Oberlauterbach

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Schloss Oberlauterbach
Die Filialkirche Unserer Lieben Frau in Oberlauterbach
Die Pestkapelle

Oberlauterbach ist ein Ortsteil des Marktes Pfeffenhausen im niederbayerischen Landkreis Landshut. Bis 1978 bildete es eine selbstständige Gemeinde.

Lage

Oberlauterbach liegt in der Hallertau am Lauterbach etwa vier Kilometer nordwestlich von Pfeffenhausen und etwa ebensoweit westlich von Rottenburg an der Laaber an der Einmündung der Staatsstraße 2642 in die Staatsstraße 2142.

Geschichte

Die Gegend zählt zu den seit der Steinzeit genutzten Altsiedelgebieten. Etwa im 12. Jahrhundert war hier ein Adelsgeschlecht der Ebran ansässig. 1527 kam das Schloss an die Puschen, dann 1580 durch Sigmund Viehauser an die Freiherrn von Viehhausen und schließlich an die Grafen von Gazzoldo. Ende des 16. Jahrhunderts gelangte die Hofmark durch Heirat an Alfonso Graf von Portia, in dessen Geschlecht sie bis 1813 blieb. Dann erwarben 1840 durch Heirat die Freiherrn von Cetto das Schloss, in deren Besitz es bis heute blieb.

1613 umfasste die Hofmark Oberlauterbach vier ganze und acht halbe Höfe sowie 22 Sölden. Im Dreißigjährigen Krieg zerstörten die Schweden am 13. Mai 1632 den Ort. Das Schloss blieb als Brandruine zurück und wurde 1666 wieder aufgebaut. Im Umfeld des rund 448 Hektar umfassenden herrschaftlichen Besitzes entstand eine Herrschaftssiedlung.

Mit der Aufhebung der Leibeigenschaft 1809, der Bildung politischer Gemeinden ab 1811 und der Auflösung der Patrimonialgerichte 1848 veränderte sich die soziale Stellung der Ortsbewohner. Im Rahmen der Gewerbefreiheit konnten sich nun im Dorf auch Handwerk und Gewerbe entwickeln. Um 1840 setzte sich die Siedlung aus 19 Häuslern, 14 Taglöhnern, 13 Handwerkern und fünf kleineren Bauern zusammen. Nach der Herrschaft war der Wirt mit 26,8 Hektar der größte Grundeigentümer. Der Hopfenanbau mit 0,40 Hektar war an die Schlossherrschaft gebunden.

1970 hatte Oberlauterbach 387 Einwohner, die noch immer zu einem großen Teil ihren Lebensunterhalt aus der Hopfenkultur und sonstiger Land- und Forstwirtschaft bezogen. Trotz hinhaltenden Widerstandes wurde die Gemeinde Oberlauterbach, aus der 1847 Unterlauterbach als eigene Gemeinde abgespalten worden war, im Zuge der Gebietsreform am 1. Mai 1978 in die Großgemeinde Pfeffenhausen eingegliedert. In der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts entstanden zahlreiche Einfamilienhäuser zu beiden Seiten des Lauterbaches.

Kirchlich gehört Oberlauterbach seit altersher zum Sprengel der Pfarrei Pürkwang.

Sehenswürdigkeiten

  • Schloss Oberlauterbach. Es stammt aus dem Jahr 1666 und ist Nachfolger eines im Dreißigjährigen Krieg zerstörten Wasserschlosses. Die unregelmäßige Vierecksanlage auf mittelalterlichen Mauern mit achtseitigen Türmchen umgibt einen schmalen Innenhof mit Arkadengängen an der Nord- und Nordostseite.
  • Kirche Unserer Lieben Frau. Sie wurde 1722 erbaut, die Langhausmauern sind älter. Die Nebenkapelle stammt aus dem Jahr 1587.
  • Keltische Viereckschanze 2,5 Kilometer nordwestlich der Kirche
  • Pestkapelle am Ortsrand

Vereine

  • Böllerschützen Oberlauterbach, gegründet 1995.
  • Freiwillige Feuerwehr Oberlauterbach. Sie wurde am 2. Februar 1874 gegründet.
  • Katholischer Frauenbund Oberlauterbach
  • Krieger- u. Soldatenkameradschaft Oberlauterbach e.V.
  • Schloßgeister Oberlauterbach
  • Schützengesellschaft 1869 Oberlauterbach e.V.
  • Sport-Kegel-Klub Oberlauterbach 1973 e.V.
  • Sumpfbiber Oberlauterbach

Literatur

  • Donatus Moosauer, Günther Michler, Ulrich Pietrusky: Niederbayern – im Fluge neu entdeckt, Morsak Verlag, Grafenau, 2. Aufl. 1982, ISBN 3-87553-135-3

Weblinks