Regenhütte

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Die ehemalige Glasfabrik und heutige Schauglashütte
Die Filialkirche Heilige Familie

Regenhütte ist ein Ortsteil der Gemeinde Bayerisch Eisenstein im niederbayerischen Landkreis Regen.

Lage

Regenhütte liegt etwa fünf Kilometer südlich von Bayerisch Eisenstein an der Mündung der Kleinen Deffernik in den Großen Regen nahe der Bundesstraße 11.

Geschichte

Der Ort ist eine Gründung von Felix Martin Ki(e)sling, Besitzer des Glashüttengutes Rabenstein. Kurz vor 1750 wurde im heutigen oberen Ortsteil eine Nebenhütte errichtet. Sie wurde zuerst Neuhütte genannt, dann Judenhütte und ab 1836 Rabensteiner Regenhütte, zur Unterscheidung von anderen Regenhütten. Sie war an die Spiegelglasfabrik Fischer aus Erlangen verpachtet. Bei der Gemeindeformation 1821 wurde der Glashüttenkomplex der Gemeinde Klautzenbach zugeteilt.

Regenhütte hatte um 1850 124 Einwohner und 17 Gebäude. Das erste Not-Schulhaus wurde 1851 erbaut, worauf der eigentliche Schulhausbau von 1868 folgte. Am 30. März 1859 ging der Pachtvertrag mit Fischer zu Ende, und die Hütte stand leer. Die noch heute vorhandene Glashütte wurde ab 1863 von Wilhelm Steigerwald erbaut und nahm 1865 den Betrieb auf. Die Glashütte brannte 1871 und 1873 ab, wurde aber jeweils wieder aufgebaut. 1874 übernahm die Staatsforstbehörde das gesamte Glashüttengut und verpachtete die Glashütten. Vereinzelt bekamen die Glashüttenarbeiter Gelegenheit, Grund zu erwerben.

Im Jahr 1966 wurden die fünf Orte des ehemaligen Glashüttengutes (Rabenstein, Ableg, Althütte, Regenhütte, Schachtenbach) eine eigene Gemeinde mit dem Namen Rabenstein. Bei der Eingemeindung von Rabenstein am 1. Januar 1978 nach Zwiesel wurden die Ortschaften Regenhütte und Schachtenbach auf eigenen Wunsch, auch wegen der geografischen Gegebenheiten, der Gemeinde Bayerisch Eisenstein zugeteilt. Zur Zeit der Umgemeindung hatte der Ortsteil 394 Einwohner und rund 1.350 ha Gemeindefläche. Der Weiler Schachtenbach ist inzwischen unbewohnt, Ableg und Althütte sind „abgegangen“.

Seelsorgerisch gehörte Regenhütte zunächst zur Pfarrei Zwiesel, ab 1894 zur Pfarrei Ludwigsthal. Am 16. November 1949 wurde der Kirchenbauverein Regenhütte gegründet. 1959 wurde eine in Grubweg wegen des dortigen Kirchenneubaus nicht mehr benötigte und deshalb abgebaute Behelfskirche erworben. Sie wurde in Regenhütte aufgebaut, mit einem neuen Turm versehen und am 10. Januar 1960 durch Dompropst Franz Seraph Riemer festlich eingeweiht.

1986 meldete die Glasfabrik Regenhütte Konkurs an. Nur ein Schau-Glasofenbetrieb mit Verkauf von Glas- und Geschenkartikeln blieb bestehen. Am 26. Juli 2003 feierte man die Eröffnung des neuen Dorfweihers.

Sehenswürdigkeiten

Die der Heiligen Familie geweihte Behelfskirche, die 1987 bis 1989 außen und innen renoviert und 1992 mit einem Orgelpositiv ausgestattet worden war, musste nach der Schneekatastrophe von 2006 wegen akuter Einsturzgefahr geschlossen und 2008 abgerissen werden. Am 2. Oktober 2008 wurde der Grundstein zur neuen Kirche Heilige Familie gelegt. Am 21. Juli 2009 weihte Bischof Wilhelm Schraml die neue Kirche. Sie hat 70 Sitzplätze, die Baukosten beliefen sich auf 312.000 Euro.

Vereine

  • Dorfverein Regenhütte
  • Freiwillige Feuerwehr Regenhütte
  • Männergesangsverein Regenhütte
  • TSV Regenhütte

Weblinks