Photovoltaik-Freiflächenanlage Plattling/Straßkirchen

Aus RegioWiki Niederbayern
Wechseln zu: Navigation, Suche
Dieser Artikel bedarf einer Überarbeitung.
Dieser Artikel wurde als überarbeitungswürdig markiert. Die Gründe dafür können Sie ggf. auf der Diskussionsseite nachlesen. Bitte helfen Sie mit, den Artikel zu überarbeiten und zu aktualisieren. Danach können Sie diese Kennzeichnung entfernen.
Solarmodule so weit das Auge reicht. 225 000 Stück stehen insgesamt auf dem Gelände. Foto: Kellermann.

Die Photovoltaik-Freiflächenanlage befindet sich bei Gänsdorf neben der Bundesstraße 8 zwischen Plattling und Straßkirchen. Hinter dem Projekt steht der Straßkirchner Unternehmer Klaus Krinner. Zusammen mit dem Solarzellenhersteller Q-Cells SE wird eine Fläche in der Größe von 270 Fußballfeldern zur Stromerzeugung genutzt.

Der zweitgrößte Solarpark der Welt

Die Photovoltaik-Freiflächenanlage erreicht eine Größe von rund 270 Fußballfeldern. 225 000 Module sind zweireihig aneinander gestellt und erstrecken sich über eine Länge von 125 Kilometern. Die Spitzenleistung ist auf 54 Megawatt ausgerechnet. Genauso viel bringt auch das Kachlet-Wasserkraftwerk in Passau. Der Strompark wird eine geschätzte Jahresstrommenge von rund 60 Millionen Kilowattstunden erzeugen.

Nach dem Solarpark im spanischen Olmedilla, der eine Spitzenleistung von 60 Megawatt schafft, ist die Photovoltaikanlage in Plattling/Straßkirchen die zweitgrößte auf der Welt.

Baumaßnahmen

Grundstücke

Fürstin Gloria von Thurn und Taxis wollte sich von ihrem landwirtschaftlichen Gut Gänsdorf trennen. 120 Hektar bestes Ackerland im Gäuboden erhielt Krinner für seinen geplanten Park. Hinzu kamen noch 30 Hektar vom Gut Makofen des Freiherrn von Poschinger-Bray.

Investoren

Q-Cells SE, ein im Jahr 1999 in Sachsen-Anhalt gegründetes Unternehmen stellte sich als Investor bereit. Nach eigenen Angaben gehört die Firma zu den weltweit größten Solarzellenherstellern. Zusammen mit dem US-amerikanischen Hersteller von Siliziumscheiben MEMC Electronic Materials wurde im Juni 2009 ein Joint Venture zum Bau großflächiger Solarparks gegründet. Dieses unterstützte auch die Errichtung des Solarparks Plattling/Straßkirchen. Die Anlage kostete rund 160 Millionen Euro. Nach Inbetriebnahme der Freiflächenanlage wird ein Drittinvestor aufgenommen.

Genehmigung der Gemeinden

Schnell und unbürokratisch verliefen die Genehmigungsverfahren für den Solarpark. Alle Beschlüsse in den Gemeinderäten fielen einstimmig. Ein kleiner Teil der Anlage liegt im Gemeindebereich Stephansposching. Auch dort wurde die Anlage genehmigt ohne große Hindernisse.

Das Umspannwerk im Solarpark Plattling/Straßkirchen. Foto: Kellermann.

Errichtung der Anlage

Etwa 1640 Tonnen Aluminium und rund 1516 Tonnen Stahl sind verbaut. Über 900 000 Schrauben und Muttern wurden benötigt und die ganze Anlage steht auf 51 000 Krinner-Schraubfundamenten.

Im Juni 2009 wurde mit dem Bau begonnen, Ende November waren alle Module fertig montiert. Zeitgleich wurde das Umspannwerk errichtet. Der Strom der Anlage geht erst ins Hochspannungsnetz, ehe er wieder verteilt wird.

Verwendung des Stromes

Hauptsächlich werden die Stadt Plattling und die Betriebe im Industriegebiet beliefert. Was nicht benötigt wird, geht in Teile des Landkreises Straubing-Bogen.

39,8 Millionen Kilowattstunden Strom lieferten die Stadtwerke Plattling 2008 aus. Die geschätzte Jahreskapazität des Solarparks Straßkirchen liegt bei 60 Millionen Kilowattstunden. Das reicht rechnerisch für den Jahresbedarf von 15 000 Haushalten.

Bedeutung für die Gemeinden

Die Gemeinden Straßkirchen und Plattling werden in zwanzig Jahren Nutzung der Anlage rund 20 Millionen Euro Gewerbesteuer erhalten. Das entspricht einer Summe von rund 30 000 Euro pro Jahr.

Bedeutung für die Bürger

Rund 3,5 Hektar der Anlage ist für eine Bürgersolaranlage zur Verfügung gestellt worden. Einlagen waren ab 5000 Euro bis 20 000 Euro möglich. Über 100 Bürger, die meisten aus Straßkirchen oder Mitarbeiter der am Bau beteiligten Firmen, haben sich daran beteiligt. Der Fonds ist mittlerweile geschlossen.

Kritik an der Freiluftanlage

  • Wertvolles Ackerland ist großflächig nicht mehr nutzbar.
  • Bodenverbrauch

Vorteile des Solarparks

  • Solarparks bringen hohe Leistung mit umweltfreundlicher Hersttellungsweise.
  • Regionale Solarfelder vermeiden aufwendige Netze und Leitungsverluste.
  • Regionale Versorgungssicherheit wird gewährleistet.
  • Der Boden wird nicht verbraucht, er bleibt unbelastet.

Literatur