Max Streicher GmbH

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Die 1909 von Max Streicher gegründete Firma Max Streicher GmbH hat ihren Sitz im Landkreis Deggendorf und beschäftigt weltweit 2400 Mitarbeiter im Rohrleitungs- und Anlagenbau, sowie im Maschinenbau und der Verfahrenstechnik.

Die Firma

Die Firma Streicher wurde 1909 von dem Baumeister Max Streicher gegründet. Früher war sie nur im Straßenbau tätig, mit dem sie noch immer vorwiegend assoziiert wird. Schon um 1936 beschäftigte das Unternehmen viele Mitarbeiter. 2008 waren es weltweit 2400, in Deggendorf 520 - davon stolze 120 Auszubildende in 17 verschiedenen Berufssparten. 40 Prozent der Mitarbeiter sind im Rohrleitungs- und Anlagenbau beschäftigt, 30 Prozent im Maschinenbau und der Verfahrenstechnik.

Die Firma Streicher hat vier Ableger mit Sitz in Deggendorf: „DrillTec“, „Mr. Pipe GmbH“, „VTA GmbH“ und „Streicher Maschinenbau GmbH“. „VTA“ steht für „Verfahrenstechnische Anlagen“ und „Streicher Maschinenbau“ hat die Maschinenbausparte übernommen. Der Rohrleitungsbau beispielsweise ist aber im Mutterunternehmen verblieben. Die Produktionsstätten von VTA und Streicher Maschinenbau befinden sich in der Deggenau in der Nähe des Donau-Hafens.

Projekte

Streicher entwickelte auch einen Bauplan für eine Ölplattform. 2009 soll sie im Meer vor Norwegen schwimmen. Die Bohranlage, die auf der Plattform Öl fördern soll ist ein Beispiel für die Sparte Sondermaschinenbau. Das Besondere ist, dass sie mobil ist und innerhalb weniger Tage von einer Bohrinsel zur nächsten versetzt werden kann. Und bei den hohen Ölpreisen lohnt es sich, auch Ölfelder anzuzapfen, die früher nicht vollständig ausgebeutet wurden - weil die Technologie noch nicht vorhanden oder das Öl anderswo billiger zu erschließen war. Die Mitarbeiter entwickeln die Bohranlage aber nicht bloß, sie werden auch mit dabei sein, wenn sie in Betrieb geht. Schließlich können die Ingenieure kleine Startschwierigkeiten am besten beheben - sie kennen die Anlage in- und auswendig.

Streicher ist auch in Dubai tätig, denn dort entstehen zum Beispiel Versorgungsleitungen für eine künstliche Insel in Form einer Palme, die dort im Persischen Golf aufgeschüttet wird. Streicher baut aber auch Pipelines - die dazugehörigen Anlagen inklusive.

Die VTA fertigt unter anderem Anlagen, in denen Naturstoffe oder andere hitzeempfindliche Produkte destilliert werden, ohne dass dabei die Inhaltsstoffe Schaden nehmen. Mit diesem Verfahren können auch aus Fischölen gewonnene Omega-3-Fettsäuren konzentriert werden. Schadstoffe, mit denen besonders Fische heutzutage belastet sind, werden mit den Anlagen von den Ölen abgetrennt. Schließlich will kein Verbraucher mit seiner Omega-3-Kapsel zusammen Pestizide, Dioxide oder Schwermetalle schlucken.

Jahr 2008

Zwischen den Werkshallen steht ein fast fertiges Bürogebäude, das in Zukunft die Verwaltung der Maschinenbausparte beherbergen soll. Auch drei neue Werkshallen für den Maschinenbau sind geplant. Die VTA wird dafür wegziehen, denn mehr Grundstücke im Hafen bekommt die Firma nicht. Ein Teil der hafennahen Flächen muss nämlich an Unternehmen verkauft werden, die auch mit dem Hafen zu tun haben. Für die riesigen Anlagen der VTA dauert der Schiffstransport aber einfach zu lange.

Tatsächlich, eine reine Straßenbaufirma ist Streicher schon lange nicht mehr. Man weiß aber, wo man herkommt. Deswegen steht auf dem Firmengelände an der Schwaigerbreite auch immer noch die Planierraupe, die Max Gallinger nach dem Krieg als erstes Gerät den Amerikanern abkaufte. Klein und gelb erinnert sie an alte Zeiten. In den neuen hat der Straßenbau seine Hauptrolle schon lange abgegeben.

Literatur