Przewalski-Pferd

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Das Przewalski-Pferd (Equus ferus przewalskii; auch Asiatisches oder Mongolisches Wildpferd genannt) ist die letzte überlebende Unterart des Wildpferdes, der Stammform unseres Hauspferdes. Von diesen seltenen Wildpferden gibt es weltweit nur mehr rund 2.000 Tiere.

Vorkommen

Benannt ist es nach dem russischen Offizier und Forschungsreisenden Nikolai Przewalski, der die bereits für ausgestorben gehaltenen Tiere Ende des 19. Jahrhunderts in der Mongolei wiederentdeckte. Schon damals sehr selten, wurden 1969 das letzte Mal wild lebende Przewalski-Pferde auf einer Expedition beobachtet. Kurz nach ihrer Wiederentdeckung, zwischen 1899 und 1903, gelangten insgesamt 54 Einzeltiere in den Besitz von Zoos und Privatliebhabern. Die meisten dieser Pferde starben jedoch, teilweise noch bevor sie die Geschlechtsreife erreicht hatten. Daher stammt die gesamte heutige Przewalski-Population von insgesamt 13 Tieren ab. Das systematisch durchgeführte internationale Zuchtprogramm zur Erhaltung der Przewalski-Pferde gibt es seit Mitte der 1950er Jahre, Auswilderungsprojekte seit Anfang der 1990er Jahre.

Herden in Niederbayern

Seit 2005 werden Przewalski-Pferde auch im Nationalpark Bayerischer Wald gehalten, der sich an einem internationalen Erhaltungszuchtprogramm beteiligt. Im Nationalpark Bayerischer Wald werden die Przewalski-Pferde unter anderem zusammen mit Urrindern gezeigt, um mit diesen in vorgeschichtlicher Zeit auch bei uns beheimateten Tieren eine Brücke von der Vergangenheit in die Gegenwart zu schlagen und so die Besucher dafür zu sensibilisieren, wie wandelbar Landschaft und Wildnis über Raum und Zeit sein können.

Eine Nachzucht gelang im Nationalpark Bayerischer Wald bis 2014 insgesamt 15 Mal. Mit Stand Ende 2014 gab es im Tierfreigelände des Nationalparkzentrums Falkenstein bei Ludwigsthal neben dem Leithengst und den beiden 2014 geborenen Jungtieren noch einen Junghengst von 2013 und sechs erwachsene Stuten in der in dieser Größe und Zusammensetzung durchaus typischen Przewalski-Familiengruppe. Alle Tiere des Nationalparks Bayerischer Wald gehören als Zuchtleihgaben entweder dem Münchner Tiergarten Hellabrunn oder dem Tiergarten Nürnberg, aus deren Zuchten die Gründungsmitglieder der Herde am Falkenstein stammen.

Literatur

Weblinks