Pesthaus (Passau)

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Als Pesthaus wird in Passau umgangssprachlich das Gebäude Pfaffengasse 9 bezeichnet.

Das Pesttürl

Der Name rührt von der Eingangstür des Hauses her, einer sogenannten „Pesttür“. Diese 2,08m auf 1,28m große, geschnitzte und mit Ranken versehene Haustür aus dem Jahre 1693 besitzt in der Mitte ein (38,5cm hohes) eingesetztes vergittertes Türchen, das sogenannte „Pesttürl“. Über so ein Pesttürl wurden im Mittelalter Speisen und Medikamenten für die Pestkranken im Haus durchgereicht. Man glaubte, so die Ansteckungsgefahr zu mindern.

Bei der heute zu sehenden Tür handelt es sich vermutlich um eine originalgetreue Nachbildung, weil das Haus bei den Stadtbränden von 1662 und 1680 eigentlich bis auf die Grundmauern niedergebrannt ist.

Geschichte

In diesem Wohnhaus, das 1402 als Rostauer Hof bezeichnet wurde, wohnte ab 1459 unter anderem der Passauer Dombaumeister Jörg Windisch, der hier 1466 auch starb. Danach hieß es Jakobsbenefiziatenhaus, das von 1480 bis 1662 von Domkaplanen als Benefiziaten bewohnt wurde. Nach dem Stadtbrand von 1662 wurde das Haus als Brandstatt an den Weißbierwirt und Dommesner Paulus Feuerreiter verkauft. Es brannte beim Stadtbrand von 1680 erneut ab, wurde aber bis 1693 wiederhergestellt. 1690/1693 erneuerte Fürstbischof Johann Philipp Graf von Lamberg auch das Schankrecht für Weißbier.

Das Gasthaus Zum Feuerreiter existierte noch bis zu seiner Aufgabe um 1908. Nach 1918 wurde das dritte Obergeschoss ausgebaut, und anstelle des Grabendaches entstand ein flaches Mansardwalmdach. Im Erdgeschoss wurde 1919 eine Glaserei eingebaut, bevor 1984 bei der Sanierung des Hauses die alten Raumstrukturen wiederhergestellt wurden.

Literatur

  • Peter Morsbach, Irmhild Heckmann, Christian Later, Jörg-Peter Niemeier: Denkmäler in Bayern, Band II.25 Kreisfreie Stadt Passau. Verlag Friedrich Pustet, Regensburg 2014, ISBN 978-3-7917-2552-9