Mundart - Leserzuschriften
Die Passauer Neue Presse hat am 27. Februar 2009 ihre Leser dazu aufgerufen, ihre liebsten drei Dialekt-Ausdrücke mit Übersetzung einzuschicken. Die schönsten stellt die PNP vor. Alle Ausdrücke sind auch im Wörterbuch Unser Boarisch aufgelistet.
Die Leserzuschriften
Katja Jakob, Ruderting
- drischln = plappern
- Gwüggarads = Lärm
- Dnorads = Unsinn
Doris Kronawitter
Elisabeth Schreiner, Ringelai
Franz Xaver Hirl, Eggenfelden
Siglinde Käss
Sepp Reichart, Büchlberg
- knagazn = knarren
- Gschlawarat = Schneematsch
- segazn = Geräusch beim Betreten einer nassen Wiese
Dr. Ignaz Bauer, Burghausen
- lusad = drückend schwül
- rantn = sich um etwas kümmern
- roatn = etwas schätzen, mögen
- geina = etwas loben
- Gfickarats = Geflügel
Alfred Kauer, Fürsteneck
- Sejbärn = sauere Milch
- Grassatwong = Fuhre Gras
- ummara = dehnbare Zeitangabe
Charlotte Dietchen, Pleinting
- Gweberts suacha = Ausrede suchen
- toudliegad = langweilig
- liegadhaftig = krank
Hildegard Uttendorfer, Bernried
Franz Dallinger, Wurmannsquick
- Zofichte, windschare, hoarlous, dabunzt = relativ klein, unterentwickelt
Franz Kindermann
- Reimdeita = Blinker
- Millibitschn = Milchkanne
- Scheimtrong = Schubkarre
Annemarie Kasberger, Hauzenberg
- Load = trockene, abgefallene Rinde
- Dross = Kehlkopf, Gurgel
- wasserrälln = Wasser auffangen
Erich Uttendorfer, Bernried
Inge Schwarz, Passau
- Dreiggal = zeitweise verwirrte Person
- Geigarad = unkontrolliert, wirr verzweigtes Etwas (Pflanze)
- gschledad = verschüttet
Sigrid Perl
- Muhagl = verstockter Mensch
- verheigt = verheddert, verfilzt, verwurschelt
- berschdn = sich wild gebärdend Widerstand leisten
Christine Angerer-Resch, Ruderting
- zrufft = ungekämmt
- a gaache Reim = eine starke Kurve
- modzn = unfreundlich sein
- Loawe = Semmel
- aableamen = anschwindeln
- ausbabbialn = auswickeln
- Stiagn = Treppe
- neide = geizig
Josef Halser, Wallerfing
Horst Kühn, Windorf
- Zeggerl = Deckelkorb
- Rutscherl = kleines Bügeleisen
- gachgwadlt = dicke feste Waden
Sepp Niedermaier, Trostberg
Ingrid Strauß
Irmi Mayer, Bad Füssing
- mei, Zwetschgenbovesen moche i oiwei übas Gsicht = Zwetschgenbovesen mache ich immer nach Augenmaß
Marianne Altmann
Rudi Fliegerbauer, Gergweis
- Huschaleiti = mir ist kalt
- suizi = matschig
- Moastog = Der Eisstock, der zweimal zum Einsatz kommt
Marianne Holzbauer, Waldkirchen
- Heigeign = große, dürre Frau
- Stempfebledan = Die Pflanze auf der Wiese, die übrig bleibt und nicht einmal von der Kuh gefressen wird.
- I-ja = Verjahung
Claudia Brehm-Wammes, Metten
Petra Weber, Regen
- Schnodahipfe = Sprechgesang
- Sockdiachl = Taschentuch
- Rohtzbremser = Oberlippenbart
- Growendbiarl = Wacholderbeeren
- lamadiern = jammern
- Hollastauan = Holunderstaude
- boahaxad = barfuß
- Dulagga = Vertiefung im Boden
- Hehnasprenga = schmächtige Person
- Gruzn = schlimmes Kind
- Muggnschoaß = Rolle vorwärts
- dablegga = hänseln
- Luingschiwe = Lügner
Markus Rosenberg, Zwiesel
- Lewerling oder Seuferling = Spucke
- schejwankat = krumm, schief
- haihaxat = barfuß
Elsisabeth Bauer, Stammham
Sophie Brenninger, Stubenberg
- Znival = schmächtig, unterernährt
- dullwangert = ist ein Mensch mit Hängebacken
- Fiada-Bandl = Schürzenband
Alois Hahn, Garching
- vering = voriges Jahr
- Widbuicht =Reisigbündel
- roatn = rechnen
- ozausen = Getreide reinigen
- Luinsat = Leinsamen
- dös iacht mi = das stört mich
- dirm = manchmal
- doachtn = donnern
Leopold Randak, Gangkofen
- überex sein = zerstritten sein
- hob alles hintergricht = in Ordnung
- er hod se ogaggelt = er hat in die Hose gemacht
Maria Fredl, Niederalteich
- dumbakene Uhr = billige Uhr
- Raubirl = derischer Mensch
- Muhagl = nicht gutaussehender Mensch
- schej = schief
- Klappal = Sandalen
- Metastumpn = kleiner Mensch
- kaschpin = stolpern
Angela Beyer, Frauenberg
Gertraud Laxhuber, Hebertsfelden
- ibarecks geh = eine Abkürzung gehen
- aschleng fon = rückwärts fahren
- dramhapad = schläfrig, noch müde
- Pfahanuldegel = Dampfnudeltopf
Clemens Graf von Deym, Schönau
- derm = damals
- pfeigschled = pfeilgerade
- hidaa und herbei = dort draußen und hier herinnen
Marianne Gschwendtner, Töging
Peter Aicher, Garching
- Bojazzl = Zeremonienmeister
Anneliese Pichlmeier, Massing
- Biastmil = die Milch der Kuh nach dem Kälbern
- Loamsiada = langweiliger Mensch
- Gschwollschädl = rechthaberischer Büffel
Sigismund Stadler, Postmünster
- Iwadiwa = Übermut
- hindafozi = verschlagen
- ausgehad = kontaktfreudig
- wehleidi = empfindlich
- aogrodi = aufgedreht
- rieglsam = gelenkig
- Fotznhowö = Mundharmonika
Brigitte Pletl, Kirchberg
- scheps = schief, ungerade
- gschläd = gerade
- Glufern = Sicherheitsnadel
- deede = benommen
- wachs = Empfing, wenn man barfuß auf einem Stoppelfeld geht
M. Obernhuber, Altenmarkt
- Scheierl = Schale
- Scherz = Stück Brot
- Anscherzl = Brotanschnitt
- Kai = großes Stück Brot
- spindi = nicht ganz durchbacken
- Datz = Füße
- Bumban = Unterhose
- Daufgon = Taufpatin
- Dugad = Untugend
- Duchad = Oberbett
- Schroad = Balkon
- Reiserbiad = Reisiggebinde
- Werdagwand = Werktagsgewand
- strawanzn = um die Häuser ziehen
- zeidln = melken
- mieslsuchtig = krank
- raunzn = jammern
- drawe = in Eile
Xaver Ziegaus, Pocking
- hagl = glatt
- draschi = sulziger Schnee
- belleit = Bettelleute
- bellmo = Bettelmann, wenn da bellmo afs ros kimmt, na kon an da deife ned darein 0 wenn der bettelmann aufs Pferd kommt, dann kann der Teufel nicht mehr mit ihm reiten.
- kenten = anzünden
Sabine Knabenbauer
- Pfloutsch = ein tollpatschiger Mensch
- Schneeheing = Schnee mit dem Rechen auseinanderziehen, damit er schmilzt
- des habt = das hält/ ist befestigt
- hei = glatt / rutschig
German Gestöttner
- schalu = Meine Großmutter sagte: Bist ebba schalu? Das heißt: eifersüchtig (Betonung auf dem u) frz. jaloux, kommt wohl aus der Napoleonzeit Bayerns
- zwerganzn = ist ein helltönendes Knarren (gnagazn)
- kudern = ist ein stoßweises lautes Lachen
Alfred Wimmer, Aidenbach
- Geltsgott = breite Fußleiste am unteren Ende eines alten Bauerntisches
- urtratzig = grantig, ungehalten, aufbrausend
- uebm = uneben
Gottfried Urban, Burgkirchen
- hegang = Gang über der Fletz
- Fletz = Hausgang
- Gren = befestigter Steg vor der Hoftüre
- Schroad = kleiner Balkon über der Hoftüre
- Stum = Wohnzimmer
- Stumkammer = Zimmer über der Stum
- Stiwe = kleines Zimmer
- Koia = Keller
- Rana = rote Rüben
Ludwig Lachhammer, Kirchdorf/Inn
- kremmende = elend, krank
Johanna Bachmeier, Johanniskirchen
- Moywaguadl = Himbeerbonbons
- Kesslenbaam = Kastanienbaum
- Draller = Spielzeugkreisel
- Wossagrandl = Wasserschiff eines Holzherdes
- Waidling = braunes, rundes Tongefäß
- Fotzmaihaferl = Keramikhaferl mit Ausgießer
- Kamadwogn = Aussteuerwagen der Hochzeiterin
- Hoawakampe = Heidelbeerkamm
- Bockstürzl = Rolle vorwärts
Alfred Bachmeier, Johanniskirchen
- Ahnt doa = ungewohnt sein
- Deyn = Dielenboden im Obergschoss eines Hauses
- Owanbom = Speicherboden
- diarloads Mannerleit = schmalbrüstiger Bursche
Gustl Geith, Burghausen
- letz = ungut, lästig
- fieslabbe = lauwarm, lätschert
- Schrazn = kleine Kinder
- Gschmocherl = Liebling
Hedwig Klement aus Burghausen
- rikkln = nach Rauch stinkend
- kachazn = sich räuspern, hüsteln
- schlaatz = Schleim aus Mund/Nase
- grindig = ungewaschen, ungepflegt
- hoaglich = ausgestochen, wählerisch (beim Essen)
- damnaratz = Tannenzweige