Peter Griesbacher

Aus RegioWiki Niederbayern
Wechseln zu: Navigation, Suche

Peter Griesbacher (* 25. März 1864 in Egglham; † 28. Januar 1933 in Regensburg) war Priester, Kirchenmusiker, Komponist und Sachverständiger für Glocken. Nach ihm ist der Peter-Griesbacher-Weg in Passau benannt.

Leben und Wirken

Der Sohn eines Müllers studierte in Passau Theologie und wurde 1886 zum Priester geweiht. Während der folgenden Zeit als Seelsorger betrieb er autodidaktisch Musikstudien. Am Studienseminar St. Emmeran war er von 1894 bis 1895 Musikpräfekt. Aus gesundheitlichen Gründen lebte er danach in Osterhofen.

Ab 1911 lehrte Griesbacher an der Kirchenmusikschule in Regensburg Kontrapunkt, Formenlehre und Stilistik. Kurz darauf wurde er zum Vikar und danach zum Kanonikus am Kollegiatstift St. Johann in Regensburg ernannt. 1924 unternahm er eine USA-Reise. Dort war er auch als Referent und Dirigent aktiv. 1930 wählte ihn das Stiftskapitel zum Dekan. Drei Jahre später starb Peter Griesbacher an Magen-Darm-Krebs.

Griesbacher komponierte überwiegend katholische Kirchenmusik, unter anderem 49 Messen und zahlreiche andere liturgische Kompositionen, 5 Te Deum, 3 Stabat mater und 8 Requiem. Zu seinen bekanntesten und heute noch von vielen Kirchenchören aufgeführten Messen gehören die Missa „Mater admirabilis“, op. 86 und die Missa „Stella maris“, op. 141. Ausgehend vom a capella-Ideal des Cäcilianismus kam er über orgelbegleitete Werke etwa seit 1921 zu einem verinnerlichten Musikstil (Max Tremmel) unter Einbeziehung des Orchesters, kehrte aber später zu einer einfacheren Sprache zurück. Mit ihm fand die katholische Kirchenmusik um die Jahrhundertwende Aschluss an zeitgenössische Entwicklungen.

Literatur

  • Max Tremmel: Peter Griesbacher. Passau 1935
  • Hans-Michael Körner (Hg. unter Mitarbeit von Bruno Jahn): Große Bayerische Biographische Enzyklopädie, Band 1 A-G, K. G. Saur München 2005, ISBN 3-598-11460-5
  • Christina Schmid: Peter Griesbacher: Pfarrer und Komponist. In: Rottaler Anzeiger 13. Mai 2014 (S. 26)

Weblinks