Nixe Isa

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Die Nixe Isa am Thyrnauer Donauufer.
Ed Harrison bei den Restaurierungsarbeiten

Die Nixe Isa ist eine vom walisischen Künstler Edd Harrison entworfene Holzskulptur, die in vierfacher Ausfertigung das Ufer der Donau unterhalb von Passau säumt.

Sage

Der Sage nach steht am Fuße des Jochensteins auf einem aus den Donauwassern hoch aufragenden Felsblock ein prächtiges Märchenschloss, in dem die Nixe Isa, eine Schwester der Loreley, herrscht. In hellen Mondscheinnächten taucht sie immer wieder auf und zeigt sich den Fischern und Schiffsleuten. Wenn dichter Nebel bei der Stromfahrt gefährlich wird erscheint sie den Schiffern als Warnung. Wer ihrer Lockung und dem Gesang folgt, wird ihr jedoch verfallen und muss bis zur Ewigkeit in ihrem Felsenschloss verweilen.

Die Nixe wird auch in Verbindung mit dem gefürchteten Raubritter Othmar Oberhaymer gebracht, der von seiner hoch über der Donau in Oberösterreich gelegenen Burg Marsbach aus immer wieder Kaufleute überfiel und ausraubte, bevor die Burg 1516 von Ernst Herzog von Bayern erobert wurde. Die Frau des zuletzt enthaupteten Oberhaymer soll, von ihm unbemerkt, eine Donaunixe gewesen sein. Als er ihr beim Baden in der Donau nachspioniert und ihre Flosse entdeckt habe, sei sie für immer verschwunden.

Skulpturen

Die drei Gemeinden Thyrnau, Obernzell und Untergriesbach haben die sagenumwobene Nixe Isa als Symbol für die Tourismuswerbung gewählt, da die Nixe wie in der Sage die Urlauber in ihren Bann ziehen soll. Sie sollen somit immer wieder in diesen drei Gemeinden ihren Urlaub verbringen. Der Holzbildhauer Edd Harrison aus Wales modellierte vier Nixengestalten. Ihre Standorte sind kurz nach Passau in der Nähe der Löwmühle, kurz vor Ortsbeginn Obernzell in der Nähe des Freibades, kurz vorm Kraftwerk Jochenstein beim Haus am Strom und kurz nach Ortsende von Jochenstein in östlicher Richtung.

Thyrnauer Nixe

Entstehung

Im Jahr 2001 wurde Edd Harrison vom Thyrnauer Gemeinderat beauftragt, die etwa zwei Meter hohe Nixe mit geschwungenen Haarschweif zu schnitzen. Von ihm stammen auch die Nixe der Gemeinde Obernzell am Obernzeller Bootshafen und die Nixe in Jochenstein, welche er für die Gemeinde Untergriesbach anfertigte. Die Skulptur wurde am 8. Mai 2002 enthüllt und schmückt seit 2002 an der Bundesstraße 388 das Donauufer der Gemeinde Thyrnau.

Restaurierung

Die bis dahin sieben Winter, sowie unzählige Stürme, Regenfälle und widrige Wetterverhältnisse, welche sie ungeschützt überstehen musste, haben Spuren an der Holzskulptur hinterlassen. Bürgermeister Eduard Moser beauftragte den im Juli 2009 in der Region tätigen Künstler Edd Harrison deshalb mit der Restaurierung der Nixe. Die Risse an der Statue wurde mit Holzkeilen und Harzkleber ausgebessert. Das Gesicht der Nixe arbeitete der Künstler feinfühlig mit einem Meißel nach. Abschließend wurde die gesamte Figur noch gestrichen und schützend eingelassen – und erstrahlt somit wieder in neuer Schönheit.

2012 wurde der Rastplatz um die Nixe mit zwei Bänken, einer Sitzgruppe, einem Radständer sowie einer Infotafel über die Orte Thyrnau, Obernzell und Untergriesbach ergänzt.

Jochensteiner Nixe

Die „alte“ Nixe am Jochensteiner Donauufer.
Unbekannte Täter haben die Nixe vermutlich mit schwerem Gerät auf den Jochenstein-Felsen gehoben und dort aufgestellt.

Die Jochensteiner Nixe musste 2013 wegen größerer Schäden entfernt werden. Der Marktgemeinderat Untergriesbach beauftragte den Wegscheider Künstler Michael Lauss mit der Schaffung einer neuen Nixe. Lauss hat eine Nixe mit einem Sockel aus heimischem Granit vorgeschlagen, wobei sich die Schwanzflosse nach oben hin immer exakter ausbilde. Den Körper oberhalb der Hüfte will er aus mit Holzschutzfarbe behandeltem Eichenholz schnitzen. Die Skulptur soll eine Gesamthöhe von etwa 2,6 Metern erreichen, das Fundament (Frostschutz) sowie das Aufstellen müsste der Bauhof erledigen. Auch Ed Harrison, der Schöpfer des bisherigen Nixen-Skuplturen kann sich eine Umsetzung der Vorstellungen des Marktes Untergriesbach in Anlehnung an die Vorgängernixe vorstellen. In einer ersten Ideensammlung hat der Künstler eine Umsetzung aus Carrara-Marmor vorgeschlagen. Ausgeführt würden die Arbeiten direkt in einem Studio in Italien. Die fertige Nixe müsste man von dort nach Untergriesbach fahren. Ed Harrison zeigte sich allerdings für andere Vorschläge seitens des Marktes offen.

Die „neue“ Nixe am Jochensteiner Donauufer.

Der Bildhauer Siegfried Pongratz aus Untergriesbach bot drei verschiedene Ausführungsvarianten an. Einerseits kommt eine Nixe aus cremeweißem bayerischem Kalkstein in Frage, weiter eine Ausführung als Granitskulptur mit heimischem Granit, als dritte Variante nennt der Künstler eine frostfest gebrannte Keramikskulptur. Felix Kroiß, Motorsägenkünstler aus Eggenfelden, habe die Ausführung des Auftrages in Eichenholz angeboten. Entsprechend geschützt könne man hier mit einer Lebensdauer von etwa 15 Jahren rechnen. Über die Angebotssummen und weitere Details wurde im nichtöffentlichen Teil der Sitzung beraten. Den Zuschlag erhielt schließlich Michael Lauss. Da die Nixe ein Mischwesen ist, hat sich Lauss für zwei Materialien entschieden: Zum einen wurde aus einem 1,50 Meter breiten, langen und tiefen Granitstein der Sockel der Skulptur gemeißelt, der einen Felsen und den langen Fischschwanz der Nixe zeigt. Der Körper wurde aus Eichenholz hergestellt und mit einer Motorsäge geformt. Der Stein stehe für ewigen Bestand, während das Holz Risse bekommt und verwittert. Mit Holzstrukturfarbe wurden unter anderem das Haar, das Gesicht und die Halskette bemalt. Vor Isa sitzt ein Schwan, hinter dem sie sich, je nach Perspektive des Betrachters, versteckt. Die Skulptur wurde am 22. August 2014 vom Steinbruch Haselberg bei Sonnen zur Landesgartenschau Deggendorf transportiert, auf der sie, vor ihrer endgültigen Niederlassung auf dem Jochenstein, ausgestellt wurde. Seit ihrer Enthüllung im April 2015 steht sie am selben Platz wie ihre Vorgängerin. Im Gegensatz zur „alten“ Nixe blickt sie auf die Donau und „begrüßt die Schiffahrt“ wie Michael Lauss seinen künstlerischen Gedanken beschreibt.

In der Nacht zum 1. April 2016 wurde die Nixenfigur am Donauradweg gestohlen und auf den Jochstein-Felsen gehoben. In der Folge wurde spekuliert, ob sie nicht dort verbleiben sollte, weil vom Radweg aus nur ihr Hinterteil zu sehen ist.

Galerie

Literatur

Weblinks