Plager

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Eine Torte zum Jubiläum gab es 2008 mit dem Stadtoberhaupt, Irene Leeb-Lorenz und Ria Heißenhuber im Hintergrund. - Foto: Archiv/al
Aus dieser ehemaligen Schmiede entstand die Modeära in Landau am Spitalplatz.- Foto: Archiv/al
Gründerin des Modegeschäfts Mina Plager (links) mit dem ersten Lehrmädchen. - Foto: Archiv/al

Plager ist ein Modehaus am Spitalplatz in Landau an der Isar mit einer sehr langen Tradition. Seit 1927 wird die ehemalige Schmiede zunächst für den Verkauf von Stoffen und Kurzwaren, dann aber für Herren- und Damenmode genutzt. 1994 wurde Frau Irene Leeb-Lorenz Inhaberin des Ladens und führt so die Modeära in der Bergstadt fort. Verkauft wird ein vielseitiges Kleidungsangebot von verschiedenen bekannten Mode-Marken.

Geschichte

Angefangen hat die lange Tradition Plagers mit dem Schmiedemeister-Ehepaar Mathias und Jakobine Plager, so besagt es der Kaufvertrag des Hauses. Nachdem Jakobine sehr früh Witwe wurde, übergab sie mit 55 Jahren das Haus mit Schmiede an ihren noch ledigen Sohn Karl Plager.

Wenn man den Übergabevertrag liest, ist man einerseits über die große Bescheidenheit der Übergeberin verwundert – zwei Bettstätten und zwei Bettbezüge, einen Kleiderkasten, einen Tisch und zwei Stühle will sie ihr Eigen nennen. Andererseits ergeben sich große Verpflichtungen für den Sohn: Zehn Mark täglich müssen aufgebracht werden, falls das Essen über Tisch zu wenig oder zu schlecht serviert wird. Alle zwei Jahre ein paar Schuhe und vollständige Kleidung. Karl hielt Brautschau und seine Wahl fiel auf die Kaufhaus-Bäuerlein-Köchin Mina, die er dann heiratete.

1926 wurde die Schmiede geteilt und für einen Geschäftsraum mit Auslagen umgebaut. Ihr Mann Karl Plager betrieb die elterliche Schmiede weiter, doch das Geld reichte vorne und hinten nicht. Deshalb eröffnete Mina Plager neben der Schmiede zusammen mit ihrer Schwester im Jahre 1927 ein Textilgeschäft, das damals hauptsächlich mit Stoffen und Kurzwaren handelte. Die Ehe blieb leider kinderlos. Mina Plager beschäftigte auch Lehrmädchen in ihrem Geschäft.

1960 übernahmen dann Rita und Fritz Heißenhuber das Geschäft. Noch im gleichen Jahr gingen sie zu Werke und aus der Schmiede wurde ein großer Verkaufsraum. Die große Doppeltüre, wo früher Pferde, Ochsen und Kühe ein- und ausgingen, musste der langen Schaufensterfront weichen. Rita Heißenhuber hat den Laden 33 Jahre geführt und immer wieder modernisiert und umgebaut.

1989 wurde das ehemalige Schuhhaus Berleb dazugekauft und in die Ladenfläche mitintegriert. Auch diese Ehe blieb kinderlos und so hat Rita Heißenhuber Anfang 1994 das Geschäft an ihre Nichte, Irene Leeb, weitergegeben, die seither die Modeära in der Bergstadt fortführt.

Plager heute

Die Verkaufsfläche beträgt im Erdgeschoss 200 Quadratmeter und im Untergeschoss mit den Gardinen 50 Quadratmeter. Das Verkaufsteam besteht im Jahr 2008 aus elf Beschäftigten, davon zwei Vollzeitkräfte, eine Auszubildende, drei Näherinnen und Teilzeitkräften. Die Qualität der Waren ist der Firmeninhaberin Irene Leeb-Lorenz immer besonders wichtig, was von den Kunden sehr geschätzt wird.

Für Gardinenwünsche ist die Chefin persönlich zuständig, kommt ins Haus direkt zum Kunden und berät kostenlos und unverbindlich.

Bisher ist das Geschäft immer von der Tante zur Nichte übergeben worden. Der erste Schritt aus dieser Ahnenreihe ist Irene Leeb-Lorenz 2005 mit der Geburt ihrer Tochter Anna gelungen, die dann vielleicht die nächste Nachfolgerin in der Plager-Geschichte wird.

Markenangebot

Das Modehaus beinhaltet Damen- und Herrenmode von den Firmen Lerros und Jupiter. Den Kunden wird eine breit gefächerte Wäscheabteilung bei Damen mit Triumph, Mey, Ringella, bei den Herren mit Mey und Amann geboten. Großes Augenmerk der Geschäftsinhaberin ist der Einkauf bei Firmen, welche noch oder zumindest größtenteils in Deutschland produzieren.

In der Damenabteilung werden die Marken S. Oliver, Passport und One Touch angeboten. Bei Modern Women gibt es die Marken S. Oliver Colection, Samoon und Via Appia Due. Bei Classic Frank Walder, Lebek, Gelco, Freya, Stark und Mersini.

Literatur