Pilgramsberg

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Die Wallfahrtskirche St. Ursula

Pilgramsberg ist ein Ortsteil der Gemeinde Rattiszell im niederbayerischen Landkreis Straubing-Bogen.

Lage

Pilgramsberg liegt im Falkensteiner Vorwald am Fuße des gleichnamigen Berges etwa vier Kilometer nordwestlich von Rattiszell.

Geschichte

1150 wird das Dorf erstmals urkundlich unter dem Namen Pilgrimerperch erwähnt. Pilgramsberg gehörte ursprünglich zur Pfarrei Kirchroth. Wegen der weiten Entfernung zu ihrem Pfarrort bemühten sich die Pilgramsberger um die Umpfarrung nach Rattiszell, was schließlich nach längeren Verhandlungen, die schon 1744 begonnen hatten, im Jahre 1768 durchgesetzt werden konnte. Am 21. April 1768 wurde die Umpfarrung auch oberhirtlich vollzogen. Pilgramsberg war nun Filiale von Rattiszell.

Die Wallfahrt zur hl. Ursula versiegte in der Zeit der Säkularisation. Im 19. Jahrhundert entstand stattdessen eine Marienwallfahrt. 1839 wurde das Wallfahrtsbild, ein Werk des 17. Jahrhunderts, auf den Hochaltar übertragen. 1853 wurde zur Pflege der Wallfahrt eine eigene Seelsorgestelle eingerichtet.

Die Gemeinde Pilgramsberg wurde bereits 1945/1946 aufgelöst. Sie gelangte teilweise zur Gemeinde Ascha, zum anderen Teil zur Gemeinde Haunkenzell, die im Zuge der Gebietsreform 1978 mit der Gemeinde Rattiszell zusammengelegt wurde.

Sehenswürdigkeiten

  • Wallfahrtskirche St. Ursula. Der schlichte Barockbau von 1680 wurde 1905 vergrößert. Im Inneren befinden sich spätgotische Holzfiguren und zahlreiche Votivtafeln. Die Deckengemälde und die Altäre stammen aus dem frühen 20. Jahrhundert, das Gnadenbild auf dem Hochaltar ist eine Kopie des Altöttinger Wallfahrtsbildes. Die ursprüngliche Muttergottesfigur aus dem 17. Jahrhundert wurde in der Nacht vom 8. auf 9. Oktober 1980 gestohlen. In der Hoffnung, von einem schweren Krebsleiden geheilt zu werden, schnitzte Herr Josef Stöckl jun aus Eggerszell ein Ebenbild des Originals und schenkte es den Pilgramsbergern. Die Madonna wurde in der Osternacht 1982 von Herrn Stöckl zur Wallfahrtskirche getragen und dort aufgestellt.
  • Von der Kirche aus bietet sich ein schöner Rundblick bis zum Gäuboden.
  • Das Benefiziatenhaus in Pilgramsberg wurde im Jahre 1853 durch die Gemeinden Pilgramsberg und Eggerszell erbaut.

Veranstaltungen

  • Exaudimarkt. An den beiden Festen Exaudi, am Sonntag vor Pfingsten und am Sonntag vor dem Namenfest der heiligen Ursula fanden in Pilgramsberg Märkte statt, was bereits 1370 in einer Urkunde des Gerichts Mitterfels bezeugt wurde. Von den beiden Märkten existiert noch der Bergmarkt am Sonntag vor Pfingsten.

Vereine

  • FFW Pilgramsberg
  • KSK Pilgramsberg-Eggerszell
  • Sportverein Pilgramsberg
  • Förderverein SV Pilgramsberg
  • Rot-Kreuz-Gruppe Pilgramsberg und Jugendrotkreuz
  • Obst- und Gartenbauverein Pilgramsberg-Eggerszell
  • Marianische Männerkongregation (MMC) Pilgramsberg

Literatur

  • Susanne Hansen (Hg.): Die deutschen Wallfahrtsorte, Pattloch Verlag, Augsburg, 2. Aufl. 1991, ISBN 3-629-00005-3
  • Marianne Mehling (Hg.): Knaurs Kulturführer in Farbe. Niederbayern und Oberpfalz, Droemer Knaur, München 1995, ISBN 3-426-26647-4

Weblinks