Raitenhaslach
Raitenhaslach ist ein Ortsteil der Stadt Burghausen im oberbayerischen Landkreis Altötting. Bis 1978 bildete es eine selbstständige Gemeinde.
Inhaltsverzeichnis
Lage
Raitenhaslach liegt an der Salzach etwa drei Kilometer südwestlich von Burghausen.
Geschichte
Ratinhaselach hatte schon im 8. Jahrhundert mehrere Grundeigentümer, von denen vier im Jahr 788 ihren örtlichen Besitz dem Hochstift Salzburg überließen. Schon frühzeitig befanden sich hier eine Kirche und ein kleines Kloster. Erzbischof Adalbert schloss am 30. Juni 933 mit Edelleuten Tauschverträge ab. Erzbischof Konrad führte um 1123 die Regel des hl. Augustinus ein. Doch erst die Translation des 1143 von Wolfker von Tegernwank gegründeten Zisterzienserklosters von Schützing durch seinen Bruder Erzbischof Konrad nach Raitenhaslach am 5. Juni 1146 brachte in Verbindung mit umfangreichen Privilegien und Schenkungen dem Kloster Raitenhaslach einen wesentlichen Aufschwung.
1258 erhielt das Kloster die Rechte einer Hofmark. Damit besaß der Abt von Raitenhaslach in seinem Bereich neben der Niedergerichtsbarkeit auch weitgehend die Zivilgerichtsbarkeit. Dem Hofmarksgericht stand ein vom Abt beauftragter Klosterrichter vor, der ein eigenes Siegel führte. Sein Amtsbereich blieb begrenzt, denn das Kloster vermochte im Laufe der Jahrhunderte keine einzige Adelshofmark in seinen Besitz zu bringen.
Nach der Aufhebung des Klosters im Zuge der Säkularisation 1803, wobei mehrere Klostergebäude abgerissen wurden, entstand die zahlreiche Ortsteile umfassende Gemeinde Raitenhaslach im Gerichtsbezirk Burghausen. Im Zuge der Gebietsreform wurde ein Teil der Gemeinde einschließlich Raitenhaslach selbst am 1. Januar 1978 in die Stadt Burghausen eingegliedert, der andere Teil kam zur Gemeinde Burgkirchen an der Alz.
Sehenswürdigkeiten
- Pfarrkirche und ehemalige Klosterkirche St. Georg u. Pankratius. Der gegen Ende des 12. Jahrhunderts entstandene Münsterbau wurde ab 1694 innerhalb der romanischen Umfassungsmauern barockisiert und erhielt 1751/1752 seine Fassade durch Franz Alois Mayr. Das Innere der Kirche ist völlig von der 1737 bis 1743 erfolgten Rokokodekoraton geprägt.
- Klosterbauten mit Steinernem Saal von 1764
Vereine
- DJK Sportverein Raitenhaslach e.V.
- Freiwillige Feuerwehr Raitenhaslach
- Katholische Arbeitnehmer-Bewegung (KAB) Ortsverband Raitenhaslach
- Katholischer Frauenbund Raitenhaslach/Marienberg
- Klosterschützen Raitenhaslach e.V. VR 134
- Krieger- und Soldatenkameradschaft Raitenhaslach
- Obst- und Gartenbauverein Raitenhaslach e. V.
Siehe auch
Literatur
- Edgar Krausen (Hg.): Die Zisterzienserabtei Raitenhaslach. In: Germania Sacra. Das Erzbistum Salzburg, Berlin, New York: de Gruyter, 1977, ISBN 3-11-006826-5
- Joseph Klämpfl: Der ehemalige Schweinach- und Quinzingau. Eine historisch-topographische Beschreibung, 1855, Nachdruck 1993, Neue Presse Verlags-GmbH, Passau, ISBN 3-924484-73-2