Niederalteich

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Niederalteich
Das Wappen von Niederalteich


Basisdaten
Bundesland: Bayern
Regierungsbezirk: Niederbayern
Landkreis: Deggendorf
Höhe: 312 m
Fläche: 9,96 km²
Einwohner: 1.923 (31. Dezember 2020)
Postleitzahl: 94557
Vorwahl: 09901
Kfz-Kennzeichen: DEG
Website: www.niederalteich.de
Erster Bürgermeister: Albin Dietrich (UWG)
Die Türme der Basilika St. Mauritius

Niederalteich ist eine Gemeinde im niederbayerischen Landkreis Deggendorf.

Lage

Die Gemeinde liegt am linken Donauufer etwa fünf Kilometer südöstlich der Mündung der Isar in die Donau am Fuße des Bayerischen Waldes. Die Einöde Gundlau ist neben dem Pfarrdorf Niederalteich der einzige weitere Ortsteil der Gemeinde.

Geschichte

Die Gemeinde Niederalteich entstand aus der Benediktinerabtei Niederaltaich, die der Bayernherzog Odilo im Jahr 731 gründete. Im Gegensatz zum Kloster schreibt sich die Gemeinde mit "alteich" anstelle von "altaich". Das Kloster wurde auf einer Anhöhe im Mündungsgebiet der Isar erbaut und dem Heiligen Mauritius gewidmet. Die ersten Mönche kamen 741 vom Inselkloster Reichenau am Bodensee. Sie galten als Spezialisten für die Urbarmachung von Sumpfland. Bayernherzog Odilo gehörte dem Geschlecht der Agilolfinger an. Nach der Entmachtung der Agilolfinger in Bayern übernahm Karl der Große 788 die Abtei als Reichskloster. Kloster Altaich wurde Anfang des 10. Jahrhunderts mehrmals von Ungarn und Tschechen zerstört. Außerdem wurde das Kloster zu dieser Zeit zum Kanonikerstift und die Mönche wurden durch Chorherren ersetzt. Ab 990 bewohnten erneut Benediktiner das Kloster. Der Abt des Klosters, der Heilige Gotthard, verhalf dem Kloster zu einer neuen Hoch-Zeit.

Um 1100 stifteten die Grafen von Bogen etwa 40 Kilometer von Altaich entfernt am Oberlauf der Donau ein neues Hauskloster. Dieses nannten sie "Altach" und es wurde von Mönchen aus Altaich bewohnt. So wurde das neue Hauskloster bald zum "Oberen Altaich". Beim älteren Altaich sprach man erst allmählich von "Niederaltaich".

1242 ging die Vogtei über Niederaltaich in den Besitz der Wittelsbacher über. Das bayrische Herzogtum gewann so die Landeshoheit über das Kloster. 1307 wurde das Kloster zur Hofmark. Mit der Gründung des Fürstentums Pfalz-Neuburg im Jahr 1505 gewann das Kloster Niederaltaich auch Einfluss auf das neue Territorium. Dieses neue Fürstentum entstand als Folge des Landshuter Erbfolgekrieges und war im Besitz der Wittelsbacher.

Niederalteich mit seiner Benediktinerabtei entwickelte sich in der nachfolgenden Zeit zum kulturellen Mittelpunkt der bayrischen Ostmark. Bis zur Säkularisation im Jahre 1803 war die Benediktinerabtei Niederaltaich eines der reichsten altbayrischen Kloster. Den Grundstein hierfür hatten Herzog Odilo und sein Nachfolger Tassilo gelegt, die das Kloster bei seiner Gründung reich mit Gütern ausgestattet hatten. Im Zuge der Säkularisierung wurde das Kloster aufgehoben, der Besitz wurde fortan vom Staat verwaltet. 1918 wurde es neu besiedelt, seit 1930 ist es wieder Abtei.

Beim Hochwasser 2013 wurde Niederalteich großenteils überflutet.

Viele Bewohner Niederalteichs waren zunächst in der Landwirtschaft tätig. Heutzutage ist Niederalteich ein Wohnort mit ca. 1930 Einwohnern und bietet vor allem Arbeitsplätze im Dienstleistungssektor. Das Stadtbild wird von zahlreichen renovierten Bürgerhäusern geprägt.

Gemeindewappen

Die Gemeinde führt seit 1978 ein eigenes Wappen. Die Regierung von Niederbayern hat dem Beschluss des Gemeinderats mit Schreiben vom 24. Februar 1978 zugestimmt.

Der grüne Dreiberg in Gold entspricht dem Wappen der Benediktinerabtei Niederaltaich. Die unmittelbare Verbindung des Ortes und der Gemeinde mit dem Kloster prägte die Kommunalgeschichte entscheidend. Darauf verweist auch der Abtstab. Das Dorf Niederalteich war bis zur Säkularisation 1803 eine große Klosterhofmark (1760: 125 Anwesen) mit florierendem Wirtschaftsleben. Der blaue Wellenbalken, heraldisches Symbol für einen Fluss, steht für die Lage Niederalteichs an der Donau. Das Haumesser, das für das Schneiden des Schilfes an der Donau benutzt wurde, soll die Kulturleistung der in Niederalteich lebenden Menschen würdigen.

Politik

Bürgermeister

  • Bei der Kommunalwahl 2014 wurde der bisherige Bürgermeister Josef Thalhammer (Bürgerforum/ödp) von Albin Dietrich (UWG) mit 63,27 % der abgegebenen Stimmen abgelöst. Gegenkandidat Johann Kapfenberger (CSU) erhielt 36,73 %. Die Wahlbeteiligung betrug 70,80 %.

Gemeinderat

Der Gemeinderat umfasst 12 Sitze (+ 1. Bürgermeister) und hat folgende Sitzverteilung:

  • UWG: 4 Sitze (2008: 3)
  • CSU: 3 Sitze (2008: 3)
  • Bürgerforum/ödp: 3 Sitze (2008: 4)
  • SPD: 2 Sitze (2008: 2)

Sehenswürdigkeiten

Persönlichkeiten

Bildung und Erziehung

  • St.-Gotthard-Gymnasium Niederalteich
  • Abt-Joscio-Schulwerk e. V. Niederalteich, Staatliche anerkannte private katholische Bekenntnisschule, Grund- und Teilhauptschule I mit angegliedertem Hort
  • Kath. Kindergarten

Infrastruktur

Die Fähre Altaha verbindet Niederalteich mit Thundorf.

Vereine

  • Aktionskreis Lebendige Donau
  • Bund Naturschutz Ortsgruppe Niederalteich
  • Donauschützen Niederalteich
  • Eisstockschützenclub Niederalteich
  • FFW Niederalteich
  • Fördergemeinschaft St. Gotthard
  • Förderkreis Abt-Joscio-Schule
  • Förderverein Byzantinische Kirche
  • Förderverein Kindergarten
  • Förderverein Niederalteich hilft Dagatch
  • Gotthardbläser
  • Jagdgenossenschaft Niederalteich
  • Karate Dojo Niederalteich
  • Kath. Frauenbund Niederalteich
  • Krieger- und Reservistenverein Niederalteich
  • Kulturverein Niederalteich
  • Ortscaritasverein Niederalteich
  • Reitverein Niederalteich
  • Schnupferclub Niederalteich
  • Seniorenclub Niederalteich
  • Skiclub Niederalteich
  • Spielvereinigung Niederalteich
  • Tennisclub Niederalteich
  • Tierschutzverein Grattersdorf-Niederalteich
  • Türkischer Frauenbund Niederalteich
  • VDK Ortsverband Niederalteich
  • CSU Ortsverband Niederalteich
  • Niederalteicher Bürgerforum/ÖDP
  • SPD Ortsverband Niederalteich
  • Unabhängige Wählergemeinschaft Niederalteich

Siehe auch

Weblinks


Städte und Gemeinden im Landkreis Deggendorf
Wappen Landkreis Deggendorf.png

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