Passauer Wochenmarkt

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Auf dem Passauer Wochenmarkt am Domplatz.

Der Passauer Wochenmarkt ist ein dreimal wöchentlich stattfindender Markt in Passau.

Angebot

Der Wochenmarkt findet in der Regel jeden Dienstag und Freitag von 7 bis 12.30 Uhr im Klostergarten sowie jeden Samstag von 7 bis 14 Uhr am Domplatz statt. Fällt der Markttag auf einen gesetzlichen Feiertag, findet der Wochenmarkt am vorangehenden Werktag statt. Am Freitag ist das Warenangebot größer als am Dienstag („kleiner Wochenmarkt“). Die Verkaufsplätze werden vom Ordnungsamt der Stadt Passau zugeteilt. Angeboten werden vorwiegend frische Nahrungsmittel – etwa Backwaren, Fleisch- und Wurstwaren, Geflügel, Räucherfische, Eier, Käse, Feinkost, Obst und Gemüse – sowie Blumen, Sträucher, Pflanzen und gelegentlich Haushaltsartikel. Hinzu gekommen sind reine Biowaren-Anbieter, Imbiss-Stände und eine Anbieterin von Strickwaren. Mittlerweile hat der Wochenmarkt mit rund zwanzig Standbetreibern einen schönen Branchen-Mix geschaffen. Es gibt auch Händler, die an allen drei Markttagen präsent sind.

Standortfrage

Der Passauer Wochenmarkt am Domplatz.
Der Passauer Wochenmarkt im Klostergarten.

Diskussionen ab 2005

Seit Bestehen des Klostergartens, der ursprünglich nur als Ausweichstandort zum Domplatz (etwa während des Passauer Christkindlmarkts) angedacht war, kam mehrmals eine Diskussion um den dauerhaften Standort des Wochenmarkts auf. Vor allem aus dem Kreis der Standlleute wurde regelmäßig der Wunsch geäußert, auf Dauer in der Neuen Mitte bleiben zu dürfen, denn dort werde der Markt besser angenommen und der Umsatz sei höher. Seither entschied der Stadtrat mehrfach über diese Frage – und legte sowohl 2005, wie auch 2006 und zuletzt 2010 den Domplatz als alleinigen Standort fest. Der Wochenmarkt dort habe Tradition und sei fester Bestandteil im Leben der Altstadt; ihn zu entfernen, hieße nachhaltigen Schaden für die Struktur der Altstadt anzurichten.

Diskussion 2013

Ab dem 2. April 2013, als der Wochenmarkt bis zum Abschluss der Neugestaltung des Domplatzes über mehrere Monate hinweg durchgehend im Klostergarten stattfand, entbrannte die ganze Diskussion abermals. Von vielen Privatleuten und einigen Händlern kam der Vorschlag, den Wochenmarkt künftig dienstags im Klostergarten und freitags wie bisher am Domplatz stattfinden zu lassen. Als erste Stadtratspartei griff auch die SPD Passau-Stadt diesen Vorschlag auf. Unterdessen hatten mehrere Händler über 2.000 Unterschriften gesammelt, die einen kompletten Umzug in den Klostergarten forderten. Dennoch entschied sich der für den Wochenmarkt zuständige Ordnungsausschuss des Stadtrats am 23. Juli 2013 für die Kompromisslösung: Freitags bleibt der Wochenmarkt am Domplatz, dienstags findet er künftig im Klostergarten statt – zunächst probeweise für ein Jahr. Zuvor waren alle Versuche, das Angebot auf dem bisherigen Dienstag-Markt am Domplatz auszuweiten, an fehlendem Händlerinteresse gescheitert – begründet mit fehlender Nachfrage. Um den Dienstag-Markt im Klostergarten nun aufzuwerten suchte die Stadt in der Folge nach weiteren Händlern, die Interesse haben, und forderte auch die angestammten Freitags-Händler auf, zudem am Dienstag auf den bevorzugten Standort in der Neuen Mitte zu kommen.

Mit der Kompromiss-Entscheidung des Stadtrats, den Wochenmarkt freitags am Domplatz zu belassen und dienstags in den Klostergarten zu verlegen, gaben sich die Händler nicht zufrieden – sie wollen es genau andersherum. Dafür hatte sich ursprünglich auch schon CSU Passau-Stadt im Stadtrat ausgesprochen, dann jedoch dem Gegenkompromiss der SPD Passau-Stadt zugestimmt. Die Händler sammelten daraufhin erneut über 3.200 Unterschriften, diesmal für ein Bürgerbegehren. Dessen Fragestellung soll lauten: „Wollen Sie, dass der Passauer Wochenmarkt am Freitag dauerhaft am Klostergarten bleibt?“ In der Folge hinterfragten die Stadträte ihre Position zum Standort und vor allem auch zum Tag des Wochenmarkts. Die Frage dürfe nicht nur lauten, wo der richtige Standort sein soll, sondern sie müsse auch lauten: Wann ist der beste Wochenmarkttag? In allen größeren Städten sei aus gutem Grund der Samstag Haupt-Wochenmarkttag, weil da die Mehrzahl der Berufstätigen in Ruhe einkaufen kann. Sollte es vom Bürger eindeutig gewünscht sein, müsse man auch mit der Tradition des Freitag-Wochenmarkts brechen. Angesichts dieses Einlenkens des Stadtrats leiteten die Fieranten – obwohl sie die notwendige Anzahl an Unterschiften von 2.400 deutlich erreicht hatten – letztlich kein Bürgerbegehren ein.

Gegen Ende August 2013 formierte sich im Rahmen der anschwellenden Debatte auch Gegenwehr in der Altstadt: Es wurde eine Initiative „Altstadtleben“ gegründet. Zudem starteten die Bewohner eine Unterschriften-Aktion, um den Traditionsstandort Domplatz zu bewahren. Man wolle damit ein Zeichen setzen, dass man nicht teilnahmslos zuschaue, wie ihnen ein Stück Lebensqualität genommen werde, so die Initiatoren. Dabei wollten die Altstädter den Wochenmarkt mit einem Kompromiss bei sich halten: Am Dienstag soll er im Klostergarten stattfinden, am Freitag am Domplatz. Sollte das scheitern, käme auch ein Markt am Samstag für sie in Frage.

Umzug und Erweiterung

Am 1. Oktober 2013 entschied der Ordnungsausschuss schließlich mit 11:2 Stimmen, dass der Wochenmarkt bis Ende 2013 dienstags und freitags im Klostergarten verbleibt. Zudem aber beschloss das Gremium, dass auch künftig ein Markt-Angebot auf dem traditionsreichen Domplatz aufrechterhalten werden soll. Die Stadtverwaltung entwickelte daraufhin eine neue Wochenmarkt-Satzung für wöchentich drei Markttage an zwei Standorten, die das Stadtratsplenum mit Beschluss vom 16. Dezember 2013 einstimmig befürwortete; die neue Satzung gilt ab 1. Januar 2014. Die Rückmeldung der Händler war in der Folge sehr positiv: Bei der Ausschreibung für den neuen Samstags-Markt stieß man auf unerwartet rege Nachfrage. Auch die beiden Markttage im Klostergarten erfreuten sich nach der neuen nötig gewordenen Ausschreibung und trotz gestiegener Gebühren mehr Nachfrage von Händlern.

Der erste Wochenmarkt am Domplatz fand am 11. Januar mit 24 Fieranten statt und wurde sowohl von den Standleuten als auch von den Besuchern gut angenommen. Unter dem Max-Denkmal gibt es zusätzlich Steh- und Sitztische, die bei den Besuchern stets sehr beliebt sind.

Im April 2015 zog die Stadt eine positve Bilanz über den Umzug und die Erweiterung des Martktes.

Literatur

Weblinks