer Residenzkonzerte. Seit Dezember 2018 ist er Vorsitzender des Kulturbeirats der Stadt Passau.

Eberhardt ist seit März 2015 Mitglied der Lamplbruderschaft und seit 2016 Familiare des Deutschen Ordens in der Komturei „An der Donau“.

Publikationen (Auswahl)

Eberhardt publiziert insbesondere zur Regionalgeschichte des Passauer Raumes und zur Barockmusik aus Ostbaiern und Österreich. Wichtige Veröffentlichungen sind unter anderem:

Bücher

  • Der Passauer Konzertverein. Ein Streifzug durch seine 90-jährige Geschichte (zusammen mit Ludwig Propstmeier). Passau 2009.
  • Das Clavierwerk des Wiener Hoforganisten Ferdinand Tobias Richter (1651-1711). Analyse und Edition der Quellen im Faksimile. Passau 2011.
  • Das Kriegsende im Dekanat Freyung im Spiegel der Berichterstattung katholischer Geistlicher aus dem Jahr 1945. Freyung 2012.
  • Geistliche Barockmusik in Passau (Begleitpublikation zur gleichnamigen Ausstellung in der fürstbischöflichen Hofbibliothek). Passau 2014.
  • Passauer Bürgertum 1871 bis 1914. Biographische Fallstudien, Vereinswesen und politische Entwicklung. Dissertation, Passau 2014.
  • Studien zur Barockmusik im bayerisch-österreichischen Donauraum (Symposiumsband). Stuttgart 2015.
  • St. Severin Passau-Heining. Menschen, Ort und Glaube im Spiegel der Jahrhunderte. Passau 2016.
  • (Hrsg.) Passau und Bayern im Spannungsfeld von Politik und Religion. Festgabe für Winfried Becker zum 75. Geburtstag. Berlin 2016.
  • Zwischen Säkularisation und Superlativ. Katholische Kirchenmusik in Passau von 1803 bis 1928 (Begleitpublikation zur gleichnamigen Ausstellung in der fürstbischöflichen Hofbibliothek). Passau 2017.
  • Johann Joseph Friebert und seine Zeit. Leben und Werk des letzten Passauer Hofkapellmeisters. Wien, 2020.

Aufsätze

  • Beiträge zur Geschichte der Kirchenmusik von St. Severin Passau-Heining, in: Ostbairische Grenzmarken 44 (2002): S. 111-120.
  • Georg Muffat und seine Zeit, in: Georg Muffat. Ein reichsfürstlicher Kapellmeister zwischen den Zeiten: S. 7-69 (Passau 2006, 2. Auflage 2008).
  • Musarum es modulaminis aemulis arte. Leben und Werk des Passauer Hof- und Domkapellmeisters Benedikt Anton Aufschnaiter (1655-1742), in: Musik unter Krummstäben. Zur Kirchenmusik des 18. Jahrhunderts im Fürstbistum Passau: S. 23-92 (Passau 2009).
  • Tauet, Himmel, den Gerechten. Grundzüge der Melodiegeschichte eines geistlichen Volksliedes. In: "zwiefach" 6 (2014), S. 32-34.
  • Beiträge in den "Ostbairischen Lebensbildern" zu Georg Muffat (2013) und Benedikt Anton Aufschnaiter (2016).
  • Beiträge im "Passauer Almanach" zu Vinzenz Schmid und Mathias Crudeli (2014), Benedikt Anton Aufschnaiter (2015) und Georg Kopp (2016).

Editionsreihen (Musikalien)

  • Harmonia Coelestis (Edition Walhall Magdeburg).
  • Musica Principalis und Musica Monasteria (Cornetto-Verlag Stuttgart).

Diskographie

Alle CDs sind beim Label Cornetto-Records Stuttgart erschienen.

  • Gloria in excelsis Deo. Passauer Barockmusik zu Advent und Weihnachten (2012).
  • Magnificat. Weihnachtliche Orgelmusik und Gregorianischer Choral. Aufgenommen an der historischen Baumeister-Orgel (1737) in der ehemaligen Stiftskirche Maihingen (2014).
  • ante...1683...post. Kammermusik am Wiener Kaiserhof. Johann Heinrich Schmelzer: Triosonaten Nr. 1-6, Ferdinand Tobias Richter: Cembalowerke (2012).
  • Donaubarock I-III (2013-2015).
  • Blasius Pöll & Willy Pöll: Walzer, Polka und Märsche (2013).

Auszeichnungen

Literatur