Naturschutzgebiet Kleinschwarzach

Aus RegioWiki Niederbayern
Wechseln zu: Navigation, Suche
Die Vogelfreistätte Graureiherkolonie bei Kleinschwarzach, mit Inseln in der Donau

Das Naturschutzgebiet Kleinschwarzach (genau Naturschutzgebiet Vogelfreistätte Graureiherkolonie bei Kleinschwarzach) ist ein 1988 errichtetes Naturschutzgebiet westlich von Kleinschwarzach im Landkreis Deggendorf. Es umfasst insgesamt knapp 63 Hektar.

Geschichte

Bis zum Beginn der Donauschifffahrt im Jahr 1838 war die Donau ein ungebändigter Fluss. Im Laufe der folgenden Regulierungs- und Schiffbarmachungsmaßnahmen erhielt die Donau ein gestautes Flussbett. Ab 1936 wurden die bisherigen Sommerdämme der Gemeinden durch drei bis fünf Meter hohe Volldämme ersetzt. Obwohl die Flussaue bis auf einen schmalen Saum Wiesen gewichen ist, hat sie noch immer große Bedeutung als Brut- und Überwinterungsgebiet zahlreicher Vogelarten, insbesondere von Wasservögeln. So befindet sich bei Kleinschwarzach nicht nur ein Eschen-Ulmenauwald in typischer Ausprägung, sondern auch die stabilste Graureiherkolonie im ganzen Dungau.

Beschreibung

Das Naturschutzgebiet Kleinschwarzach wurde von der Regierung von Niederbayern mit Verordnung vom 5. Oktober 1988 geschaffen, die am 15. Oktober 1988 in Kraft trat. Es besteht aus zwei Gebietsteilen. Dies ist einerseits auf einer Fläche von 43,56 Hektar das westlich von Kleinschwarzach gelegene Laubwäldchen mit Teilen des von Auengehölz gesäumten Sulzbaches sowie die im Westen durch den Schwarzach-Kanal (Sulzbachableiter) und im Süden durch die Kreisstraße DEG 15 begrenzten landwirtschaftlichen Kulturflächen in den Gemarkungen Mariaposching und Offenberg, Gemeinden Mariaposching und Offenberg (Gebietsteil „Brutbiotop“). Der zweite Gebietsteil mit einer Fläche von 19,19 Hektar ist das südlich und östlich Sommersdorf durch die Verbindung der Donauinsel mit dem Ufer entstandene Stillwasserbereich der Donau zwischen Fluss-km 2293,5 und Fluss-km 2294,5 in der Gemarkung Mariaposching in der Gemeinde Mariaposching (Gebietsteil „Nahrungsbiotop“).

Das Deichvorland und die Inseln in der Donau werden mehrmals im Jahr überflutet. Dadurch sind sie ein wichtiger Rückzugsort für störungsempfindliche Vögel und andere Tiere. Insgesamt wurden hier über 220 Vogelarten beobachtet, darunter seltene Arten wie Uferschnepfe, Eisvogel und Rohrweihe.

Literatur

  • Donatus Moosauer, Günther Michler, Ulrich Pietrusky: Niederbayern – im Fluge neu entdeckt, Morsak Verlag, Grafenau, 2. Aufl. 1982, ISBN 3-87553-135-3

Weblinks


Naturschutzgebiete in Niederbayern

Deggendorf: Altlaufsenke, Außernzell/Jederschwing, Deggendorfer Himmelreich, Donaualtwasser Staatshaufen, Donaualtwasser Winzerer Letten, Isaraltwasser Neutiefenweg, Isarmündung, Kleinschwarzach, Runstwiesen/Totenmoos, Schuttholzer MoorDingolfing-Landau: Isarauen Goben, Isaraltwasser Mamming, Rosenau, Vilstal Marklkofen, Walperstettener QuellmoorFreyung-Grafenau: Haidfilz, Hochwald, Mitternacher Ohe, Moorwald Kirchl, Obere Ilz, Saußbachklamm, Urwald am Dreisessel, ZwicklfilzKelheim: Binnendünen Siegenburg/Offenstetten, Goldau, Hirschberg/Altmühlleiten, Klamm/Kastlhäng, Ludwigshain, Mattinger Hänge, Niedermoor, Sandharlander Heide, Schloss Prunn, Schulerloch, Sippenauer Moor, Weltenburger EngeLandshut: Ehem. Standortübungsplatz, Mittlere IsarstauseenPassau: Donauleiten, Halser Ilzschleifen, Vils-EngtalRegen: Bachlerner Moos, Birkenbruchwald Oed, Hof-Pfahl, Großer Arbersee und Arberseewand, Großer Pfahl, Kiesau, Moosbacher Pfahl, Rieslochfälle, Rotfilz, Stockau-Wiesen, Stockwiesen Schollenried, Todtenau, WeißensteinRottal-Inn: Salzachmündung, Unterer InnStraubing-Bogen: Bogenberg, Brandmoos, Buch- und Helmberg, Donauauen Stadldorf, Öberauer Donauschleife, Weiherlandschaft Wiesenfelden