Matthias Bartholomäus Ritter von Flurl

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Matthias Bartholomäus Ritter von Flurl
Das Flurl-Denkmal in Straubing

Matthias Bartholomäus Ritter von Flurl (* 5. Februar 1756 in Straubing; † 27. Juli 1823 in Bad Kissingen) war ein Geologe.

Leben und Wirken

Der Sohn des Kunstwebers Johann Matthäus Flurl und seiner Ehefrau Anna Theresia geb. Ott sollte ursprünglich Geistlicher werden, legte aber schon bald den Schwerpunkt seiner Studien auf das physikalische Gebiet. Flurl ging 1777 mit seinem Lehrer, dem Physiker Joseph Danzer, nach München und wurde dort schon 1780 Professor der Physik und Naturgeschichte an der Marianischen Landakademie.

Auf einer geologischen Erkundungsfahrt in den Ferien entdeckte er 1784 ein Porzellanerdelager bei Mitterteich (Oberpfalz) und wurde daraufhin 1787 zum Bergrat und 1788 zum Kommissär der Porzellanmanufaktur Nymphenburg ernannt. 1796 übernahm er die Professur für Naturgeschichte und Chemie bei der Akademie der Wissenschaften in München. 1799 wurde er Direktor der Deputation des Salinen-, Berg- und Münzwesens in Bayern und schließlich Vorstand der neuen General-Bergwerks-, Salinen- und Münz-Administration.

Flurls Hauptwerk Beschreibung der Gebirge von Baiern und der oberen Pfalz (München 1792) stellt die erste eingehende geologisch-mineralogische Beschreibung des damaligen Bayern dar. Dieses Buch enthält auch die erste geologische Karte Bayerns. Andere wichtige Werke sind Rede von dem Einflusse der Wissenschaften, insbesondere der Naturkunde, auf die Kultur einer Nation (1789) und Grundlinien der Naturgeschichte (1801).

Flurl, seit 1797 Mitglied der Bayerischen Akademie der Wissenschaften und 1808 in den Adelsstand erhoben, gilt als Begründer der Geologie und Mineralogie in Bayern. Er setzte sich auch für die Verbesserung der bayerischen Volkswirtschaft ein, insbesondere des Bergbaus und Salinenwesens. Seine Mineralien- und Gesteinssammlung wurde zum Grundstock der Mineralischen Staatssammlung Münchens.

Würdigung in Straubing

Bereits 1828 wurde eine Seitengasse vom Ludwigsplatz zur Rosengasse von Salzgasse in Flurlgasse umbenannt. Am Geburtshaus in der Rosengasse (Nr. 24) ließ der Straubinger Stadtmagistrat 1840 eine Gedenktafel anbringen. Seit 1997 trägt die Kaufmännische Berufsschule den Namen Mathias-von-Flurl-Schule. Am 28. November 2006 wurde das Flurl-Denkmal am Kinseherberg enthüllt.

Anläßlich des 200sten Jubiläums des Erscheinens des Hauptwerkes von Mathias von Flurl fand vom 18. November 1993 bis zum 13. Februar 1994 eine große Ausstellung im Gäubodenmuseum statt. Zur Ausstellung erschien ein umfangreicher Begleitband mit Aufsätzen.

Würdigung in Bodenmais

Am 20. Dezember 2006 wurde in Bodenmais eine Gedenktafel für Mathias von Flurl anlässlich dessen 250. Geburtstags enthüllt. Die Tafel ist am Haupteingang des Alten Rathauses, dem ehemaligen Bergamt, angebracht. Flurl hatte sich umfassend mit der Geologie und den Lagerstätten im Raum Bodenmais beschäftigt, insbesondere mit dem Silberberg und der dortigen Vitriol- und Vitriolöl-Gewinnung.

Weblinks

Literatur

  • Kurt von Gehlen: Flurl, Mathias Bartholomäus von, in: Neue Deutsche Biographie 5 (1961), S. 263 f. [Onlinefassung]; URL: http://www.deutsche-biographie.de/pnd118684051.html
  • Hans-Michael Körner (Hg. unter Mitarbeit von Bruno Jahn): Große Bayerische Biographische Enzyklopädie, Band 1 A-G, K. G. Saur München 2005, ISBN 3-598-11460-5