Kapelle St. Oswald (Deggendorf)

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Datei:Pnp-20-02-2013-OswaldkapelleFresken.jpg
Die Kapelle St. Oswald in Deggendorf. (Foto: Binder)

Die Kapelle St. Oswald (meist nur Oswaldkapelle) ist eine spätmittelalterliche Kapelle in der Unteren Vorstadt von Deggendorf. Im Presbyterium hat sie die ältesten Fresken der Stadt. 1415 ist sie urkundlich erstmals erwähnt worden.

Geschichte

1954 wurde die Oswaldkapelle den Opfern der beiden Weltkriege als Gedenkstätte gewidmet. Im selben Jahr wurden außerdem Sanierungen, in Form einer Rückbauung des hölzernen Glockenturms und der Aufmauerung der westlichen Gieblfassade mit dem großen Rundfenster, getätigt. 1993 wurden die Darstellungen der – im Jahr 1892 entdeckten und bis zum Jahre 1955 restaurierten – gotischen Malereien, gereinigt und gefestigt. Dabei wurden partiell, mit Bedacht auf den Erhalt des Originalbefunds, Retuschen angebracht. Das Originalbild aus dem Jahr 1882 soll, nach einer Beschreibung aus dem Jahr 1927, folgende Szenerien darstellen:

In den Gewölbefeldern sind ein Engel mit Weihrauchfaß, ein weiterer Engel und eine Bischofsfigur erkenntlich. Im Bogenfeld des Ostjoches der Südwand Tod Mariä, darunter ein Fries, der sich auch in das nächste Joch erstreckt, mit sehr fragmentarischen Darstellungen aus der Legende des hl. Oswald, auf der Nordseite Darstellungen der Kreuzigung, darunter Figurenfries mit dem Heiligen Dionysius, Wolfgang, Leonhard, Barbara und Katharina. An der östlichen Innenwand des Chorbogens sind noch die Reste einer Verkündigung zu erkennen.

Die Restaurierung wurde damals durch die Deggendorfer Zeitung, im Rahmen der Serie Deggendorfs vergessene Kunstschätze, angestoßen.

Ab Mai 2013 soll nun der Dachstuhl saniert und die Statik des Gewölbes verbessert werden. Grund dafür ist eine Ausdehnung des Gewölbes, das auf eine frühere unsolide Befestigung von Flachstahlanker, zurückzuführen ist. Als Maßnahme sollen nun zusätzliche Sprengwerke eingebaut werden, die den Zusammenhalt nach innen sichern sollen. In diesem Zuge stehen außerdem die Ausbesserung rissiger Mauern und ein neuer Anstrich der Kapelle an. Die Fresken sollen derzeit allerdings unverändert bleiben. Für die Sanierung, die das Büro Heininger und Seemann tätigen wird, stellt die Stadt Deggendorf, mit Beteiligung des Denkmalschutz, rund 140.000 Euro zur Verfügung.

Literatur