Ostbayerisches magazin lichtung

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Die 100. Ausgabe der Lichtung.
lichtung-Chefredakteurin Eva Bauernfeind und Verleger Hubert Ettl. Foto: Kuhnt

Das ostbayerische magazin lichtung in Viechtach, das im Verlag lichtung erscheint, beleuchtet Themen des Kulturbetriebs, der Politik und der Umwelt in Niederbayern und der Oberpfalz. Sie wurde 1987 gegründet. Alle drei Monate erscheint eine Ausgabe. Im Oktober 2008 ist die 100. Ausgabe erschienen. Das Magazin hat 1300 Abonnenten.

Krisenjahre

1994 und 1995 war ein Tiefpunkt wegen Umstellungen in der Druckerei, und 2004 /2005 waren die Anzeigenerlöse stark rückläufig. 2008 steht das magazin wirtschaftlich wieder auf festen Beinen.

Die Redakteure

Die Redaktion und der harte Kern der Autoren sind eher älter, weil sie seit der Gründung 1987 dabei sind. Die jüngsten Autoren, die regelmäßig in der lichtung vertreten sind, sind zwischen 30 und 40 Jahre alt. Insgesamt schreiben rund 30 Autoren für die lichtung.

Entwicklungen

Vor 20 Jahren war die Situation eine andere, da waren die lichtung mehr auf die Unterstützung neuer Kleinkunstbühnen und Galerien ausgerichtet. Da stand man finanziell auf wackeligen Beinen und deshalb wurde im Januar 1990 der "lichtung verlag" gegründet, ume ine zusätzliche Einnahmequelle zu sichern. Jetzt gibt es im Bayerischen Wald und in Ostbayern viele solche Angebote. Die lichtung versuchen, dem Leser einen Überblick darüber zugeben. Lichtung kann das Porträt eines heimischen Künstlers größer bringen, als es die Tageszeitung macht, Themen können fotografisch anders aufarbeitet werden, oder mit Satire, Glosse und Kommentar dargestellt werden. Eine weitere Änderung ist, dass Verleger Hubert Ettl bis vor ein paar Jahren die Chefredaktion, den Satz und das Kaufmännische alleine gemacht hat; seit 2004 ist Eva Bauernfeind die Chefredakteurin, und das Layout haben wir der Grafikerin Simone Stiedl übergeben.

Ziel

Das Kulturverständnis war relativ konservativ in den 80er Jahren. Neuere Literatur und zeitgenössische Kunst waren wenig präsent. Unser Ziel war, neue Musik, Literatur und Kunst aus der Region zu fördern und zu etablieren. Der Verlag ist auf die Region ausgerichtet. Er hat die bayerische Provinz im Blick, aber ohne einen engstirnigen Provinzialismus.

Höhepunkte

Heftig diskutiert war das erste Heft 1989 mit den „Glücksbriefen“. Ostbayerische Autoren hatten damals Briefe gegen die Wiederaufbereitungsanlage Wackersdorf an die Regierung geschrieben, genauer gesagt an Alois Glück. Sie wurden nie beantwortet, aber lichtung hat sie veröffentlicht.

Spiegel und Süddeutsche Zeitung haben das Porträt von Doris Zitzelsberger über Wilhelm Dietl als Hintergrund-Information genutzt, als Dietl als BND-Geheimagent enttarnt wurde und ihm vorgeworfen wurde, FOCUS-Kollegen bespitzelt zu haben.

Jubiläumsausgabe mit Nachwuchskünstlern Oktober 2008/4

Auch in der Jubiläumsausgabe bleibt sich die lichtung treu: Mit Liebe und viel Charme wird getextet, bildende Kunst und Literatur finden ein blendendes Forum. Und: Man setzt sich ein, bezieht politisch Stellung - gegen die wirtschaftlich motivierte Landflucht der Jugendlichen, gegen Temelin, für den Erhalt der (Schönheit der) Region.

In der 100. Ausgabe räumen die etablierten Autoren auf den Seiten 5 bis 19 das Feld, es übernimmt der Nachwuchs: Junge bis sehr junge Autoren und bildende Künstler drücken dem spätestens jetzt zum Klassiker gewordenen Magazin einen poppigen und durchaus seriösen Stempel auf:

Etwa Sandra Schlecht aus der 9. Klasse der Viechtacher Mittelschule mit einem Plädoyer für die Jugend, die mit offenen Dichterlesungen des Poetry Slams Literatur zum jungen Massenphänomen gemacht hat. Oder Julian Simic aus der 6. Klasse, der in Ich-Form sein Innerstes offenlegt: „Ich bin Asperger-Autist, habe ADHS und eine Zwangserkrankung“ - ein Plädoyer dafür, einen vielleicht eigenartig wirkenden Freund besser zu verstehen. Aufsätze, Lyrik, Prosa, Zeichnungen von Pop bis Jugendstil - und all das durchwegs sehens- und lesenswert.

Neben diesem Schwerpunkt finden sich in Ausgabe 100 unter anderem ein Porträt zum 70. Geburtstag Herbert Achternbuschs, eine Geschichte über die „Nazi-Architektur der Polizeihundeschule Herzogau“, ein Blick in die JVA Straubing, wo Skulpturen von Josef Sailstorfer zu sehen sind, Kulturkritiker, Termine, Literaturtipps et cetera. Alles also, was man braucht, um sich mittendrin zu fühlen im prallen Leben Ostbayerns.

Buch "In die Mitte Europas gerückt" (März 2009)

Der lichtung-Verlag bringt März 2009 Buch über die Zukunft des Bayerischen Waldes heraus. In diesem Buch wirkten 32 Menschen aus Politik, Wirtschaft, Verbänden, Kultur, Tourismus, Klerus, Wissenschaft, aber auch Vertreter der Sozialverwaltung und der Studentenschaft. Den Machern geht es um einen „Anstoß zu einem neuen politischen und kulturellen Regionalismus, der nichts zu tun haben will mit einer dumpfen, ausgrenzenden Mir-san-mir-Haltung, sondern in sich regionale Eigenheit und Stolz der Bewohner mit einer kosmopolitischen Weltoffenheit paart“, wie Herausgeber Hubert Ettl programmatisch schreibt. Fragen wie "Woher kommt das Trinkwasser im Bayerischen Wald, wenn wegen der Erderwärmung die Wasservorräte im Schoß der Wälder vertrocknen?" "Welche Früchte werden wir anbauen, welche Tiere noch halten können?"... werden in diesem Buch behandelt.  

Literatur

Weblinks