Neuötting
Neuötting
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Basisdaten
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Bundesland: | Bayern |
Regierungsbezirk: | Oberbayern |
Landkreis: | Altötting |
Höhe: | 392 m |
Fläche: | 36,60 km² |
Einwohner: | 8.428 (31. Dezember 2020) |
Postleitzahl: | 84524 |
Vorwahl: | 08671 |
Kfz-Kennzeichen: | AÖ |
Website: | www.neuoetting.de |
Erster Bürgermeister: | Peter Haugeneder (SPD) |
Neuötting ist eine Stadt im oberbayerischen Landkreis Altötting.
Inhaltsverzeichnis
Lage
Neuötting liegt verkehrsgünstig in Süd-Ost Oberbayern in unmittelbarer Nähe des bayerischen Chemiedreiecks. Die Zentren München und Salzburg sind nur rund 100 km von Neuötting entfernt.
Flugzeug: Die internationalen Verkehrsdrehscheiben München II und Salzburg liegen ca. 100 km von Neuötting entfernt. Zum Regionalflugplatz Eggenfelden sind es nur 20 km.
Bahn: Neuötting ist Bahnstation auf der Strecke München-Simbach am Inn. Der Neuöttinger Bahnhof liegt 2 km außerhalb der Stadt.
Die Dampfstraßenbahn Altötting-Neuötting verkehrte bis 1939 zwischen Neuötting und Altötting und war einst eine Weltsensation.
Auto: Neuötting liegt zentral am Schnittpunkt wichtiger überregionaler Verkehrsadern. Hier kreuzen sich die Autobahn A 94 (Bundesstraße B 12) München-Passau, die Bundesstraße 299 Landshut – Traunstein sowie die Bundesstraße 588 Eggenfelden - Neuötting.
Weitere wichtige Autobahn-Verbindungen befinden sich in der Nähe: A 3 Pocking 70 km A 92 Landshut 70 km A 92 Landau/Isar 60 km
Ortsteile
Neben dem Hauptort Neuötting ist das 1971 eingemeindete Pfarrdorf Alzgern der bedeutendste Ortsteil der Stadt. Kleinere Ortsteile sind Alzberg, Bemberg, Bremsthal, Erber, Fading, Gasteig, Gießübel, Holzmann, Jaubing, Kainzberg, Kohlstatt, Kuhbauer, Lehneck, Lohner, Maierhof, Mitterhausen, Mitterlehen, Mittling, Obereschelbach, Oed, Ortfischer, Pfaffenöd, Reitmann, Riedergütl, Roja, Sankt Johann, Schwepfing, Sigl, Sporneck, Stockmann, Stög, Straß, Untereschelbach und Winkl.
Geschichte Stadt Neuötting
- 748: In einer Schenkungsurkunde, deren Inhalt im „Codex traditionum“ des Klosters Mondsee überliefert ist, wird Ötting zum ersten Mal erwähnt, und zwar mit seinem latinisierten Namen "autingas villa publici". Ötting tritt demnach als landesherrlicher Amts- und Wirtschaftshof ins Licht der Geschichte.
- 788: Nach der Entmachtung des letzten Agilofingerherzogs Tassillo III. durch Karl den Großen im Jahr 788 wird der einstige Herzogshof zu einem fränkischen Wirtschaftshof.
- 9. Jh.: Die Siedlung entwickelt sich zur karolingischen Königspfalz. Schutz und Zuflucht bei Gefahr gewährt der an drei Seiten abfallende Terassensporn, der heute den Stadtkern von Neuötting bildet.
- 1200: Um diese Zeit darf man bereits eine Zollstätte bei Neuötting annehmen. In der Folgezeit entwickelt sich Neuötting zu einem wichtigem Handelsplatz, begünstigt durch die Innschiffahrt und die Lage an den mittelalterlichen Handelsstraßen.
- 1231: Erste Erwähnung als Markt "forum novum odingen" , in dieser Urkunde werden die Orte Alt- und Neuötting auch zum ersten Mal getrennt aufgeführt.
- 1240 - 1486: Errichtung der Münzstätte der niederbayerischen Herzöge. Im Neuöttinger Pfennigturm wurden bis 1486 die "Öttinger Pfennige" geprägt
- 13. Jh.: Neuötting erhält das Stadtrecht. Ein genaues Datum ist nicht überliefert, jedoch deuten zahlreiche Indizien (Münzprägestätte, Zollstätte) auf eine Stadterhebung in dieser Zeit hin. So werden in einem Freiheitsbrief von 1316 der Stadt Schärding alle Rechte verliehen, die die Stadt Neuötting bereits besitzt. Damit ist diese Urkunde zugleich der Nachweis für ein bereits in dieser Zeit bestehendes Neuöttinger Stadtrecht.
- 1321: Ein kodifiziertes Stadtrecht mit 114 Artikel ist überliefert.
- 1347: Kaiser Ludwig genehmigte der Stadt Neuötting für jeden Mittwoch einen Wochenmarkt mit Schranne
- 1347: Bestätigung des Salzhandel-Privilegs durch Kaiser Ludwig
- 1410: Baubeginn der Stadtpfarrkirche St. Nikolaus. Erst 1623 wird das Gewölbe vollendet.
- 1423: Bau des Hl. Geist - Spitals
- 1425: Bau des Hl. Geist - Spitalkirche
- 1426: Erste Erwähnung eines Schulmeisters in Neuötting
- 1450: Bestätigung der Salzniederlage durch Herzog Ludwig
- 1511: Weihe der St. Anna - Kirche mit Leprosenhaus
- 1535: Die Neuöttinger Stadtfahne wird zum ersten Mal erwähnt
- 1637-1649: Pest in Neuötting
- 1641-1862: Bau des Friedhofs Neuötting mit St. Sebastians - Kirche
- 1648: Gegen Ende des Dreißigjährigen Krieges erschienen die Schweden vor Neuötting, doch glückliche Umstände verhinderten eine bewaffnete Auseinandersetzung
- 1709: An diesem Tag bestätigte Max Emanuel den Bürgern von Neuötting, die ihn während seiner zehnjährigen Verbannung loyal unterstützten, die Stadtfahne und das Privileg, dass die Neuöttinger keinen Mann mehr zur Landfahne stellen mussten.
- 1797: Neuöttinger Stadtbrand; rund 80% der Häuser fallen den Flammen zum Opfer. Als Folge des Stadtbrands, aber auch bedingt durch die politischen Reformen unter Montgelas Verlust aller wichtigen Ämter
- 1804: Die Elementarschule wird durch eine Zeichnungsschule für Knaben und eine Industrie- (Arbeits-)schule für Mädchen erweitert.
- 1827: Erstes Krankenhaus in Neuötting
- 1854: Beginn der Dampfschifffahrt auf dem Inn
- 1854: Trennung von Knaben- und Mädchenschule; die Englischen Fräulein übernehmen die Erziehung der weiblichen Jugend.
- 1855: In diesem Jahr erhielt der Neuöttinger Schiffermeister Georg Riedl die Konzession zum Betrieb einer Schifffahrtslinie und gründete 1857 seine eigene Dampfschifffahrtsgesellschaft
- 1864: Bau des neuen Stadtbergs zur Entlastung der Auffahrt am Landshuter Tor
- 1866: Bau des Krankenhauses in der Altöttinger Straße (heute BRK-Altenheim)
- 1871: Anschluß an das Eisenbahnnetz (Linie Mühldorf - Simbach)
- 1903: Bau der Marien-Brücke über den Inn bei Neuötting
- 1906: Dampfstraßenbahn "Bockerl" Fahrtlinie: Bahnhof Eisenfelden - Stadtplatz Neuötting - Altötting Straße - Kapellplatz Altötting. Der Betrieb wurde 1930 wieder eingestellt.
- 1908: Bau des Knabenschulhauses auf dem Herzog-Georg-Platz
- 1910: Bau des Jubiläumsturmes am Kirchplatz.
- 1919: Räterepublik mit Einfall der "Roten Garde" und die erfolgreiche Vertreibung
- 1945: Sprengung der Marien-Brücke
- 1946 und 1948: Zwei schwere Typus-Epidemien in Neuötting
- 1949: Einsturz des Landshuter Tores
- 1950: Einweihung der neuen Innbrücke
- 1971: Eingemeindung von Alzgern
- 1985: Auflösung des Neuöttinger Krankenhauses
- 1991: Partnerschaft mit der tschechischen Stadt Novà Vcelnice
- 1996: Einweihung des Stadtmuseums Neuötting
- 2000: Einweihung des Stadtsaals im historischen Rathaus der Stadt
- 2006: Beginn der Stadtplatzsanierung
Wappen
Seit dem 14. Jahrhundert führt die Stadt ein eigenes Wappen. Es zeigt den Ostturm der Altöttinger Gnadenkapelle ohne die spätgotischen Anbauten und mit der Madonna mit dem Kind im offenen Tor. Das älteste Hauptsiegel von Neuötting ist mit dem Stadtrecht von 1321 überliefert. Es wurde wohl schon früher gefertigt, denn "Ötting" hatte schon im 13. Jahrhundert Stadtstatus und war wichtiger Handelsplatz am Inn. In späteren Siegeln wird die Kapelle verschiedentlich rund oder achteckig wiedergegeben, in Wappenabbildungen seit 1523 durch ein weißes Zelt ersetzt. In den Stadtsiegeln von 1374 bis 1633 fehlt Maria mit dem Kind. Die Feldfarbe war ursprünglich Rot und wurde im 19. Jahrhundert durch Blau verdrängt. Die Tatsache, dass sich das Wahrzeichen von Altötting, der älteren Siedlung, im Wappen von Neuötting findet, führte zu manchen Verwechslungen. Das als Belohnung für den Einsatz des Bürgermilitärs 1809 verliehene Wappen, eine goldene Königskrone im Rautenschild, wurde nicht ausdrücklich als Stadtwappen vergeben und fand als solches auch keine Verwendung.
Politik
Bürgermeister
- 1. Bürgermeister ist Peter Haugeneder (SPD). Er wurde 2014 mit 64,17 Prozent gegen den CSU-Kandidaten Veit Hartsperger im Amt bestätigt.
Stadtrat
Der Stadtrat umfasst 20 Sitze (+ 1. Bürgermeister) und hat aufgrund der Kommunalwahl 2014 folgende Sitzverteilung:
- CSU: 10 Sitze (2008: 8)
- SPD: 7 Sitze + 1. Bürgermeister (2008: 6)
- Freie Wähler: 2 Sitze (2008: 5)
- Grüne: 1 Sitz (2008: 1)
Sehenswürdigkeiten
- Wahrzeichen der Stadt ist die gotische Stadtpfarrkirche St. Nikolaus, auch „Dom des Inntals“ genannt.
- Spitalkirche Hl. Geist, um 1500 erbaut, mit Kapelle von 1423 und Rokokoaltar
- Kirche St. Anna, geweiht 1511
- Straßenmarkt mit Bauten im Inn-Salzach-Stil
- Landshuter Tor mit Lusthügel und Burghauser Tor, beide wohl aus dem 15. Jahrhundert
- Das Stadtmuseum präsentiert auf 300 qm Ausstellungsfläche das ganze Spektrum der Neuöttinger Stadtgeschichte
- Der Neuöttinger Stadtsaal bietet mit seinen 400 Sitzplätzen den stilvollen Rahmen für Konzerte, Theateraufführungen oder festliche Feiern
Wirtschaft
Neuötting (8.600 Einwohner ) ist eine blühende Handels- und Einkaufsstadt mit einer langen Tradition. Handel und Gewerbe verhalfen der Stadt bereits im Mittelalter zu wirtschaftlichem Wohlstand. 1998 konnte der Ort, gemeinsam mit seiner Nachbarstadt Altötting, das 1250-jährige Bestehen feiern. Die Stadt ist Teil des gemeinsamen Mittelzentrums Alt-Neuötting und ein wichtiges Einzelhandelszentrum der Region mit einem attraktiven Branchenmix und einem großen Einzugsbereich.
Neben der historischen Altstadt als städtischem Zentrum sind vor etwa 15 Jahren noch die Gewerbegebiete im Westen (Am Hergraben) und im Osten (Inn-Center) hinzugekommen. Vielversprechend entwickelt sich auch das jüngste Gewerbegebiet „Eisenfelden“ nördlich des Inns. Die besonders gute Verkehrsanbindung, direkt am Kreuzungspunkt von A 94 München – Passau und B 588 Neuötting – Eggenfelden, zeichnet dieses Gewerbegebiet aus.
Tourismus
Neuötting ist Teil des Projekts Ausflugserlebnis Unterer Inn, zu dem sich 2009 14 Orte am Unteren Inn zusammengeschlossen haben. Die aus dem gemeinsamen Kulturraum entlang des Inn entstandenen historischen und aktuellen Verbindungen sollen damit aufgezeigt, betont und verstärkt werden.
Bildung und Erziehung
- Max-Fellermeier-Voksschule
- Schule für Altenpflege (Hans-Weinberger-Akademie e.V.)
- Pestalozzischule - Sonderpädagogisches Förderzentrum
- Außenstelle Pestalozzischule Neuötting
- Volkshochschule Alt-/Neuötting-Töging a. Inn e. V.
- Kindergarten St. Christophorus Alzgern
- Kindergarten St. Franziskus
- Kindergarten St. Nikolaus
- Kinderhort Don Bosco
- Stadtbücherei
Vereine und Organisationen
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Persönlichkeiten
Die Baumeisterfamilie Weidinger lebte in Neuötting. Deren Mitglieder schufen so wichtige Bauten, wie die Antoniuskirche in Reischach und diverse Kirchen im Umkreis von Neuötting.
Einer der Altbürgermeister von Neuötting ist Willi Wurm.
Staatsforst
Im Staatsforst bei Neuötting wurde im Januar 2008 ein Brutmeiler für Hirschkäfer errichtet. Dieser dient der Förderung dieser geschützen Käferart.
Altötting – Burghausen – Burgkirchen an der Alz – Emmerting – Erlbach – Feichten an der Alz – Garching an der Alz – Haiming – Halsbach – Kastl – Kirchweidach – Marktl – Mehring – Neuötting – Perach – Pleiskirchen – Reischach – Stammham – Teising – Töging am Inn – Tüßling – Tyrlaching – Unterneukirchen – Winhöring