Patersdorf

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Patersdorf
Das Wappen von Patersdorf


Basisdaten
Bundesland: Bayern
Regierungsbezirk: Niederbayern
Landkreis: Regen
Höhe: 503 m
Fläche: 17,04 km²
Einwohner: 1.778 (31. Dezember 2020)
Postleitzahl: 94265
Vorwahl: 09923
Kfz-Kennzeichen: REG
Website: www.patersdorf.de
Erster Bürgermeister: Willibald Dietl (CSU)

Patersdorf ist eine Gemeinde im niederbayerischen Landkreis Regen im Bayerischen Wald.

Lage

Patersdorf liegt im Teisnachtal direkt am Schnittpunkt der Bundesstraßen B 11 und B 85 etwa 11 km südöstlich von Viechtach, 22 km nördlich von Deggendorf, 13 km nordwestlich der Kreisstadt Regen sowie 23 km von Zwiesel entfernt.

Das Rathaus und die Pfarrkirche St. Martin

Ortsteile

Zum Gemeindegebiet gehören die Ortsteile Anger, Bernwinkl, Grünbach, Haidenberg, Hampermühle, Handling, Harthof, Häuslern, Hinterleuthen, Irlach, Knabenhof, Masselsried, Mooshof, Neumühle, Patersdorf, Perlesried, Prenning, Prünst, Schön, Schönberg, Schwarzen, Steineröd, Sündweging, Tradweging, Weidwies, Wildtier, Zottling und Zuckenried.

Geschichte

Erste Erwähnung

Das heutige Gemeindegebiet dürfte etwa im 8. und 9. Jahrhundert besiedelt worden sein. Als Hauptbeweis dienen die Ortsnamen auf -dorf, die für diese Rodungszeit typisch sind. Der Ort lag im Dotationsbereich des Klosters Metten im Karolinger Wald und beherrscht den Taleingang der Teisnach. Eine erste urkundliche Erwähnung findet der Ort im sogenannten "Herzogsurbar" aus den Jahren 1301 und 1307.

Bildung der Gemeinde

Aus der Hauptmannschaft Patersdorf bildete sich 1808 die politische Gemeinde, neben Haidenberg und Prünst, die 1818 mit der Gemeinde Patersdorf vereinigt wurden.

Pfarrei

Bereits aus dem 9. Jahrhundert stammen erste Hinweise auf eine Kirche in Patersdorf mit dem Hl. Martin als Patron. Die Kirche war zunächst eine Filialkirche von Geiersthal. 1914 wurde Patersdorf zur Pfarrkuratie erhoben, nunmehr ist es selbständige Pfarrei.

Verwaltungsgemeinschaft

1972 trat die große Gemeindegebietsreform in Bayern in Kraft. Gedanke war, größere Gemeinden seien leistungsfähiger. Im selben Jahr wurden die Landkreise Viechtach und Regen zum Landkreis Regen zusammengeschlossen. Für kleinere Gemeinden bot das Gesetz einen Zusammenschluss zu Verwaltungsgemeinschaften an. Die Gemeinde Patersdorf sollte aber zuerst ganz ausgelöscht werden. Die Bundesstraße 85 plante man als Grenze, der südliche Teil sollte in Ruhmannsfelden und der nördliche Teil in Teisnach eingegliedert werden.

Der am 29. Juli 1975 neu gewählte Bürgermeister verhinderte die Teilung der Gemeinde. Bürgermeister Alfons Fleischmann konnte die Planer von einer Verwaltungsgemeinschaft Teisnach (Teisnach, Geiersthal, Böbrach, bestand von 1978 bis 1980) und Ruhmannsfelden (Ruhmannsfelden, Patersdorf, Zachenberg, Gotteszell, Achslach) überzeugen. Die Rechtsverordnung über die Bildung einer Verwaltungsgemeinschaft Ruhmannsfelden trat am 12. April 1976 in Kraft.

In ganz Bayern protestierten die kleineren Gemeinden gegen diese Zusammenlegungen. In den folgenden Jahren entschied der Gemeinderat Patersdorf des Öfteren einstimmig, Antrag auf eine selbstständige Gemeinde Patersdorf zu stellen. Alle Hebel wurden in Bewegung gesetzt. Die Infrastruktur Patersdorfs wurde modernisiert.

Der „15-jährige Kampf“ fand am 19. Juli 1989 mit dem Austritt aus der Verwaltungsgemeinschaft Ruhmannsfelden ein glückliches Ende. Offiziell wurde Patersdorf am 1. Januar 1990 wieder selbstständig.

Wappen

Die Gemeinde führt seit 1984 ein eigenes Wappen, das von der Regierung von Niederbayern mit Schreiben vom 15. Mai 1984 bestätigt wurde. Der silberne Göpel oben soll die verkehrsgünstige Lage der Gemeinde, in der zwei wichtige Bundesstraßen (B 85, B 11) zusammentreffen, zum Ausdruck bringen. Schwert und Pfeil sind Attribute des heiligen Martin, des Patrons der Pfarrkirche von Patersdorf, und des heiligen Sebastian, dem eine alte Wallfahrt in der Pfarrkirche gewidmet ist. Die aufgeschichteten Granitblöcke stellen einen bildlichen Bezug zur wirtschaftlich wichtigen Granitindustrie und zum Naturdenkmal des Pfahls her. Die Tingierung in Silber und Blau erinnert an die schon um 1300 nachweisbare landesherrlich-wittelsbachische Gerichts- und Grundherrschaft in Patersdorf und die Zugehörigkeit des Gemeindegebiets zum Herzogtum bzw. Kurfürstentum Bayern (Landgericht Viechtach).

Politik

Bürgermeister

  • 1. Bürgermeister ist Willibald Dietl (CSU). Er ist seit 1. Mai 2008 im Amt und wurde am 16. März 2014 als alleiniger Kandidat mit 90,52 Prozent der Stimmen bestätigt.


Frühere Bürgermeister:

  • Josef Paukner, Bauer in Mooshof, Bürgermeister von 1919 bis Mai 1945
  • Xaver Stoiber, Schmiedemeister aus Patersdorf, eingesetzt von der Militärregierung, Bürgermeister von Mai 1945 bis 25. Januar 1947
  • Johann Kauschinger, Steinhauer aus Prünst, eingesetzt von der Militärregierung, Bürgermeister vom 26. Januar 1947 bis zum 30. April 1948. Die folgenden Bürgermeister wurden demokratisch gewählt.
  • Heinrich Eisenreich, Mühlenbauer aus Prünst, Bürgermeister vom 1. Mai 1948 bis 30. April 1956
  • Michael Jungbeck, Steinhauer aus Zuckenried, Bürgermeister vom 1. Mai 1956 bis 30. April 1975, Ehrenbürger seit 16. April 1975
  • Ludwig Fleischmann, Kaufmann aus Paterdorf, Bürgermeister vom 29. Juni 1975 bis 30. April 1990, Altbürgermeister und Ehrenbürger seit 11. April 1990
  • Franz Plötz, Kaufmann aus Patersdorf, Bürgermeister vom 1. Mai 1990 bis 30. April 2008, Altbürgermeister seit 23. April 2009

Gemeinderat

Der Gemeinderat hat 12 Mitglieder (+ 1. Bürgermeister) und folgende Sitzverteilung:

  • CSU: 5 Sitze + 1. Bürgermeister (2008: 6)
  • SPD: 2 Sitze (2008: 1)
  • Wählergemeinschaft Bürgerblock: 2 Sitze (2008: 2)
  • Freie Wähler/Unabhängige Wählergemeinschaft: 3 Sitze (2008 als Unabhängige Wählervereinigung: 3)

Sehenswürdigkeiten

  • Pfarrkirche St. Martin. Die 1723 erbaute Kirche hat einen spätgotischen Chor, der Turm wurde 1893 errichtet. Die Ausstattung ist einheitlich rokoko, die Deckenfresken zeigen die Geschichte des hl. Sebastian.

Infrastruktur

Straßenverkehr

Patersdorf ist verkehrsmäßig gut angeschlossen, da es genau an der Einmündung der Bundesstraße 11 in die Bundesstraße 85 liegt. Durch Patersdorf selbst verläuft eine weitere wichtige Verkehrsachse des Landkreises mit der Staatsstraße 2136 unter anderem in den Industriestandort Teisnach und ins Touristenzentrum Bodenmais/Arber. Wegen dem gestiegenen Verkehrsaufkommen ist seit vielen Jahren eine Ortsumgehung für Patersdorf in Planung, dies ist aber wegen der ungünstigen Lage u.a. aufgrund des Pfahles nur schwer möglich. Zur Entlastung wurde deshalb eine einen Kilometer lange 'Nordspange Patersdorf' mit der Kreisstraße REG 3 von der B85 bei Linden zum Furthofer Kreisverkehr (St2136) gebaut, die aber aufgrund der längeren Fahrzeit weniger genutzt wird.

Schienenverkehr

Die Ortschaft hat einen Haltepunkt an der zu reaktivierenden Bahnstrecke Gotteszell-Viechtach. Der nächste sich derzeit in Betrieb befindliche Bahnhof ist der sieben Kilometer entfernte Bahnhof Gotteszell an der Bayerischen Waldbahn mit stündlichen Verbindungen nach Plattling und Bayerisch Eisenstein.

Bildung und Erziehung

  • Grundschule Patersdorf
  • Kindergarten Patersdorf

Vereine

  • Freiwillige Feuerwehr Patersdorf
  • Spielvereinigung Patersdorf
  • WSV Patersdorf 1981 e.V.
  • Verein für Gartenbau und Landespflege Patersdorf
  • Motorradclub Patersdorf
  • Katholischer Frauenbund Patersdorf
  • Sportschützengesellschaft Auerhahn
  • FC Bayern München Fanclub Patersdorf
  • Katholische Landjugend Patersdorf
  • VDK Patersdorf
  • Bauernverein

Siehe auch

Literatur


Städte und Gemeinden im Landkreis Regen
Wappen Landkreis Regen.png

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