Peter Leonhardt

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Die Pfarrkirche St. Josef in Altötting (Foto: Martin Ortmeier, 2022

Peter Leonhardt (* 22. September 1924 in Nürnberg; † 18. Januar 2005 daselbst) war ein deutscher Architekt. Er war vor allem im (katholischen) Kirchenbau tätig.

Leben und Wirken

Peter Leonhardt Dipl.-Ing. studierte 1949 bis 1953 er an der Technischen Universität München Architektur bei Hans Döllgast. 1961 übernahm er das Architekturbüro seines Vaters Winfried Leonhardt.

1954 bis 1986 hat er vor allem in Franken (im Auftrag der Diözesen Bamberg und Eichstätt) in neu geschaffenen Stadtvierteln, wo Pfarreien eingerichtet wurden, Kirchen erbaut. In Südostbayern (Diözese Passau) stammt die Pfarrkirche St. Josef in Altötting (1964–1967) von ihm.
Für die Ausstattung hat er die Beteiligung geeigneter Künstler angeregt, u.a. für die Pfarrkirche „Verklärung Christi“ in Forchheim (1957–1959) den Maler und Graphiker Paul Lankes.

Peter Leonhardts Kirchen sind den Neuerungen des Zweiten Vatikanischen Konzils gerecht, der Ort des Volksaltars ist stets inhärenter Teil der Planung. Im Grund- und Aufriss wendet er geometrische Regelmäßigkeiten an, die insbesondere von intellektuellem Interesse sind, sinnliche Wirkung entfalten meist vorrangig die großen Glasfenster, die er oft am Scheitel der Umfassungswände anordnet. Die Decke lässt er bei einigen Kirchenbauten (u.a. „St. Josef“ in Altötting) als Zeltdach erscheinen.

Den Baukörpern gibt er häufig symbolische Bedeutung, z. B. Kirchenschiff („St. Josef“ in Altötting) oder Taufkleid (Grundriss „Verklärung Christi“ in Forchheim).

Durch die Verwendung regionaler Baustoffe Ziegel, Kalkstein („St. Peter und Paul“ in Schwabach) oder Nagelfluh („St. Josef" in Altötting) fördert er Wertschöpfung am Ort des Bauherrn und Identifikation in der Kirchengemeinde.

Kirchenbauten[1] (Auswahl)

Altarinsel und mit Nagelfluh verkleidete Chorwand der Pfarrkirche St. Josef in Altötting (Foto: Martin Ortmeier, 2022
  • 1954–56 Nürnberg, Allerheiligen (Erzdiözese Bamberg)
  • 1957–59 Forchheim, Verklärung Christi (Erzdiözese Bamberg)
  • 1961–63 Schnabelwaid, St. Otto (Diözese Regensburg)
  • 1962–65 Burgthann, Christkönig (Diözese Eichstätt)
  • 1963–67 Ansbach, Christkönig (Erzdiözese Bamberg)
  • 1964–67 Altötting, St. Josef (Diözese Passau)
  • 1964–68 Schwabach, St. Peter und Paul (Diözese Eichstätt)
  • 1968-70 Nürnberg, Verklärung Christi (Erzdiözese Bamberg)
  • 1985–86 Nürnberg, Varitas-Pirckheimer-Kapelle/Kirche St. Klara (Erzdiözese Bamberg)[2]

Literatur

  • Hans-Peter Weigel (Hg.), Architekt Peter Leonhardt. Kirchen der 60er. Lindenberg im Allgäu (Kunstverlag Josef Fink) o. J. (2012), ISBN 978-3-89870-508-0

Weblinks

Anmerkungen

  1. Siehe Hans-Peter Weigel (Hg.): Architekt Peter Leonhardt. Kirchen der 60er, a. a. O., S. 22
  2. Neu gestaltet 2009 vom Architekturbüro Brückner&Brückner: Es “wurde ein fensterloser Raum im kargen Beton-Charme der 70er Jahre zu einem einen außergewöhnlichen Sakralraum ‘jenseits der klassischen Anmutung’ umgewandelt” (Webeintrag zur Pirckheimer-Kapelle in Nürnberg, 08:32, 2022-03-31).