Museum Kloster Asbach

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Das Museum Kloster Asbach in Asbach wurde 1984 vom Bayerischen Nationalmuseum in einigen Räume des einstigen Benediktinerklosters Asbach zu einem Zweigmuseum umgestaltet, in dem mittlerweile drei wichtige Abteilungen präsentiert werden.

Abteilungen des Museums

Abgüsse von Meisterwerken bayerischen Bildhauerkunst

Ein großer Raum ist Repliken der Gotik aus der Mitte des 19. Jahrunderts, ein kleinerer der Romanik gewidmet. Die Abgüsse sind in vielen Fällen das einzige dreidimensionale Andenken an Arbeiten, von denen viele in Kriegen und durch Umwelteinflüsse zerstört oder schwer beschädigt wurden. Das Museum im Kloster Asbach bietet eine einmalige Gelegenheit, Werke der bayerischen Bildschnitz- und Bildhauerkunst im unmittelbaren Vergleich betrachten oder sonst nur schwer zugängliche Arbeiten studieren zu können.

Meisterwerke der Schmiedekunst

Im Obergeschoss des Museums findet man eine Sammlung kunstvoll bearbeiteten Eisens, zum Beispiel Schlösser und Schlüssel, Truhen und Kästchen oder aber auch Beschläge und Geräte in aufwendiger Gestaltung. Garbkreuze, Zunft- und Wirtshausschilder sowie verschiedenen Gitter werden ebenfalls ausgestellt. Die Leistungen des schmiedhandwerks vom 15. bis ca. 19. Jahrhunderts waren durchaus anspruchsvoll und von großem Wert.

Sammlung Rudolf Kriss

Im Obergeschoss werden ca. eintausend Hauptwerke aus der einzigartigen Sammlung Rudolf Kriss zum Volksglauben Europas gezeigt. Prof. Dr. Rudolf Kriss (1903-1973)war ein Volkskundler und Religionswissenschaftler, der seine bedeutende Sammlung von Bildern und Zeichen der Frömmigkeit in Süddeutschland und Österreich, Frankreich, Spanien, Italien und Griechenland zusammentrug. Die größte Anzahl der Objekte kommt aus dem 19. Jahrhundert, doch sind - vor allem unter den Skulpturen - auch ältere Werke zu sehen. Anhand von Hinterglasbildern, Kleinskulpturen, Rosenkränzen, Wachsstöcken und Gebetbüchern, Sakramentalien und Devotionalien wird gezeigt, wie die Menschen ihre häusliche Umgebung zum Andachtsraum gestalteten und sich mit geweihten Dingen vor Unglück und Krankheit zu schützen versuchten. Wichtige Stationen des Kirchenjahres werden an Darstellungen der Passion deutlich gemacht und veranschaulicht. Bildzeugnisse der Christus-, Marien- und Heiligenverehrung schließen sich an. Die Votivgaben aus Holz, Ton, Silber oder Eisen und die gemalten Votivtafeln, die im Rahmen einer Wallfahrt dargebracht wurden, verdeutlichen die Hilfsbedürftigkeit älterer Generationen, aber auch ihre grenzenlose Zuversicht.

Reliquie des heiligen Benedikt

Bei der Restaurierung einer Monstranz für die Ausstellung im Museum Kloster Asbach, fanden Wissenschaftler vielversprechende Hinweise darauf, dass es sich um eine Reliquie des heiligen Benedikt aus dem Jahr 1720 handelt. Die wissenschaftliche Bestätigung steht noch aus. Die Restauratorin der Monstranz in Kößlarn war bereits an der Wiederherstellung des „Grünen Zimmers“ in Dresden beteiligt und hält das Reliquiar für „ein qualitätsvolles und interessantes Kunstwerk“.

Jene Monstranz wird im historischen Ambiente der Ausstellung im Museum Kloster Asbach gezeigt und ist laut Pfarrer Martin Dengler das „wertvollste Stück“.

Ob das Reliquiar nach der Ausstellung wieder in die Sakristei zurückkehren kann, ist fraglich. Die Entscheidung liegt beim Kunstreferat. Dessen Leiter Alois Brunner hat zwar vom Fund in der Asbacher Sakristei schon gehört, konnte sich persönlich aber noch kein Bild vom Wertgegenstand machen.

Literatur

Weblinks