Presse- und Bankwesen von Regen

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Die Druckerei Herzog, später Tröger um 1910. Foto: Archiv Hans Vogl, Sammlung Maier.
Die Bezirkssparkasse in den 1930er Jahren. Foto: Archiv Hans Vogl, Sammlung Maier.

In dem Doppelhaus in der Regener Bahnhofstraße, wo sich 2008 das Gasthaus Germania und das Modegeschäft Loderbauer befinden, war seit den 1870er Jahren das Presse- und Bankwesen von Regen beheimatet.

Druckwesen

Die Geschichte der beiden Häuser, die von Anfang an eine bauliche Einheit darstellten und die vor 1880 erbaut wurden, war über viele Jahrzehnte vom Druck- und Verlagsgewerbe sowie von der Sparkasse bestimmt. Schon in den 1870er Jahren wurde in diesem Haus vom Buchdrucker Anton Schwarz eine Zeitung heraus gebracht, die „Der Waldbote“ hieß. Sie hatte ein kleines Format und einen Umfang von nur vier Seiten. Nach dem Tod von Schwarz im Jahr 1894 gingen Druckerei und Zeitung an seine Witwe über, die beides 1899 an Max Herzog verkaufte, der dieser Zeitung von da an den neuen Namen „Bote vom Bayerischen Wald“ gab.

Damit drückt sich hinsichtlich des Namens der Ursprung des heutigen Bayerwald-Boten aus. Herzog erweiterte sowohl das Format der Zeitung als auch die Erscheinungsweise, so dass der „Bote“ schließlich als Tageszeitung herausgebracht wurde. 1919 erwarb Ludwig Tröger die Druckerei und führte den Zeitungsverlag weiter. Im Jahr 1936 wurde das Erscheinen des Boten aufgrund einer Verfügung der Reichspressekammer eingestellt. Im Verlag erschien in den Folgejahren bis 1945 die „Bayerische Ostmark“, Ausgabe Regen.

Es gab in Regen neben dem „Boten vom Bayerischen Wald“ noch eine zweite Zeitung, die „Der Waldler“ hieß. Sie wurde 1894 durch den Buchdrucker Felix Dirmeier gegründet und blieb bis 1936 im Besitz der Familie. Am 10.8.1936 erschien die letzte Nummer. An diesem Tag wurde der Verlag von den damaligen Machthabern geschlossen.

Geldwesen

Nach dem Druck nun zum Geld und zur Bezirkssparkasse bzw. zur späteren Kreissparkasse und Sparkasse. Sie wurde am 1. Januar 1883 gegründet und war von da an bis 1917 im Gebäude der Apotheke untergebracht. Am 1. Juli 1918 wurde sie in das alte Bezirksamtsgebäude überführt. 1928 schließlich wurde das Haus in der Bahnhofstraße angekauft. Ein kleiner Anbau im vorderen Bereich wurde aufgestockt, um die zusätzlich notwendigen Räumlichkeiten zu schaffen. Die Sparkasse befand sich hier bis zum Einzug in das neue Gebäude an der Ludwigsbrücke im Jahr 1964.

Literatur