Pullman City

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Cowboys und Kämpfe: Mit viel Liebe zum Detail werden bei der American History Show in Pullman City jeden Tag wichtige Szenen aus der amerikanischen Geschichte nachgespielt, von den Siedlertrecks bis zum Bürgerkrieg. Foto: Toni Scholz
Pullman City. Foto:Baumgartl
Pullman City bei der Presse-Meile 2008. Foto:Roger

Pullman City ist ein Westernpark in der Marktgemeinde Eging am See im Landkreis Passau, in dem seit 1997 während der Saison täglich das Leben im Wilden Westen durch viele unterschiedliche Attraktionen, Shows und Veranstaltungen dargestellt wird.

Die Westernstadt

Peter Meier, Sepp Schöffmann und Wolfgang Hagenberger gründeten und erbauten Pullman City. Eröffnung war im Mai 1997. Entlang der Hauptstraße der Stadt, der sogenannten Main Street befinden sich stilechte Häuser, Läden, ein Saloon, eine Schmiede und einige Restaurants, ein mexikanisches Restaurant, ein Longhorn Steakhouse und kleinere Imbissbuden. Auch ein Friseur, eine Sattlerei und eine Näherei befinden sich in der Main Street. Hier finden täglich die verschiedenen Shows wie Indianertänze und die "American History Show" statt, welche einen Einblick in die damalige Welt der Trapper, Indianer und Cowboys ermöglicht. Die "History Show" zeigt die Entdeckung Amerikas, die Besiedlung, die Unabhängigkeit und den Bürgerkrieg.

Eine große Reithalle bietet Platz für Logenstunden. Das Mandan Erdhaus, ein Indianermuseum veranschaulicht wie die Indianer früher gelebt haben. Im unteren Bereich des Parks befinden sich ein Tier- und Bisongehege, ein Holzfäller-Camp, ein Trapperlager und eine Goldschürfstelle.

Historisch korrekt wird der Wilde Westen gezeigt und amerikanische Kultur und Geschichte vor 150 Jahren detailgetreu und wirklichkeitsnah dargestellt. Trotz dieser realitätsnahen Darstellung des Lebens im Wilden Westen wird in Pullman City nicht geschossen. Die Betreiber haben sich zum Motto gemacht, Mensch und Natur darzustellen und auf Gewaltdarstellungen ganz zu verzichten. Der Höhepunkt des während der Saison täglich gezeigten Showprogramms ist die seit 1998 stattfindende American History Show, in der die Besucher in mehreren Showbildern die Geschichte Amerikas inklusive Rindertrieb mit freilaufenden nordamerikanischen Bisons durch die Mainstreet nachverfolgen können.

Neben vielen Attraktionen und Sonderprogrammen zum Thema Wilder Westen werden auch Führungen für Gruppen angeboten. Das 200 000 qm große Areal bietet mehr als 500 Übernachtungsplätze, z.B. im "Palace Hotel" im Zentrum des Park, etwas rustikaler in einer Blockhütte oder auf Indianerart im Tipi. Orginal aufgebaut sind das Fort, die dazugehörigen Gebäude und Indianer-Tipis.

Im Jahr 2008 fand die erste Presse-Meile, ein Firmenlauf veranstaltet von der Passauer Neuen Presse, hier zum ersten Mal statt. Der Sportpreis des Landrats wurde hier erstmals verliehen im Rahmen der Sportlerehrung des Landkreises Passau am 31. Oktober 2008.

Insolvenz und Neuanfang

Am 6. Dezember 2010 meldete Pullman City Insolvenz an. Das Interesse in der Bevölkerung am Schicksal von Pullman City war sehr hoch, Egings Bürgermeister Walter Bauer wurde fast täglich auf die Pleite der Westernstadt angesprochen und verfolgte das Geschehen hinter den Kulissen aufmerksam, bis es im März zum tatsächlichen Verkauf von Pullman City kam. Am 9. März 2011 meldete Bürgermeister Walter Bauer, dass sieben Geschäftsleute aus dem Landkreis Passau den Freizeitpark übernehmen wollten.

Die beiden Herren in weißen Hemden mit dem Sheriff-Stern an der Weste sind die neuen Geschäftsführer von Pullman City, Claus Six und Ernst Grünberger. Vier der sechs Gesellschafter wollen ungenannt bleiben. (Foto: Rücker)

Sechs in der Region beheimatete Unternehmer haben die Westernstadt Pullman City gekauft. Insolvenzverwalter Oliver Mühlberger übergab den beiden neuen Geschäftsführern Claus Six (45) aus Aicha v. Wald, der seit 20 Jahren einen Autohandel in Eging betreibt, und dem gelernten Koch und Hotelkaufmann Ernst Grünberger (41) aus Ruderting am 8. April nicht nur symbolisch den Schlüssel, sondern steckte ihnen auch einen Sheriff-Stern an. Über den Kaufpreis wurde Stillschweigen vereinbart.

Die Namen der vier weiteren Gesellschafter wurden anfangs noch verschwiegen. Am 21. Dezember 2011 traten sie jedoch erstmals in einem Bericht der PNP in die Öffentlichkeit. Neben Claus Six und Ernst Grünberger traten nun auch der Gastronom Franz Ebner (53) aus Tittling, der seit 2007 das Scarletts in Pullman City gepachtet hatte. Ebenfalls Marion Wilhelm (41) aus Eging sowie Petra Schiermeier (43) und Alois Kronawitter aus Eging, die noch vor Franz Ebner zehn Jahre lang das Scarletts betrieben. Im Hintergrund wirkte die Firma Troiber bei der Finanzierung mit.

Die neuen Sheriffs: (v.l.) Claus Six, Ernst Grünberger, Franz Ebner, Marion Wilhelm, Petra Schiermeier und Alois Kronawitter (Foto: Kuhnt)

Saisonstart war am 16. April 2011 um 12 Uhr mit einem spektakulären Einzug. Im Juni zogen die neuen Betreiber der Westernstadt erstmals Bilanz. Es wurden 70 neue Mitarbeiter eingestellt und bereits 600 000 Euro investiert. Die Geschäftsmänner zeigten sich zufrieden. Die Saison 2011 konnte schließlich mit 150 000 Besuchern abgeschlossen werden.

Kurz vor der Saisoneröffnung am 31. März 2012 brannte das Cowboy-Museum namens "Old West Gallery" der Westernstadt nieder. Der Schaden wurde auf 100 000 Euro geschätzt. Der Saisonauftakt wurde dennoch ungehindert gefeiert: Mit einer Parade, Ehrengästen und der Ankündigung, ein neues Museum bauen zu wollen.

Innerhalb von fünf Jahren verdoppelte sich unter den neuen Eigentümern der Umsatz, und die jährliche Besucherzahl stieg von rund 200.000 auf 350.000. 2015 waren 90 Vollzeitkräfte und 44 Teilzeitarbeiter im Westernpark angestellt. Dazu kamen saisonabhängig 244 Minijobber.

Ehrenbürger

  • Erster und bislang einziger Ehrenbürger von Pullman City ist Konrad Kobler.

Siehe auch

Galerie

Literatur

Weblinks