Paul Hofhaimer

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Paul Hofhaimer (1459-1537)

Paul Hofhaimer, auch Hofheimer (* 25. Januar 1459 in Radstadt; † 1537 in Salzburg) war ein österreichischer Organist und Komponist und wirkte vermutlich von 1502 bis 1506 als Domorganist am Dom St. Stephan in Passau.

Leben und Wirken

Hofhaimer stammte aus einer Organistenfamilie und war wahrscheinlich Schüler seines Vaters sowie des Salzburger Organisten Jacob von Graz. 1480 wurde er Kammerorganist des Erzherzogs Siegmund in Innsbruck und behielt diese Stellung unter seinem Nachfolger Maximilian I. bei, den er auf Reisen häufig begleitete. Von 1502 bis 1506 lebte er in Passau, wo er nachweislich 1505 ein eigenes Haus am heutigen Rindermarkt besaß, das ihm Fürstbischof Wiguleus Fröschl von Marzoll geschenkt hatte. Er lebte dann in München und in Augsburg und kam nach dem Tode Kaiser Maximilians I. im Jahr 1519 wieder nach Passau, wo er im selben Jahr in der Heiliggeistkirche die Tochter des Bürgermeisters Franz Kolb heiratete, die ein Jahr später im Kindbett starb. 1526 ließ er sich in Salzburg nieder, wo er als Organist am Salzburger Dom tätig war.

Hofhaimer war der größte Orgelmeister seiner Zeit. In Passau scharte er mehrere Schüler um sich, darunter auch Leonhard Paminger und Hans Schachinger d.Ä., Hofhaimers Nachfolger als Domorganist.

Komponist

Hofhaimers Bedeutung als Komponist liegt in erster Linie im Bereich des mehrstimmigen deutschen Liedes, jener vom Bürgertum getragenen Gattung, die zwischen 1480 und 1550 ihre Blütezeit und bei Hofhaimer einen ihrer Höhepunkte hatte.

Hofhaimers Orgelkompositionen sind Intavolierungen meist von eigenen weltlichen Gesängen. In ihrer reichen Ornamentik scheint sich die Improvisationskunst des Organisten Hofhaimer widerzuspiegeln.