Naturpark Donauengtal

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Das Donauengtal (Foto: PNP)

Der Naturpark Donauengtal ist ein Projekt, welches im Jahre 2006 beschlossen und am 11. November 2008 wieder beendet wurde. Der geplante Naturpark und Europaschutzgebiet Donauengtal hätte Gebiete zwischen Hofkirchen (Landkreis Passau) und Aschach an der Donau (Oberösterreich) mit Teilen des Neuburger Waldes umfasst. Weiterhin beinhaltete das Projekt Fördermöglichkeiten für die Landwirtschaft über die Schaffung einer Plattform für die Regionalvermarktung bis zur Verbesserung der Umweltbildung.

Definition „Naturpark“

Nationale Naturlandschaften sind Vorbildlandschaften und bilden einen Naturpark, genauso wie Landschafts- und/oder Naturschutzgebiete. Naturparke werden von einem Trägerverein geführt. Außerdem bewahren und entwickeln Naturparke Landschaften mit den Menschen und für den Menschen.

Gemeinden

Bei dem Projekt waren folgende Gemeinden involviert:

Zum Projekt

2006 fiel der Startschuss für das Projekt "Naturpark Donauengtal". Mit zum Großteil einstimmigen Beschlüssen auf Kreisebene und in den Stadt- und Gemeinderäten wurde das vom damaligen Landrat Hanns Dorfner initiierte Vorhaben auf den Weg gebracht. Der Planungsausftrag wurde am 22. Mai 2006 vergeben. Als sich während des Kommunalwahlkampfs im Frühjahr 2007 Widerstand in der Bevölkerung regte, stimmte zunächst die SPD-Kreistagsfraktion im Dezember gegen den Naturpark. Getrieben von der Angst vor Stimmenverlusten, folgte schließlich auch das Nein von CSU-Landratskandidat Franz Meyer. Dies erfolgte hinter dem Rücken seines Parteifreunds Dorfner, der nicht anwesend sein konnte. Die Begründung: Der Naturpark sei zwar eine Chance für die Region, man wolle ihn aber nur mit breiter Zustimmung der Bevölkerung realisieren. Doch diese notwendige Akzeptanz in der Bürgerschaft sei laut Landrat Franz Meyer ist nicht gegeben gewesen. Deshalb beantragte die CSU-Fraktion, den geplanten Naturpark Donauengtal nicht mehr weiterzuverfolgen. Auf Unverständnis stieß dieses Ansinnen nicht nur bei Vertretern anderer Fraktionen. Trotzdem wurde das Pojekt am 11. November 2008 beendet.

Neuaufnahme des Projekts in 2009

Nicht nur bei Vilshofen prägt die Donau das Bild der Landschaft. Mit der Schaffung eines Naturparks könnte man die Chancen dieses natürlichen Schatzes noch besser nutzen als bisher, sind die Grünen überzeugt. Foto: Toni Scholz.

Nach der Beendigung des Projekts im November 2008 plant die Kreistagsfraktion der Grünen einen neuen Anlauf zur Wiederaufnahme der Planungen. „Der Naturpark ist eine bedeutsame Entwicklungschance für die Region und darf deshalb keinesfalls zu den Akten gelegt werden“, betont Dr. Anton Huber im Namen seiner Parteifreunde. Im Januar 2009 soll die neue Regionalmanagerin Dr. Maria Dorn von der Wichtigkeit des Projekts überzeugt werden. Das Regionalmanagement ist unter dem Dach des Wirtschaftsforum Passau angesiedelt, welches eine Studie über den Naturpark in Auftrag gegeben hatte. Dabei kam heraus, dass ein länderübergreifender Naturpark mit Österreich für die Region ein „potenzieller neuer Leuchtturm“ werden könnte.

Wenn der Weg über das Regionalmanagement nicht erfolgreich sein sollte, will Dr. Huber einem Antrag im Umweltausschuss stellen. Die Planungen sollen mit einer verkleinerten Gebietskulisse ohne die landwirtschaftlich intensiv genutzten Flächen vorangetrieben werden. Auf diese Art, so hofft er, könne der Naturpark auch den Vertretern von Bauernverband und Landwirtschaft vermittelt werden, die zunächst dagegen waren.

Umstände, die bei den Grünen durchaus die Hoffnung nähren, dass der Naturpark nicht für immer gestorben ist. „Er wäre ein Gütesiegel für den Tourismus, eröffnet zusätzliche Fördermöglichkeiten für Landwirtschaft, Kommunen und Gewerbe, verbessert entscheidend die Chancen der Direktvermarktung und ermöglicht kostengünstig die Schaffung von Infozentren für die Umweltbildung“, sagt Dr. Huber. Er verweist auf die noch von Altlandrat Hanns Dorfner herausgegebene Broschüre, in der steht: „Der Naturpark ermöglicht ein ausgewogenes Verhältnis zwischen touristischer Entwicklung, attraktiven Erlebnis-Möglichkeiten, Natur- und Landschaftsschutz sowie einer nachhaltigen Landnutzung und Wirtschafts-Entwicklung.“

Der Naturpark biete auch deshalb hervorragende Möglichkeiten zur für Förderungen, weil es sich um ein länderübergreifendes Projekt handele. Neue Infozentren, zum Beispiel in Pleinting oder Hofkirchen, würden sich zu Besuchermagneten entwickeln, die notwendige Neugestaltung des „Haus am Strom“ könnte als Naturpark-Infozentrum mit 80 Prozent gefördert werden. Das gleiche gelte für die Anlage von Wanderwegen.

Man müsse hoffen, dass der Naturpark mit einer verkleinerten Gebietskulisse weiterverfolgt werde, zum Beispiel ohne die derzeit landwirtschaftlich intensiv genutzten Flächen. Ohnehin seien 80 Prozent der vorgesehenen Schutzgebiete Wald, dazu kämen Bachtäler und extensiv genutzte Flächen.

Literatur