Musica sacra Bohemica

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Musica sacra Bohemica war ein kirchenmusikalisches Projekt, das in Zwiesel im Rahmen des kulturellen Begleitprogrammes zu „Bayern und Böhmen: 1.500 Jahre Nachbarschaft“, der Bayerischen Landesausstellung 2007, durchgeführt wurde.

Konzept

Direkt unterhalb des als Ausstellungsgebäude dienenden ehemaligen Mädchenschulhauses befindet sich die katholische Stadtpfarrkirche St. Nikolaus. Die Einbindung des Gotteshauses in das kulturelle Begleitprogramm zur Ausstellung bot sich daher geradezu an. Im Rahmen des Projekts sollten deshalb in 14-tägigen Abständen kirchenmusikalische Aufführungen ausschließlich mit Geistlicher Musik böhmischer Komponisten angeboten und in die Liturgie des Sonntagsgottesdienstes integriert werden. Die Bezeichnung „böhmisch“ war dabei bewusst gewählt worden, denn sie schließt sowohl deutschstämmige als auch tschechische Komponisten ein. Besonderer Wert wurde auch auf ein vielfältiges musikalisches Programm gelegt, das nahezu alle Musikepochen berücksichtigen sollte. Für dieses Vorhaben konnten sowohl bayerische als auch tschechische Chöre zur Mitwirkung gewonnen werden.

Durchführung

Im Rahmen dieses Projektes fanden folgende kirchenmusikaisch gestaltete Gottesdienste statt:

  • Pfingstsonntag, 27. Mai 2007, 10 Uhr
    Heinrich Ignaz Franz von Biber (1644 – 1704): Missa Sancti Henrici (1697)
    Chor und Orchester des Kollegiums für Geistliche Musik Klatovy, Leitung: Vít Aschenbrenner
  • Sonntag, 10. Juni 2007, 10 Uhr
    Christoph Harant von Polschitz und Weseritz (1564 – 1621): Missa quinis vocibus super Dolorose martyr für fünf Stimmen
    Kammerchor novAntica, Leitung: Stefan Urlbauer
  • Sonntag, 24. Juni 2007, 10 Uhr
    František Xaver Brixi (1732 – 1771): Missa brevis in D für Soli, Chor, 2 Violinen, 2 Trompeten und b.c.
    Kirchenchor St. Nikolaus Zwiesel und Mitglieder der Freien Orchestervereinigung Zwiesel, Leitung: Peter Kreutzer
  • Sonntag. 8. Juli 2007, 10 Uhr
    Robert Führer (1807 – 1861): Harmoniemesse in Es-Dur op. 188 (1859) für Chor und Blasorchester
    Kirchenchor St. Augustinus Viechtach und Stadtkapelle Viechtach, Leitung: Siegfried Beck
  • Sonntag, 22. Juli 2007, 10 Uhr
    František Xaver Brixi (1732 – 1771): Missa brevis a-moll
    Solistenensemble des Kollegiums für Geistliche Musik Klatovy, Leitung: Vít Aschenbrenner (war kurzfristig für einen anderen Chor, der absagen musste, eingesprungen)
  • Sonntag, 5. August 2007, 10 Uhr
    Otto Albert Tichý (1890 – 1973): Missa festiva in honorem Sti. Alberti Magni
    Kammerchor „Pražští Pěvci“ (Prager Sänger), Leitung: Stanislav Mistr
  • Sonntag, 19. August 2007, 10 Uhr
    Zdeněk Lukáš (1928 - 2007): Missa brevis op. 176 (1992) für gemischten Chor a cappella
    Sängerchor “Svatobor” (Sušice, CZ), Leitung: Josef Baierl
  • Sonntag, 2. September 2007, 10 Uhr
    Antonín Dvořák (1841 – 1904): Messe D-Dur op. 86 (1887) – Originalfassung für Soli, Chor und Orgel
    Kollegium für Geistliche Musik Klatovy, Leitung: Vít Aschenbrenner
  • Sonntag, 16. September 2007, 10 Uhr
    Václav Emanuel Horák (1800 – 1871): Missa quinta in B für Soli, Chor und Orchester
    Kirchenchor St. Nikolaus Zwiesel und Mitglieder der Freien Orchestervereinigung Zwiesel, Leitung: Peter Kreutzer
  • Sonntag, 30. September 2007, 10 Uhr
    Petr Eben (1929 - 2007): Trouvère-Messe (1968/69)
    Kirchenchor Herz Jesu Ludwigsthal, Leitung: Rita Stadler
  • Sonntag, 14. Oktober 2007, 10 Uhr
    Jiří Laburda (* 1931): Missa brevis in Fa (2000)
    Akademischer Mädchenchor der Pädagogischen Fakultät an der Westböhmischen Universität Pilsen, Leitung: Romana Feiferliková

Bilanz

Das Projekt hat sich als äußerst erfolgreich erwiesen. Bei den insgesamt 11 Gottesdiensten wurden im Durchschnitt etwa 450 Teilnehmer gezählt. Die Stadt Zwiesel hat sich bereit erklärt, auch in Zukunft im Rahmen des städtischen Kulturprogramms solche liturgische Aufführungen durch Gastchöre zu fördern.

Besonders erfreulich ist der Umstand, dass sich durch dieses Projekt grenzüberschreitende Partnerschaften zwischen verschiedenen Chören entwickelt haben, die in der gesamten Grenzregion eine wertvolle kulturelle Bereicherung darstellen.