Nirschl-Einfirsthof (Zwiesel)

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Die Giebelseite des Nirschl-Einfirsthofes in der Prälat-Neun-Straße. Das Gebäude ist in einem maroden Zustand. (Foto: Steckbauer)

Der Nirschl-Einfirsthof in Zwiesel ist ein eineinhalbgeschossiger Satteldachbau aus Feldsteinmauerwerk mit Blockbau-Kniestock der im zweiten Viertel des 19. Jahrhunderts entstand. Der Bauernhof ist eines der ältesten Gebäude in Zwiesel und der einzige noch vorhandene „Einfirsthof“ mitten in der Stadt. Seit dem Jahr 2006 steht der Nirschl-Einfirsthof unter Denkmalschutz.

Bauform und Ausstattung des Hofes

Überlieferung: „Die Lage des Hofes bedingte, dass er eine Toreinfahrt zu den Höfen und Ställen benötigte. Ebenerdig sit die große Wohnstube, drinnen Tisch, Stühle, Geschirrkasten und Kommod. Das Gebäude hat ein gemauertes Erdgeschoss mit einem Balkenwerk im Obergeschos; die Giebelseite ist der Straße zugewandt. Früher war noch eine Altane (Schrot) vorhanden. Über die Ausstattung de Einfirsthofes ist bezeugt, dass neben der großen Stube sich die Schlafkammer der Bauersleute befand mit Himmelbett, einer Truche, Tisch und Stuhl. Dahinter ein Stübl mit Kinder-Schlafstelle, Gewandrechen und ebenfalls einer Truche. im Obergeschoss war die so genannte „Schöne Stubn“ mit Glaskommod und Kasten, Tisch und gepolsterten Stühlen, nebst einer Truche und Bildern.

Dazu gehörte Glas im Kasten nebst Porzellan und Irdengeschirr. In einer weiteren Schlafstubn standen geschnitzte Bettladen, Anrichte und Kasten. Über dem Gang die Knechtstubn mit Kasten, Tisch und Bett und dahinter die Dirn-Stubn, ebenfalls mit Kasten, Tisch und Stuhl. Und dann gab es noch die Rumpelkammer, den hinteren Gaden und ein Fuhrmannstübl. Unter dem Dach altes Zeug und die eingeschlagene Kornkammer.

An das Wohnhaus schloss sich ebenerdig im Hintergeschoss der Stall an, der Platz für 15 bis 20 Stück Vieh bot. Dazu kam noch der Pferdestall und die Stallungen für die Schweine. Im Stadel war Platz für drei Wagen, Feldzeug und alle Gerätschaften für den Feldbau, darüber der große Heustock.“

Renovierung

Das Hofgebäude steht unter Denkmalschutz. Die Familie Saller, die heutigen Besitzer – vorher gehörte der Hof bis 1987 der Familie Max-Nirschl – möchte den altehrwürdigen Hof gerne als einmaliges Kulutrdenkmal erhalten. Eine marode und renovierungsbedürftige Fassade erschweren das Vorhaben. Um die Kosten abzudecken steht die Familie Saller in ständigem Kontakt mit dem Amt für Denkmalpflege in München, denn die Renovierung erfordert eine strenge Einhaltung der Denkmalvorschriften, die sehr kostenintensiv ist. Der Stadt Zwiesel selbst stehen keine finanziellen Mittel für die Renovierung zu Verfügung.

Literatur