Max Maier

Aus RegioWiki Niederbayern
Wechseln zu: Navigation, Suche
Dr. Max Maier

Max Maier (* 13. August 1860 in Straß, Gemeinde Neuburg am Inn; † 16. Dezember 1901 in Schaufling) war ein katholischer Pfarrer und Naturforscher.

Leben und Wirken

Werdegang

Geboren als zweites Kind der Binderseheleute Markus und Theres Maier besuchte das königliche Gymnasium und anschließend das königliche Lyzeum in Passau.

Am 24. Juni 1888 empfing er die Priesterweihe im Dom St. Stephan, am 2. Juli 1888 feierte er die Primiz in der Pfarrkirche Dommelstadl. Bis August 1889 war er Kurant an der Wallfahrtskirche Mariahilf, anschließend wurde er Kooperator in Hauzenberg.

Schon seit seiner Studentenzeit betrieb Maier intensive naturwissenschaftliche Studien. Da ihm der Hauzenberger Pfarrer vorhielt, wenig Freude an der Seelsorge zu haben, bat er nach einem knappen Jahr Bischof Michael von Rampf vergeblich, als Benefiziat nach München wechseln zu dürfen, um ein Studium an der Universität beginnen zu können.

Zum 11. November 1893 wurde er als exponierter Kooperator nach Schaufling versetzt, damals noch Expositur der Pfarrei Seebach. Nach der Erhebung der Expositur zur Pfarrei Schaufling im November 1895 wurde Maier 1896 erster Pfarrer von Schaufling.

Maier als Wissenschaftler

Seit 1890 schrieb Maier für die Fachzeitschrift Natur und Offenbarung zu Themen aus den Bereichen Astronomie, Botanik, Mathematik und Physik. Er betreute die Wetterstation in Schaufling und veröffentlichte seit 1893 seine astronomischen Forschungsergebnisse in der Vierteljahresschrift der naturforschenden Gesellschaft in Zürich und in den Annalen der Sternwarte Zürich. Dennoch vernachlässigte er nicht seine Aufgaben als Pfarrer oder als zuständiger Lokalschulinspektor.

1896 richtete er sich aus eigenen Mitteln im Pfarrhaus von Schaufling ein Laboratorium ein, wo er mit den gerade entdeckten Röntgenstrahlen experimentierte. Da es zu dieser Zeit in Schaufling noch keinen Strom gab, besorgte er sich Akkubatterien, die er zum Aufladen nach München schicken musste.

Anfang März 1899 bewarb sich Maier mit der Dissertation Beugungsversuche und Wellenlängenbestimmung der Röntgenstrahlen bei der Philosophischen Fakultät der Ludwig-Maximilians-Universität München um die Zulassung zum Doktorexamen in Physik. Die Prüfungskommission sah die Arbeit für eine Dissertation als ausreichend an, und am 17. Mai 1899 bestand Maier auch die mündliche Doktorprüfung mit der Gesamtnote magna cum laude.

Anfang 1900 bewarb sich Dr. phil. Maier vergeblich um das Lamont’sche Stipendium der Universität München. Er schrieb weiterhin für Fachzeitschriften Artikelreihen über Forschungsergebnisse zu den Röntgenstrahlen. Daneben referierte er häufig beim 1895 gegründeten Botanisch-Naturwissenschaftlichen Verein in Deggendorf über unterschiedliche Themen. Wiederholt waren Vereinsmitglieder in seinem Schauflinger Laboratorium zu Gast.

Nach zweiwöchiger Krankheit verstarb Dr. Maier am 16. Dezember 1901 in Anwesenheit seines in München wohnhaften Bruders. Die Presse berichtete von einer Lungenentzündung, möglicherweise rührte der Tod aber auch von den Röntgenstrahlen her, deren Gefährlichkeit damals noch unbekannt war. Die Beerdigung fand am 18. Dezember 1901 statt.

Literatur

  • Andreas Schröck: Pfarrer Dr. Max Maier, in: Florian Trenner (Hg.): Diener im Weinberg des Herrn. Priesterpersönlichkeiten aus zwölf Diözesen, Klerusblatt-Verlag, München 2008