Napoleon Bonaparte

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Napoleon Bonaparte als König von Rom.
Napoleon am Morgen der Schlacht von Abensberg im Kreis bayerischer Soldaten.

Napoleon Bonaparte, eigentlich Napoleone Buonaparte, (* 15. August 1769 in Ajaccio, Korsika; † 5. Mai 1821 auf St. Helena im Südatlantik) war ein französischer General, Staatsmann und Kaiser.

Leben und Wirken

Nach dem Schulbesuch wurde er 1784 in der École royale militaire in Paris angenommen und konnte seine Ausbildung bereits im Folgejahr aufgrund guter Leistungen vorzeitig beenden. Mit gerade 16 Jahren erhielt er sein Offizierspatent. Die Französische Revolution im Sommer 1789 begrüßte er ausdrücklich, 1791 wurde er zum Premierleutnant befördert und erklärte sich nach der Flucht König Ludwigs XVI. wenige Monate später zum Republikaner. 1793 trug er maßgeblich zur Eroberung von Toulon bei und wurde als Dank dafür mit nur 24 Jahren zum Brigadegeneral ernannt. Es folgte eine beispiellose militärische Karriere.

1799 wurde Napoleon als Erster Konsul faktisch zum Alleinherrscher Frankreichs. Er stellte die Ordnung im Land wieder her und ließ einige Reformen durchführen, die teils weit über seine Herrschaftszeit hinaus Bestand hatten – etwa die Verwaltungszentralisierung, der Infrakstrukturausbau, eine Währungsreform und 1804 den Erlass des Gesetzbuches Code Civil („Code Napoleon“). Zudem konnte er den zweiten Koalitionskrieg siegreich beenden. Infolge seiner innen- und außenpolitischen Erfolge wurde Napoleon zum Konsul auf Lebenszeit erklärt und am 2. Dezember 1804 krönte er sich in der Kathedrale Notre Dame de Paris selbst zum Kaiser.

Als Kaiser und Feldherr ging Napoleon siegreich aus dem Dritten Koalitionskrieg gegen Österreich, Großbritannien, Russland und Schweden sowie aus dem Vierten Koalitionskrieg gegen Preußen und Russland, später auch gegen Großbritannien und Schweden hervor. Ebenso konnte er den Fünften Koalitionskrieg gegen Großbritannien und Österreich mit der Schlacht von Abensberg und der Schlacht von Landshut im Jahr 1809 für sich entscheiden.

Beim 1812 begonnenen Russlandfeldzug gelang es Napoleon zwar Moskau einzunehmen, seine Armee litt jedoch stark unter Hunger, Krankheiten, Schnee und Kälte und wurde wenig später zerschlagen. In Folge dieser Niederlage verbündeten sich Preußen, Russland, Österreich und Schweden gegen Napoleon und konnten ihm in der Völkerschlacht bei Leipzig eine entscheidende Niederlage zufügen. Nachdem sich auch im Inneren Frankreichs sowie in der Armee erstmals seit langem öffentlicher Widerspruch gegen das Regime regte und die alliierten Truppen nach der Schlacht bei Paris am 31. März 1814 die französische Hauptstadt einnehmen konnten, dankte Napoleon am 12. April 1814 ab. Er wurde ins Exil auf die Insel Elba geschickt. Doch schon am 1. März 1815 kehrte er nach Frankreich zurück und stellte dort erneut eine Armee zusammen. Nach anfänglichen Erfolge erlitt Napoleon am 18. Juni 1815 bei Waterloo allerdings seine schwerste Niederlage. Danach wurde er auf die britische Insel St. Helena im Südatlantik verbannt, wo er schließlich am 5. Mai 1821 starb.

Bezug zu Niederbayern

Napoleon Bonaparte weilte mehrere Male in Niederbayern. So stieg er am 27. Dezember 1805 in Passau im Haus des Münchener Boten (Theresienstraße 14) ab und führte dort Gespräche über den geplanten Ausbau der Veste Oberhaus.

Am 10. April 1809 eröffnete Österreich den Fünften Koalitionskrieg durch einen Angriff auf das mit Frankreich verbündete Bayern. Zwischen dem 19. und dem 20. April 1809 führte Napoleon seine Armee bei der Schlacht von Abensberg gegen Erzherzog Karl von Österreich-Teschen. Dabei kam es zu größeren Gefechten bei Offenstetten, Kirchdorf, Siegenburg, Rohr und Rottenburg. In enger Verbindung mit diesen Kämpfen standen unter anderem die Gefechte von Peising (bei Bad Abbach), Langquaid und Thann sowie die Schlacht bei Teugn-Hausen. Beim Rückzug des linken österreichischen Flügels nach der Schlacht von Abensberg kam es am 22. April auch zur Schlacht von Landshut.

Nach der Schlacht bei Landshut kam Napoleon am 24. April 1809 mit seinen Truppen in Plattling an und ließ sich dort für eine Nacht im Gasthaus „zur Post“ nieder. Der „gestrenge Herr“ hatte großen Wert gelegt auf pünktliche Bedienung, ansonsten aber keine Extrawünsche, so die Haushistorie des ehemaligen Gasthofs „zur Post“.

Am 28. April 1809 kam Napoleon nach Burghausen, ritt in die dortige Burg ein und wohnte im Taufkirchen-Palais. Am 1. Mai 1809 verkündete er in einem Tagesbefehl seinen Entschluss, Passau zur Großfestung auszubauen: „Das Hauptdepot der Armee ist Passau. Meine Absicht ist, […] dort wenigstens 10.000 Mann in Garnison zu haben. Passau soll der Mittelpunkt für meine Kriegsvorräte, Reserve-Magazine und alle meine Spitäler sein.“[1] Vom 18. Oktober bis 20. Oktober 1809 weilte Napoleon dann noch einmal in Passau. Diesmal wohnte er in der streng bewachten Neuen Residenz. Der Kaiser rügte den Ingenieur-General Dominique Andre Chambarlhiac wegen der ungenügend erfolgten Befestigung der Stadt, die er als einen wichtigen, strategischen Punkt im Kampf gegen Österreich betrachtete und über die er sich von der sogenannten Napoleonschanze aus einen Überblick verschaffte. Tausende von Soldaten und Zwangsarbeitern waren nun an den umfangreichen Schanzarbeiten eingesetzt, bis diese nach Napoleons Niederlage eingestellt wurden.

Galerie

Einzelnachweise

  1. Egon Johannes Greipl: Passau – eine Militärstadt. In: Peter Morsbach, Irmhild Heckmann, Christian Later, Jörg-Peter Niemeier: Denkmäler in Bayern, Band II.25 Kreisfreie Stadt Passau. Verlag Friedrich Pustet, Regensburg 2014, ISBN 978-3-7917-2552-9 (S. CLVI)

Literatur

Weblinks