Passauer Grundkurs Liturgie

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Der Passauer Grundkurs Liturgie erfasst alle Diente der Laien bei liturgischen Handlungen.

Geschichte und Intention

Des längeren wurde in der Bischöflichen Kommission für Liturgie und Kirchenmusik im Bistum Passau die Überarbeitung des Ausbildungskurses für Gottesdienstbeauftragte eingehend erörtert, ehe man sich zu einer grundsätzlichen Neukonzeptionierung entschloss. Der neue, seit Herbst 2007 angebotene Ausbildungskurs „Passauer Grundkurs Liturgie“ sollte nach Meinung der Kommission nicht nur die Ausbildung zum Dienst des Wortgottesdienstleiters erfassen, sondern, die Gelegenheit beim Schopfe packend, alle liturgischen Dienste einbeziehen. All jene, die sich künftig als Lektoren, Kantoren, Kommunionspender, Gottesdienstbeauftragte oder Vorbeter in die Liturgie einbringen möchten, sollen den neuen Kurs ebenso absolvieren, wie auch jene, die bereits seit längerer Zeit diesen Dienst ausüben und ihn im Rahmen der jährlichen Fortbildung als Auffrischung nutzen möchten. Ziel der Kommission ist auf lange Sicht gesehen mit Hilfe des neuen Passauer Grundkurses Liturgie ein „Basiswissen Liturgie“ für alle liturgischen Dienste zu Grund zu legen.

Kursinhalt

Den Auftakt für den zweitägigen Grundkurs bildet jeweils ein Studientag im Herbst, der sich halbtags der Person und Sendung des Jesus aus Nazaret widmet und nach dem historischen Jesus und dem Christus des Glaubens fragt. Der zweite Halbtag ist der Frage nach dem Liturgieverständnis der Kirche vorbehalten. Die Teilnehmer werden an Geist und Gestalt der Liturgie herangeführt und ermutigt, die Liturgie als Quelle ihres geistlichen Lebens zu entdecken. Der zweite Studientag des Grundkurses im darauf folgenden Frühjahr setzt sich mit der Theologie und Feier des Wortes Gottes und der Eucharistiefeier auseinander. Dabei wird sowohl die Frage nach der Bedeutung und dem Stellenwert der Bibel im Leben und in der Liturgie der Kirche als auch im Alltag der Christen aufgeworfen. Eine „Kleine Theologie des Wortes Gottes“ will mit der Bibel vertraut machen und für das „Wort des Lebendigen Gottes“ sensibilisieren. Die zweite Tageshälfte ist der Eucharistie, dem „Grundgesetz“ der Kirche und der Feier des Herrenmahles am Herrentag reserviert. Beide Studientage bietet das Diözesane Zentrum für Liturgische Bildung zentral in spectrumKIRCHE – Exerzitien- und Bildungshaus auf Mariahilf in Passau an.

Bereits während des Grundkurses werden die Teilnehmer befragt, für welchen liturgischen Dienst sie sich künftig zur Verfügung stellen möchten. Je nach Ziel werden den Gottesdiensthelfern in den Regionen des Bistums bedarfsorientierte, fachliche Aufbaumodule zum liturgischen Dienst des Lektors, Kantors oder Kommunionhelfers angeboten. Der Ausbildungskurs dient sowohl der notwendigen Wissensvermittlung, als auch der wünschenswerten spirituellen Befähigung und Begleitung der Kursteilnehmer. Ausgangs- und Zielpunkt liegen nicht von ungefähr bei Jesus von Nazareth. Seine Person und Sendung bildet die große Klammer um den Grundkurs und die Aufbaumodule.

Aufbaumodule

Erbittet ein Ortspfarrer für einen Gläubigen seiner Pfarrei im Liturgiereferat des Bischöflichen Seelsorgeamtes die bischöfliche Beauftragung zum Gottesdienstbeauftragten, so werden in den Regionen drei weitere Aufbaumodule als abendliche Studieneinheiten zu je 3 Stunden angeboten: Einheit III beschäftigt sich intensiv mit der Wort-Gottes-Feier, ihrer Theologie und Struktur und der Erarbeitung eines konkreten Modells an Hand des nunmehr vorliegenden Buches der Liturgiekommission der deutschen Bischofskonferenz. Die Teilnehmer werden befähigt, mit den Werkbüchern umzugehen und die einzelnen Elemente einer Wortgottesfeier stimmig zu gestalten. Im Mittelpunkt von Einheit IV stehen Tagzeitenliturgie und Andachten und in Einheit V wird die Liturgie als Feier in heiligen Zeichen und Räumen bedacht. Mit einem abschließenden Einkehrtag und einem Gottesdienst, bei dem der Leiter des Liturgiereferates die bischöfliche Beauftragung überreicht, schließt der einjährige Ausbildungskurs.

Wer nach Teilnahme am „Passauer Grundkurs Liturgie“ den Dienst des Lektors, Kantors oder Kommunionhelfers anstrebt, oder sich, wie jüngst eine Gruppe von MitarbeiterInnen in Caritasaltenheimen, als Kommunionhelfer in Seniorenheimen zur Verfügung stellen möchte, wird in einer weiteren Einheit eigens für diesen speziellen Dienst geschult.

Bilanz

Die Bilanz ist bis anhin positiv. Haben sich am erstmals durchgeführten Passauer Grundkurs Liturgie im Jahr 2007/08 26 Frauen und Männer aus dem ganzen Bistum beteiligt, so sind für den zweiten Durchlauf im Jahr 2008/09 40 Teilnehmer, darunter 25 Frauen und Männer aus Caritasaltenheimen gemeldet. Die bischöfliche Kommission für Liturgie und Kirchenmusik schielt jedoch nicht auf eine möglichst hohe Zahl an Kursteilnehmern, sondern auf eine solide Qualität des Kurses. Hier sollen die fachlichen Grundlagen gelegt, Freude an der Liturgie und am Dienst in den liturgischen Feiern vermittelt und nebst der Theologie der Liturgie die der Liturgie innewohnende Spiritualität erhellt werden. Der Eifer der Teilnehmer, sich eigens am freien Samstag hierfür Zeit zu nehmen und sich nach einem langen Arbeitstag drei Stunden engagiert einzubringen, spricht für sich.

Liturgische Bildung

Die viel beschworene, vielfach angemahnte Liturgische Bildung in unseren Gemeinden und Diözesen geht mit diesem Grundkurs Liturgie im Bistum Passau einen neuen Weg, der von den liturgischen Diensten dankbar angenommen wird.

Weblinks