Pellianum

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Das Pellianum in Passau

Das Pellianum war ein Schülerheim in Passau.

Geschichte

Das Gebäude wurde aus zwei viergeschossigen Häusern in der Schustergasse (Nr. 19 und Nr. 21) in Passau zusammengefügt: Das viergeschossige und dreiachsige westliche Haus Nr. 19 stammt aus der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts. Das östliche Haus Nr. 21 war seit dem 16. Jahrhundert ein Domherrenhof. Nach dem Stadtbrand von 1680 wird es als „Seminarium und Kosthaus der Studierenden Jugend“ bezeichnet und wurde von den Jesuiten betrieben. Im 18. Jahrhundert diente es als Palais der Grafen von Wolkenstein. Um 1880 war die Gewerbeschule in den beiden Obergeschossen untergebracht.

1897 kaufte Prälat Dr. Georg Pell Haus Nr. 21 und stockte das bis dahin dreigeschossige Gebäude auf. Von 1898 bis in die 1960er Jahre bestand das Pellianum als Studienseminar. 1914 wurde Franz Xaver Poxrucker Institutsdirektor. 1917 wurde Haus Nr. 19 vom Pell’schen Studienseminar erworben und 1924/25 mit Haus Nr. 21 vereinigt. Dabei wurden auch die Stockwerke erhöht und das Dach deutlich angehoben.

Von 1946 bis 1956 war Leopold Lerch jun. Leiter des Heims. In den 1960er Jahren zog das Institut für Ostbairische Heimatforschung in das ehemalige Pellianum ein und war hier bis 2001 beherbergt. 1977 wurde der Abbruch des gesamten Pellianums erwogen, 1995 fand eine Fassadenrenovierung statt, 2009 ein Umbau im Inneren. Erhalten geblieben sind Stuckdecken aus dem späten 17. Jahrhundert in drei Räumen des Obergeschosses.

Literatur

  • Michael Petzet: Denkmäler in Bayern. Band 2: Niederbayern. Bayerisches Landesamt für Denkmalpflege, München 1986, ISBN 3-486-52393-7
  • Peter Morsbach, Irmhild Heckmann, Christian Later, Jörg-Peter Niemeier: Denkmäler in Bayern, Band II.25 Kreisfreie Stadt Passau. Verlag Friedrich Pustet, Regensburg 2014, ISBN 978-3-7917-2552-9