Mathias Weidinger

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Am Sebastiansplatz wohnte die Familie Weidinger. (Foto: Heinrich)

Mathias Weidinger (* unbekannt; † 1703) war Neuöttinger Stadtmaurermeister. Sein Hauptwerk ist die Antoniuskirche in Reischach.

Leben und Wirken

Mathias Weidinger lebte das Jahr 1700 im Anwesen Sebastiansplatz 8. Eines seiner bedeutendsten Werke ist die St. Antoniuskirche in Reischach, ein barocker Zentralbau mit eiförmigem Grundriss. Die Bauzeit dieser Kirche begann 1695, die Planung dazu ist für die Vorjahre anzusetzen, so dass damit ein Anhaltspunkt für die Zeit seines Wirkens gegeben ist. Mathias Weidinger verstarb plötzlich im Jahr 1703 und hinterließ seine Ehefrau Maria, drei Töchter und einen Sohn. Mit dem Erbvertrag vom 18. August 1703, in dem die Ansprüche der Witwe und Kinder geregelt wurden, versiegten die Quellen über den überörtlich tätig gewesenen Stadtmaurermeister.

Nach dem Ableben ihres Ehemannes hatte sich die Witwe Maria Weidinger „in der Zunft“ mit dem Maurermeister Esster verheiratet, was für beide Ehepartner ein gelungenes Arrangement darstellte. Witwe und Kinder waren finanziell wieder versorgt und der Ehemann Esster erheiratete sich die „Maurergerechtigkeit“, sozusagen die Lizenz zur Ausübung seines Berufes. Mathias Weidingers Sohn Wilhelm erlernte das Bäckerhandwerk und ließ sich als einziger mit seiner späteren Ehefrau Barbara in Neuötting nieder. Die Tochter Maria Anna heiratete nach Mühldorf und zwar den Bierbräu Martin Mayberger, die Tochter Maria Adelheid wurde die Ehefrau des Altöttinger Wirts Georg Schwainthaller.

Keines dieser Kinder hatte die Neigung des Vaters zum Bauwesen geerbt, anders ihre Schwester Maria Ursula, die beim Tod des Vaters erst vier Jahre alt und damit die Jüngste gewesen war. Ihr war es vergönnt, das Erbe ihres Vaters weiter zu tragen.

Literatur