Resch-Haus (Passau)

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Das Resch-Haus (rechts) als Bestandteil der Stadtgalerie.

Das Resch-Haus (Bahnhofstraße 1) ist eines der Häuser am Ludwigsplatz in Passau. Sein markanten Erker ist charakteristisch für das Gesamtbild des Platzes. Im Rahmen des Baus der Stadtgalerie Passau wurde das denkmalgeschützte Haus behutsam saniert und in das Einkaufs-Center mit eingebunden.

Geschichte

Der Vorgängerbau, ein 1764 nachweisbares Fragner-Anwesen, wurde 1809 zerstört. Der Aufbau des jetzigen Gebäudes erfolgte nach 1815, es ist auf dem Urkataster von 1826 eingetragen. Im 19. Jahrhundert bildete es die nordöstliche, von einer schmalen und kleinteiligen Bebauung geprägte Spitze der Grünen Au. Unter Kaufmann Albert Böheim erhielt es 1870 die zwei Ladenzugänge am südöstlichen Eck, unter Kaufmann Fritz Gebhardt wurden 1881 die Schaufenster erweitert. Der Kohlenhändler Edmund Resch, nach dem das Haus heute benannt ist, ließ 1888 das zweite Obergeschoss und das Mansardwalmdach aufstocken sowie ein neues Treppenhaus im rückwärtigen Winkel und den Eckturm an der Südostecke erbauen. 1918 erfolgte im Zuge des Umbaus für ein Bankinstitut der Einbau von drei großen vergitterten Rundbogenfenstern und einem links angelegten Eingang. Zwischen 1962 und 1990 gab es Umbauten und Fassadenänderungen im Erdgeschoss.

Einbindung in die Stadtgalerie

Im Rahmen der Passauer Neuen Mitte wurde das Resch-Haus 2007 bis 2008 zu einem Bestandteil der zukünftigen Stadtgalerie Passau und daher komplett in dieses moderne Gebäude integriert. Dabei erhielt das Haus sowohl innen als auch außen eine Rundum-Aufbereitung. Die Verantwortlichen von Bauherr ECE gestanden zwar ein, dass „ein Abriss kurzfristig gesehen wirtschaftlicher gewesen [wäre]“, allerdings müsse man das Ganze auf längere Sicht hin sehen. Wenn man nämlich alles richtig hochwertig instand setzt, braucht man lange Zeit nichts mehr zu invesiteren. Davon abgesehen stand bereits zu Anfang der Arbeiten fest, dass das Resch-Haus, welches direkt am Haupteingang der Stadtgalerie liegt, auch ein Juwel, ein Hingucker werden sollte. Immerhin beherbergt es heute das Herz des Einkaufs-Centers: das Management, die Haustechnik und das Parkhausbüro. Das alles findet auf den 300 m² Büro seinen Platz. Im Erdgeschoss stehen noch einmal 150 m² Verkaufsfläche zur Verfügung.

Nachdem das Haus lange Zeit hinter der Musterfassade der Stadtgalerie verschwunden war, kam es im April 2008 (nach dem Abtragen eben jener Fassade) wieder zum Vorschein. Der frei gewordene Blick offenbarte zu diesem Zeitpunkt bereits die voran geschrittene Sanierungsarbeit. Die Bauarbeiter stehen dabei immer unter strengen Augen des Denkmalschutzes.

Im Zuge der Arbeiten musste das Gebäude nur teilweise entkernt werden, in den oberen Etagen konnten die Geschoßdecken, die Fenster und Parkettböden drin bleiben.

Eröffnet wurde das „neue“ Resch-Haus zusammen mit dem gesamten Center am 10. September 2008.

Galerie

Literatur

  • Franz Danninger: Die Stadtgalerie öffnet am 10. September. In: Passauer Neue Presse vom 26. April 2008 (S. 47)
  • Helmuth Rücker: Stadtgalerie wird zum Magneten. In: Passauer Neue Presse vom 10. September 2008 (S. 33)
  • Peter Morsbach, Irmhild Heckmann, Christian Later, Jörg-Peter Niemeier: Denkmäler in Bayern, Band II.25 Kreisfreie Stadt Passau. Verlag Friedrich Pustet, Regensburg 2014, ISBN 978-3-7917-2552-9