Pockinger Prinzengarde

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Die Pockinger Prinzengarde ist ein 1961 gegründeter Faschingsverein, der heute jedoch nicht mehr nur im Fasching aktiv ist. Vielmehr ist die Pockinger Garde das ganze Jahr über bei verschiedenen Veranstaltungen aktiv, z.B. als Models für Mode. So kommt es, dass man die Garde – zusammen mit den Elfer-Dance-Boys – einmal im Monat am Haslinger Hof bei einer tanzenden Modenschau trifft. Das ganze nennt sich „Mode Moves“.

Geschichte

Die Pockinger Prinzengarde wurde 1961 von Hans Höchtl, Leo Strauß und Alfons Weber gegründet. Tanzte man anfangs noch den Gardemarsch in Pumps, so waren die Kostüme zur damaligen Zeit doch schon sehr kurz und eng geschnitten. Erst im Jahr 1964, als die neue Gardemajorin Renate Scheidemandl für weitere sechs Jahre das Garderegiment führte, erhielten die Gardemädchen zum ersten Mal weiße Tanzstiefel – für alle Tänzerinnen eine Erleichterung, da viele über Rückenschmerzen geklagt hatten. Die Kostüme wurden alle selbst genäht, die Gardehüte selbst gebastelt.

Wo heute jede Garde ihre Musik fertig zugeschnitten auf CD bei den Auftritten dabei hat, gab es damals noch keine Musik vom Band, man studierte sich Schritte und Schrittfolgen ein, die man zu jeder Musikkapelle tanzen konnte. Das Problem dabei war, dass manche Musikkapellen während der Marschmusik immer schneller wurden und so der Gardemarsch irgendwann einmal abgebrochen werden musste, weil die Ballerina-Beine der Prinzengarde nicht mehr Schritt halten konnten. Da hießt es dann plötzlich auf Kommando der Majorin „Garde aus“ – heute undenkbar, da wird schon monatelang vor dem ersten Auftritt an der Choreografie gefeilt, damit der Gardetanz noch schmissiger und mitreißender ausfällt. Aus dem traditionellen Gardetanz entwickelte sich zusätzlich ein so genannter Zweittanz bis hin zum heutigen Showtanz in aufwendig genähten Showtanzkostümen. Der Gardetanz jedoch ist bis heute traditionell sowohl musikalisch als auch tänzerisch geblieben. Die Art und Weise, wie in Pocking Garde getanzt wird – nämlich mit fränkischen Tanz-Elementen – hebt sich von anderen Gruppen oftmals ab. Eben aus dem Grund, weil die Faschingsgesellschaft hier viel Wert und Augenmerk auf traditionellen Gardetanz legt.

Bis zum Jahr 1964 fanden die Trainingseinheiten im Gasthof Springer, später in der alten Turnhalle in der Passauer Straße statt, die heute nicht mehr existiert, sie wurde längst abgerissen. Für die Jubiläumssession 2011 trainierten die Tänzerinnen bereits ab August 2010 wöchentlich in der kleinen Turnhalle in der Stadthalle Pocking, wo auch Umkleidekabinen und das Vereinsheim untergebracht sind. Zur Zeit um 1961 bis 1970 gab es noch keine Umkleidekabinen im Vereinshaus, so dass sich die Prinzengarde im Feigl-Haus (Renate Hansen, geb. Feigl, war damals ebenfalls in der Garde) umziehen und dann zum Vereinshaus gehen musste.

In der Jubiläumssession 2011 haben die Pockinger Gardemädchen durchschnittlich 40 Auftritte zu absolvieren, davon die meisten in Pocking, Bad Füssing oder in Österreich. Früher waren es fast genauso viele, fuhr man als Gesellschaft doch in viele Nachbar-Faschingsgemeinden bis zu einem Umkreis von vierzig Kilometern, um auf dortigen Bällen aufzutreten. Anders als heute – wo der ganze Elferrat die Mädchen von Auftritt zu Auftritt fährt – war es früher üblich, dass die Väter der Gardemädchen den Fahrservice übernahmen.

Siehe auch

Literatur