Rathaus (Hals)

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Das ehemalige Rathaus von Hals. (Foto: Jäger)

Das ehemalige Rathaus von Hals befindet sich am Marktplatz in Hals (Haus Nr. 1). Das Gebäude war von 1821 bis 1899 zunächst Schulhaus und diente dann als Rathaus der Gemeinde Hals bis zu Eingemeindung 1972 nach Passau. Es steht heute unter Denkmalschutz.

Architektur

Das Gebäude ist ein dreigeschossiger Giebelbau mit barocker St. Floriansfigur und Wappen und stammt im Kern aus der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts. Die Fassade zum Marktplatz hin zieren eine Renaissance-Floriansfigur mit dem Halser Wappen sowie das bayerische Staatswappen. An der Ecke das Hauses befindet sich in Höhe des ersten Stocks der Pranger des ehemaligen Pfleggerichts mit einer steinernen Standplatte und in der Wand befestigten Hals- und Handschellen. Er muss aus der Zeit vor dem Wiederaufbau 1821 stammen, da die Prangerstrafe damals schon abgeschafft war.

Geschichte

Es gibt Quellen, in denen ein Rathaus an dieser Stelle mit dem Entstehungsjahr 1510 datiert ist. Das heutige Gebäude ist auf die zweite Hälfte des 17. Jahrhunderts zurückzuführen. Zunächst stand hier das Gerichtsschreiberhaus, das beim großen Feuer 1810 niederbrannte. 1821 wurde es wiedererrichtet, ursprünglich als Schulhaus. 1865 baute die Marktgemeinde einen zweiten Lehrsaal ein, 1879 wurde das Gebäude aufgestockt. 1899 gab es den Funktionstausch mit dem Schulhaus am Marktplatz 2.

Am 30. April 1945 kam das Rathaus erneut zu Schaden. Anrückende amerikanische Einheiten schossen es in Brand, wobei der obere Teil zerstört wurde. Der Wiederaufbau 1949/1950 kam auf 59.000 Mark. Im Jahr 1990 wurde das gesamte, inzwischen denkmalgeschützte Objekt grundlegend saniert. Heute ist es ein Mehrfamilienhaus mit fünf Wohneinheiten vom ersten Obergeschoss bis zum Spitzboden. Die Wohnfläche beträgt 318 Quadratmeter. Die Zwangsversteigerung am 17. November 2010 wurde vom Amtsgericht Passau abgesagt. Der Schätzwert hätte 310.000 Euro betragen, die Bank hatte aber eine Einstellung des Verfahrens beantragt.

Literatur